Psychedelika gegen Depression

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  • #271498
    Anonymous

      Psychedelika. Das sind Substanzen, die einen in einen Rausch versetzen. Am bekanntesten sind LSD und die Magic Mushrooms, also Pilze, die den Stoff Psilocybin enthalten.

      Die Indikationen, für die geforscht wird, sind im Moment am häufigsten noch Depressionen, Suchterkrankungen und Angsterkrankungen.

      Man geht davon aus, dass Psychedelika sowohl neurobiologisch auf das Gehirn wirken, also die Flexibilität erhöhen, dazu beitragen, rigide Denkmuster und auch den Motor des Fühlens aufzulösen. Aber andererseits, und das ist das Spannende, lösen Sie eine Veränderung des Bewusstseins aus. Und die kann man „Rausch“ nennen, ich würde es im medizinischen Kontext aber nicht tun. 

      Wir reden oft von veränderten Bewusstseinszuständen. Und über diese subjektive Schiene gelingt es Patienten sehr oft, ihr Leben aufzuräumen, also biografisch zu untersuchen: Was hat in bestimmten Momenten nicht geklappt? Könnte man eine Versöhnung erreichen oder auch Emotionen ausdrücken, die sie sonst nicht ausdrücken können?

      https://www.swr.de/wissen/psychedelika-bei-psychischen-erkrankungen-wie-depressionen-100.html

      Eine Psychose ist doch gleichzusetzen mit einem psychedelischen Rausch ?

      #271508

      Gestern auf 3sat gab es auch eine Doku zu dem Thema. Ich habe nur eine Viertelstunde gesehen und bin in der Meinung zwiegespalten. Eine Frau war offenbar schwer depressiv und dann unter Psychotherapeutischer Aufsicht psychedlika genommen. Es ging ihr auch sichtbar besser, hatte aber in der letzten Sitzung eine Art Horrortrip.
      Leider wurde das Erleben eines „normalen“ Trips mir zu neugierig machend und positiv dargestellt. Für Depressive mag das was sein, für Psychotiker eher nicht. Für mich definitiv nicht.

      Ich glaube nicht, dass Psychose und psychedelischer Rausch das gleiche sind.

      • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Hanseatic.
      #271513
      Anonymous

        Ich war Teilweise sehr klar in Psychose teils auch nicht, aber bis zum Nervenzusammenbruch konnte ich alles selber machen.

        Ich setze das nicht gleich.

        Und Hanseatic nö auf keinen Fall würde ich gegen meine Depressionen Drogen nehmen und wären sie noch so rein.

         

        #271515

        Es ist auf jeden Fall eine derbe Rosskur mit Risiken, deswegen wird es auch nur bei Menschen mit sehr schweren Depressionen gemacht, oder mit schwersten Suchterkrankungen, die sie nicht anders in den Griff bekommen können. So ein Trip ist schon eine Extremerfahrung, das macht nicht jeder einfach so mit, für viele wäre selbst eine leichte Wirkung schon zu viel. Für manche nützt es vielleicht deswegen, dass sie erleben können, wie ihnen alles unter den Füssen weggerissen und aufgelöst wird, und wenn man wider nüchtern wird, dann lernt man den Normalzustand und seine Stabilität deswegen evtl. mehr schätzen, und nimmt nach dem brachialen Erlebnis Kleinigkeiten nicht mehr so schwer… Ich denke auch nicht, dass es denselben Nutzen bei Psychosen wie bei Depressionen haben kann, sondern dann eher nur noch grössere Risiken bedeutet.

        Jeder Nutzer von Psychedelika weiss, dass man dabei schöne und erhebende, aber auch extremst grässliche Dinge erleben kann, denn anders als das Fernsehen hat der aufgebohrte Geist kein Jugendschutzprogramm. Ausserdem gibt es immer wieder Berichte über Menschen, die unangenehme Nachwirkungen halluzinativer Art haben (flashbacks, “hppd”), teils chronischer Natur, die oft lange bleiben können. Darüber sprechen viele Nutzer und Befürworter nur nicht gerne.

        Zu dem Einsatz von Psychedelika bei Depressionen oder Süchten, habe ich auch im Zusammenhang mit Ketamin gelesen, dass die Wirkung zwar sehr gut sein kann, aber oft nicht lange anhält, und dann in regelmässigem Zyklus wiederholt werden muss

        Eine Psychose ist nicht unbedingt 1:1 wie die Wirkungen dieser Drogen, auch wenn Wissenschaftler nach der Entdeckung von LSD das zunächst enthusiastisch vermuteten, und glaubten so Einsicht in die Welt der Erkrankten gewinnen zu können. Aber es wirkt eben doch etwas anders. Kann definitiv Wechselwirkungen mit Psychosen haben, also teils (aber nicht immer) ähnliche Zustände erzeugen, oder das erleben einer bereits vorhandenen Psychose verändern oder auch verstärken.

