Ich bin Jeanne, 29 Jahre, Ende 2015 ging es mit einer hochphase an und hatte das letzte mal 2017 mit einem akuten Schub zu kämpfen. Seitdem alles tutti: Ich arbeite mittlerweile ganz normal 40 Stunden. Keiner merkt was, mein Freund z.B. meinte letztens noch, dass er am Anfang dachte, dass die Krankheit ein richtig großes Problem wird. Er sagt aber jetzt, dass ich der normalste Mensch bin den er kennt und es nie ein Problem ist.
2017 habe ich allerdings Mist gebaut, die Polizei kam, „bot“ mir an mich in die Klinik zu bringen, dort sollte ich unterschreiben, dass ich „freiwillig“ in Behandlung bin.
Ich muss sagen dass ich viele Vorurteile gut nachvollziehen kann und sie berechtigt finde. Natürlich wird nicht jeder Erkrankte gewalttätig, aber leider werden sehr viele Attentate von psychoseerkrankten begangen. Ich würde mir wünschen, dass der Umgang offenerer ist und die positiv Beispiele ins Zentrum gestellt werden. Es muss zu einem Umdenken kommen in der Gesellschaft, den nur das führt dazu, dass Leute rechtzeitig losgehen, da die sich nicht stigmatisiert fühlen. Ich wünschte auch, dass es in Deutschland leichter wäre zwangsbehandelt zu werden, bevor es richtig explodiert. In dem letzten Jahren wollte ich immer wieder eine Patientenverfügung aufstellen, mir wurde aber von den Ärzten nur davon abgeraten. Ich solle lieber einen freiwillige freundschaftsvertrag machen. Ich sehe mich rückblickend selbst als tickende Zeitbombe durch meinen Wahn und finde es sehr schade, dass es erst zu einem kleinen Knall kommen musste. Ein „freundschaftlicher Vertrag“ hätte mich nicht aufgehalten. Da bin ich sicher. Ein Wahnkonstrukt kann einen nun mal in den Wahnsinn treiben!!