Home › Foren › ALLGEMEIN (öffentlich) › Warum retten Hochbegabte nicht die Welt?
- Dieses Thema hat 83 Antworten sowie 11 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 6 Jahren, 9 Monate von
Schlendrian aktualisiert.
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20/12/2018 um 17:51 Uhr #10637
Anonym
Danke für den Link @cellardoor :good:
20/12/2018 um 18:23 Uhr #10638Anonym
Erstmal macht ein hoher Grad an Begabung bzw Intelligenz nicht unbedingt zu einem gerechtigkeitsliebenden Menschen. Es gibt mit Sicherheit sehr viele Menschen mit hoher Intelligenz, denen andere Menschen total egal sind, und die nur tun, wovon sie glauben dass es ihnen persönlich nutzt, auch auf Kosten anderer. Ausserdem bedeutet ein hohe IQ auch keinesfalls, dass der Mensch auch nur irgendwelche positive Weisheit besitzt – er ist sicherlich förderlich für die Erlangung dieser, aber kein Garant dafür. Und hohe Intelligenz sollte auch nicht überschätzt werden – Gottgleich wird man auch mit einem IQ von 180 nicht, nur überragend gut darin Rätsel zu lösen.
Ausserdem gibt es starke Machtstrukturen auf dieser Welt. Diese Strukturen üben erstens konkrete Gewalt für ihre Interessen aus. Zweitens definieren sie die komplette gesellschaftliche Ordnung, also die Rollen in denen sich die einzelnen Bürger wiederfinden. Drittens behindern diese Strukturen mit grosser Kraft alles, was sie in Frage stellen könnte.
Es wird auch schlichtweg kaum Raum geschaffen, in dem hochbegabte die entsprechenden Mittel und Freiheiten hätten, um Zukunftsvisionen auszuleben und an die Umsetzung zu gehen. Stattdessen wird alles verfügbare Potential zu wirtschaftlichem Nutzen geführt, d.h. in meinen Augen zur reinen Befriedigung des Triebs nach persönlichem Wohlstand der Nutzniesser der entsprechenden Strukturen. Sprich: Hochbegabte werden in meinen Augen eher von Privilegierten als Material genutzt, anstatt ihnen wirkliche Kompetenzen zu übertragen.
Um dies zu ändern, bräuchte es die entsprechenden Hochbegabten mit Visionen an der Spitze der Entscheidungsgewalt. Dies scheint aber nicht der Fall…Stattdessen entscheiden nach meinem Dafürhalten Menschen, die entweder persönlichen Nutzen daraus ziehen, oder an die enorm stark an Interessen von anderen Menschen mit solchen Eigenschaften gebunden sind. Diese Beteiligten nutzen ihre Macht nicht, um ausgleichende Gerechtigkeit zu schaffen, sondern um möglichst gute Bedingungen für sich selbst und ihre Günstlinge zu schaffen. Da es ein gefühlter Vorteil für die beteiligten ist, werden diese Strukturen zudem zementiert, die entsprechenden Gruppierungen nutzen ihren Einfluss, damit die Vorteile immer ungebrochen für sie und ihre Günstlinge erhalten bleiben, die im Gegenzug dabei helfen, die Strukturen auch von unten her abzusichern.
Um wirklich die ganze Welt in konkret heilsamere Gefilde zu steuern, bräuchte es meines Erachtens nach Menschen mit Vision, die diese Kultur des Egoismus überwinden und die Bedürfnisse aller Menschen überhaupt erstmal als gleichwertig erachten können. Und dies in den Machtstrukturen bis nach ganz oben, ohne Bindung an die Interessen irgendwelcher Gruppierungen, die nur Eigennutz als Selbstzweck kultivieren.
