Kann man von NL los kommen ???

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  • #270375

    Wenn ich mich auch mal Einklinken darf. Ich nehme seit 10 Jahren NL. Und meine Dosierung wurde im laufe der Therapie immer angepasst. Ich hasse es, dass ich auf die NL ( vorerst) noch angewiesen bin. Ich denke, wenn man eine ausgereifte Psychose hat, kommt man nicht selbst aus dem Wahn heraus. Alles was man vorher gemacht hat, hat als selbst Prävention nicht geholfen. Sprich Gefühle wegdrücken, nicht spüren. Und man merkt ja in der Regel auch, dass sein eigenes Denken keinen Sinn ergibt. Doch die eigene Wahrnehmung, das was sonnst immer funktioniert hat, ist ja der Einzige Anker, der einem bleibt. Ich finde den Einsatz von NL sehr gut, da die Alternative wäre, mit seinem Wahn leben zu müssen. Die Menschen um mich herum kann ich nicht ändern, wohl aber mich. Ich habe dank der NL eine gewisse Lebensqualität. Zusätzlich bespreche ich immer wieder mit meiner Psychiaterin in Absprache, ob die Dosis erhöht oder reduziert wird. Erst mit NL wird meines Erachtens nach ein Psychose Patient Therapiefähig. Mann muss, wie z.b.  @Mowa es beschreibt zur Methakognition fähig sein, das gelingt nur mit einem für unsere Gesellschaft angemessenen Verhalten und Denken. ( keine Gewalt gegen sich selbst und andere). Mit hohen Dosen NL ist man dazu auch nicht in der Lage, jedoch liegt es dan an einem selbst, dies dem Psychiater zu vermitteln. Auch Psychologen und Psychiater sind Menschen und müssen aus der Beschreibung der Symptome ihrer Patienten Rückschlüsse ziehen. Um die Metakognition betreiben zu können brauch man einfach eine Grundstabilität. Zusätzlich einen Zugang zu seinen Gefühlen um diese, wenn sie Unangemessen sind selbst bewerten zu können und entsprechend gegenzusteuern. Dies kann mit einer geringen Menge an NL erreicht werden. Jedoch können, wie ich selbst gemerkt habe diese Gefühle auch sehr übermächtig werden. Ob man diesen Gefühlseinflüssen stand halten kann, oder nicht muss jeder selbst bewerten. Ich bin genau aus diesem Grund gerade in der Tagesklinik, werde meine mittlerweile geringe Dosis NL nicht ändern. Ich möchte spüren/ fühlen können, aber in Maßen. Mein Abschließendes Fazit lautet also ja zu NL, und ja zur Eigentverantwortlichkeit des Patienten. So wurde mir es in Kliniken immer auch vermittelt.

    #270425
    Anonymous

      Leider läuft die Eigenverantwortung meistens konträr zum Therapeuten !? Denn dieser ist ja bestrebt zu lenken und hört meistens nicht auf seine Patienten. Einen Therapeuten auf Augenhöhe muß man erst einmal finden !?

      Ich hatte Glück und war 20 Jahre bei einem Therapeuten, welcher immer Minimaldosen gab (das war Gott sei Dank einfach sein Credo, ohne auf mich zu hören). In den letzten neun Jahren war ich praktisch jedes Jahr bei einem neuen Therapeuten und zugehört hat nur einer ! Genau das macht es schwierig bei NL zu bleiben und das verlockt die Abbrecher !

      #270426
      Anonymous

        Also meine Therapeutin ist voll auf eigenhöhe.  Allerdings ist sie nicht für Medikamente zuständig,  das ist in Österreich der, die Psychiaterin alleine.

        #270431

        Das ist in Deutschland auch so @Floeckchen.

         

        #270434

        Wer sind ,, die Abbrecher”? Ich selbst hab nach meiner 1. Psychose die Medikamente aufgehört zu nehmen und bin einige Zeit Später in die 2.  gerutscht, ohne es mit meinem Psychiater abgesprochen zu haben. Das Leben ist ein ständiger Lernprozess. Ich empfinde eine Koorperation mit Therapeuten ist Notwendig. Ich selbst hatte schon viele verschiedene, die mir alle mit ihren Werkzeugen helfen konnten. Auch wenn ich oft das Gefühl hatte, sie verstehen mich und meine Gedanken und Gefühlswelt nicht. Aber dass können wohl die wenigsten und die die es können sind keine Therapeuten, sondern Patienten. Trotzdem behandle ich meine Helfer immer mit Respekt und höre mir ihre Meinung zu meinem Leben an. Besser als einer der mir immer nur nach dem Mund redet, von dem kann man nicht profitieren oder seinen Standpunkt erweitern.