        #271518
        Anonymous

          Ich hatte einmal, wie ich stationär war, eine junge Mitpatientin, welche von Magic Mushrooms psychotisch wurde. Die ist leider wochenlang nicht runter gekommen, trotz stärkster NL !

          #271521

          Ein guter Psychotikerfreund von mir  auch. Der hat auch Pilze genommen und feindet mich an. Wenn das so weiter geht, kommt er nie mehr wieder von diesen “Trip” runter. Mittlerweile sind wir nicht mehr befreundet! Als Psychotiker Pilze, oder LSD zu nehmen ist schon arg bescheuert!

          #271537
          Anonymous

            Es gibt noch ein Risiko, vor dem sowohl Nutt als auch Johnson warnen. Im schlimmsten Fall kann ein Pilz- oder LSD-Trip eine gravierende Krankheit auslösen: eine Schizophrenie. Sie zählt zu den am schwersten zu therapierbaren psychischen Erkrankungen. Menschen mit einer Schizophreniegeschichte in der Familie müsse man daher neben Herzkranken und Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen, von einer Psychedelika-Behandlung ausschließen, sagt Nutt. „Und es gibt immer das Risiko, dass jemand durchs Netz fällt.“

            Bei Alex Spiegel war kein Netz da. Der Designer, der seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will, begab sich mit Ende 20 in Australien auf einen Magic-Mushroom-Trip – unter Anleitung eines selbst ernannten Schamanen. Das eigentliche Erlebnis hat er als aufregend in Erinnerung. Die Diagnose kam nach der Rückkehr in die Heimat: Spiegel hatte eine schwere Schizophrenie entwickelt, an der er bis heute leidet.

            https://www.handelsblatt.com/technik/thespark/trip-auf-rezept-lsd-ketamin-mushrooms-psychedelika-erobern-die-usa-investoren-wittern-milliardengeschaeft/28076058.html

            #271549

            die Antipsychotika sind Drogen genug.


            alles was man in die Psychose an Energie reinsteckt bekommt man zurück – Alter Spruch von Psychotikern.

            Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede

            #271551

            Hab meine Kinder schon lange ernsthaft davor gewarnt, irgendwelche Drogen zu nehmen. Ein Schizo in der Familie reicht!


            Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
            Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
            Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
            Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
            Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
            Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
            Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
            Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

            #271565

            Hab damals meiner Psychaiterin/ Therapeutin gesagt, wenn es X-tasy ohne Nebenwirkung geben würd, wär ich die erste die´s nähme….von dem anderen Zeug würd ich nichts anrühren.  Keine Angst würd jetzt auch nichts anrühren, dafür müssten sie eine Studie vorzeigen wo´s wirklich klappt und 100% funktionieren würd.


            https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
            https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

            D / 49Jahre
            Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
            Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
            L-Thyroxin

            #274310

            Ich finde Psychedelika großartig! Man muss eben verantwortungsvoll damit umgehen und wissen, was man tut. Jedenfalls habe ich zwar den ein oder anderen “schlechten” Trip erlebt, aber mit einer Psychose vergleichbar war keiner davon, und auch die “schlechten” Trips habe ich im Nachhinein als wertvolle Erfahrungen empfunden. Die “guten” Trips zählen zu den schönsten Erlebnissen, die ich in meinem Leben hatte.

            ardentglow hat ja schon geschrieben, dass man in der psychiatrischen Forschung in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts einige Zeit lang annahm, man könne mit Hilfe von Psychedelika Psychosen besser verstehen, aber meines Wissens wurde die Annahme, psychedelische Trips seien so etwas wie Modell-Psychosen, später wieder verworfen.

            Obwohl ich selber eine eher positive Einstellung zu Psychedelika habe, würde ich natürlich niemandem mit Psychoseerfahrung dazu raten, welche zu nehmen. Ich finde nur die Verteufelung von Drogen, die in der Gesellschaft teilweise immer noch üblich ist, eher albern.

            #275348
            Anonymous

              @gargel, darf ich mal gerade heraus fragen wie Du psychotisch (Schizophren) wurdest ?

              #275352

              @ludwig Amphetamine + Cannabis

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