Ich habe schon oft gedacht, eigentlich müsste die gesamte Entscheidungsgewalt und Machtfülle bei Menschen liegen, die erstens überhaupt die Eignungen für die Erfüllung solcher Verantwortung haben. Und nicht bloss fette Unterstützung von den Reichen und Mächtigen dieser Welt, die hoffen dadurch noch reicher und mächtiger zu werden. Und zweitens müssten diese Menschen erzwungenermassen völlig unabhängig von allen materiellen Dingen sein, dürften keinerlei Vorteile oder Nachteile aus ihren eigenen Entscheidungen und deren Folgen ziehen, und müssten ihr Amt aufgeben sobald sie einzelne Akteure auch nur im kleinsten über andere bevorteilen oder benachteilen würden. Nur so könnten sie Entscheidungen treffen, die wirklich ausgewogen im Sinne der ganzen Menschheit wären.
Es gibt durchaus schon sehr viele sehr intelligente Menschen, die ihren Mund aufmachen und auf die Probleme dieser Welt zeigen, und auch Lösungen für diese vorschlagen. Aber sie werden in den Entscheidungen der Regierungen einfach ignoriert, so sieht es leider aus. Stattdessen werden Gruppierungen bevorteilt, die durch Vermögen oder Einfluss ein Gewicht auf die Entscheidungen der Politik legen können und dies auch zum Eigennutz tun. Die Intelligenz an sich wird als nützlich für irgendwelche Unternehmen angesehen. Aber wie ich denke wird die Entfaltung derjenigen, die wirklich etwas ändern wollen, gar nicht erst zugelassen, da so bestehende Strukturen gefährdet würden. Statt Eigenständigkeit und die Umsetzung konkreter gemeinnütziger Projekte zu fördern, werden die Intelligenten dieser Welt zum Dienst an dem Wirtschaftssystem erzogen, ein Dienst, der ihre Ressourcen erschöpft und keinen Raum zu anderweitiger Entfaltung öffnet.
20/12/2018 um 21:45 Uhr #10665Anonym
Erstens kann man mit Hochbegabung allein noch keine Weltprobleme lösen.
Zweitens lässt sich damit in der Regel kein Geld verdienen, es ist also eine Wohltätigkeit, die zulasten der Hochbegabten geht.
Drittens sind die Probleme meistens sehr komplex und lassen sich nicht auf einfache Naturgesetze reduzieren. Wenn man also richtig viel Geld in die Hand nehmen wollte und eine Art Manhattenprojekt zur Bekämpfung der Armut starten würde, wäre immer noch keine Lösung in Aussicht.
Letztlich erfordert der Weg aus der Armut immer viele Opfer und die Hochbegabten können dazu nur einen winzigen Teil beisteuern. Dass es aber möglich ist, beweist der Aufstieg von China.
21/12/2018 um 13:58 Uhr #10747Anonym
Ich glaube das das Problem ist, dass hohe Intelligenz nicht unbedingt damit zusammenhängen muss moralisch gute Taten zu machen. Die Moral hat mit der Intelligenz nichts zu tun, es gibt vermutlich sogar intelligente Nazis, es gibt so eine Art Redewendung die ich hier mal wiedergeben will.
Ein intelligenter, moralisch guter Mensch kann kein Nazi sein.
Ein moralisch guter Mensch kann ein Nazi sein, doch dann ist er nicht intelligent.
Ein intelligenter Mensch kann ein Nazi sein, doch dann ist er moralisch nicht gut.Ich hoffe man versteht was ich meine.
P.S.:Ich möchte meinen Beitrag noch verbessern in dem ich nicht jedem hochbegabten Menschen vorwerfe moralisch ein Schwein zu sein.
Der Hauptgrund an der Misere der Welt ist nicht, dass die Hochbegabten alle moralisch verwerfliche Motivationen haben, sondern, dass die die an den Hebeln der Macht sitzen nicht im besten Sinne der Welt handeln sondern meistens nur für gewisse Spezialgruppen den Hauptteil des Kuchens abgeben, aber zum Teil wahrscheinlich auch, weil die dann wieder irgendwelchen Vorteile dadurch haben.
Nicht die ganze Welt ist schlecht, aber leider gibt es böse Menschen auch und leider haben manchmal böse Menschen die Macht anderen zu schaden, in den meisten Fällen ohne zur Rechenschaft gezogen werden zu können.
Es gäbe bestimmt viele Menschen die für eine bessere Welt sind, aber leider ist das Geld oft wichtiger als eine bessere Welt.