        #270435
        Anonymous

          Therapeut : auf einer Hochschule ausgebildeter Fachmann, der Therapien anwendet, behandelnder Arzt, also auch ein Psychiater und nicht nur ein Psychologe !

          #270436
          Anonymous

            Trotzdem behandle ich meine Helfer immer mit Respekt und höre mir ihre Meinung zu meinem Leben an.

            :gut: :gut: :gut:

            #270445
            Anonymous

              Ich erwarte mir von einem Psychiater nur, dass er sich mit den Medikamenten gut auskennt und mich richtig einstellt ! Die ganze Quatscherei drum herum ist zwar nett, bringt mich aber nicht weiter !? Mein alter Therapeut hatte nie mehr Zeit als 10 Minuten, hat für mich 20 Jahre perfekt geklappt !

              #270452

              Ich erwarte mir von einem Psychiater nur, dass er sich mit den Medikamenten gut auskennt und mich richtig einstellt ! Die ganze Quatscherei drum herum ist zwar nett, bringt mich aber nicht weiter !?

              Das würde für mich nicht funktionieren. Da es keinen Apparat für die Messung der Psyche gibt, sehe ich ein Gespräch als absolut notwendig an, um eine gute Behandlung inkl. ggf. Medikamente zu planen. Blutzucker, Blutdruck etc. lassen sich natürlich genau messen. Aber auch dort sind aus meiner Sicht Gespräche angebracht, um auch über den Lebenswandel (Stress, Ernährung, Bewegung, Genussmittel etc.) zu sprechen.

              #270455
              Anonymous

                Also für mich waren da 10 Min genug: Mir geht es links, rechts, oben und unten so, dann schlucken sie von A ein bißchen mehr und von B ein bißchen weniger, aufwiedersehen !?

                #270465

                @ludwig Für einen guten Behandlungsplan wären mir 10 Minuten zu wenig. Ich will der Psychiaterin/dem Psychiater ja auch Zeit geben, sich auf mich einzustellen. Wie soll sie/er sonst überhaupt wirklich wissen, wie es mir geht? Für das von mir beschriebene schrittweise, ärztlich begleitete Reduzieren über einen langen Zeitraum, finde ich das schon sehr wichtig.

                #270580
                Anonymous

                  Eine schizophrene Psychose kann als einmalige Episode, rezidivierend oder chronisch auftreten. Eine Vorhersage über den Krankheitsverlauf ist zum Zeitpunkt der Ersterkrankung schwierig zu treffen. Bei rund 22 Prozent der Betroffenen kommt es zu einer vollständigen Remission, das heißt, die Schizophrenie tritt als einmalige Episode auf, und es kommt danach nicht zu einer sozialen Beeinträchtigung.

                  Der episodisch remittierende Verlauf ist gekennzeichnet durch mehrere Episoden ohne Beeinträchtigung im Intervall – dieser Verlaufstyp betrifft zirka 35 Prozent aller Erkrankten. 8 Prozent der Betroffenen erleben eine soziale Beeinträchtigung nach der ersten Episode (stabiles Residuum). Bei 35 Prozent der an Schizophrenie Erkrankten nimmt die soziale Beeinträchtigung nach jeder Episode zu (zunehmendes Residuum).

                  https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2002/daz-23-2002/uid-7810

                  #270660

                  @ludwig Was hat dein letzter Post mit dem Thread-Thema zu tun? Ich sehe da nichts von Neuroleptika und somit auch nicht, wie er zur Frage “Kann man von NL los kommen ???” passt.

                  Wie gesagt finde ich eine gute ärztliche Begleitung sehr hilfreich für den richtigen Umgang mit Neuroleptika, auch um als einzelner/einzelne ggf. davon langfristig wegkommen zu können.

                  Genauer:

                  Ich will der Psychiaterin/dem Psychiater ja auch Zeit geben, sich auf mich einzustellen. Wie soll sie/er sonst überhaupt wirklich wissen, wie es mir geht? Für das von mir beschriebene schrittweise, ärztlich begleitete Reduzieren über einen langen Zeitraum, finde ich das schon sehr wichtig.

                   

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