21/12/2018 um 14:40 Uhr #10757Ein moralisch guter Mensch kann ein Nazi sein
Das kann doch nicht richtig sein!
Ich denke, dass der Idealismus den Deutschen eigen ist. Also, Nazis können idealistische Menschen sein, aber doch nicht moralisch gut.Wenn der Mensch sich dem Schönen, Wahren und Guten widmet, ist er intelligent und zugleich integer, finde ich.
Außerdem denke ich, dass die Empfindung und die Empathie zu einem gescheiten Menschen unbedingt dazugehört. Insel-/Hochbegabte können sicherlich Spezialaufgaben lösen, aber für die großen Zusammenhänge reicht das nicht.
21/12/2018 um 16:01 Uhr #10789Anonym
Der IQ ist einseitig und misst hauptsächlich die Fähigkeit des rationalen Denkens, aber um die Welt zu verbessern gehört bestimmt viel praktische Arbeit dazu, die in IQ Tests nicht oder kaum gemessen wird.
21/12/2018 um 16:17 Uhr #10794Der IQ ist einseitig
Finde ich auch. Damit werden längst nicht alle Fähigkeiten des menschlichen Geistes gemessen.
um die Welt zu verbessern gehört bestimmt viel praktische Arbeit dazu
Das auch, genau!
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Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 9 Monate von
Yuri geändert.
21/12/2018 um 16:21 Uhr #10798Anonym
Wenn du dir die Geschichte der Entstehung des IQs ansiehst, wird es dir gruseln. Ursprünglich war er von den Nazis erfunden worden, um einen sog. messbaren Grund zu haben, um geistig behinderte Kinder zu töten.
22/12/2018 um 11:57 Uhr #10894Anonym
Doch, er kann ein moralisch guter Mensch sein,
nur ist der dann dumm wie Brot, er ist zu dumm um zu verstehen, dass er moralisch nicht gut ist.
Er glaubt er ist einer von den guten.Nazis sind nicht immer dumm, aber ein intelligenter Mensch der ein Nazi ist, kann niemals von sich behaupten, dass er einer von den Guten ist.
22/12/2018 um 12:06 Uhr #10895Anonym
Ich gebe hier das Originalzitat wieder, copy and paste.
Tut mir leid, wenn es vielleicht ein klein wenig anders ist als ich es geschrieben habe.
Doch im Prinzip müsste es die gleiche Aussage haben
„Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.“ – Gerhard Bronner, Rede anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen, 7. Mai 2005, schulen.eduhi.at
22/12/2018 um 12:07 Uhr #10896Anonym
Hmm, gut oder schlecht, Nazi oder nicht.
Was versteht ihr denn unter Nazi? Ein Mitglied der NSDAP? oder eine diffusere Definition?
Ich glaube, ein Mörder ist ein Mörder, ein Lügner ist ein Lügner und ein Dieb ist ein Dieb. Unrecht muss als solches benannt werden. Jeder macht Fehler aber es ist wichtig die Fehler einzugestehen. Wer seine Fehler nicht eingesteht, tut dies entweder weil ihm der Horizont oder die Perspektive fehlt, oder aus Boshaftigkeit oder beidem.
22/12/2018 um 12:10 Uhr #10898Anonym
Meinst du mich mit Fehler, weil ich das Zitat nicht ganz eindeutig gleich wiedergegeben habe?
22/12/2018 um 12:12 Uhr #10899Anonym
Ein Nazi ist für mich ein Mensch der noch immer Nationalsozialistisches Gedankengut für gut befindet.
22/12/2018 um 12:12 Uhr #10900Anonym
@Bartholomew
Nein. Das Zitat habe ich erst gesehen, nachdem ich meinen Beitrag abgesendet habe
22/12/2018 um 12:14 Uhr #10901Anonym
In meinee Erfaheung machen sich diejenigen, die am lautesten gegen „Nazis“ schimpfen genau derselben Sachen schuldig wie die, die sie anprangern: Hass, Intoleranz und Ungerechtigkeit
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Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 9 Monate von
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