Recovery-Erfolgsquote

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  • #300395

    Recovery glaube ich funktioniert eher nach dem Zufallsprinzip ? So wie eine Spontanheilung bei Krebs, keiner weiß wieso, aber es passiert. Man könnte auch im Lotto spielen, die Trefferquote ist ähnlich ?

    Hallo @Ludwig. Eben nicht! Keine Lotterie, das gibt’s wohl (selten) auch, aber man muss sich das selbst erarbeiten, seine kranke Psyche heilen indem man ihr gibt was ihr fehlt und Ängste nimmt etc. Natürlich kann vielleicht nicht jeder eine komplette Heilung erwirken, oder hat auch die Kraft genug zu tun. Nach meiner Erfahrung, Stories von Menschen die nach Psychosen mehr oder weniger genesen, ist das, ausser natürlich bei Medikationserfolgen, auch meist ein eher allmählicher Prozess, in dem die Probleme nach und nach in den Hintergrund treten können, wenn sie erfolgreich überwunden werden, oft geht es auch wild auf und ab dabei.

    Selbst bei Krebs ist es oft kein Zufall, sondern eine Heilung neben der Behandlung eher Folge eines besonders gesunden Lebenswandels, etwa viel Sport, besondere Ernährung, die richtige psychische Einstellung niemals aufzugeben. Bei psychischen Erkrankungen denke ich ist der Einfluss der Lebensführung noch viel höher, auch der heilsame Einfluss, wenn man schafft trotz der Beeinträchtigungen im Leben erfüllende Erlebnisse zu finden. Deswegen haben die alternativen Konzepte ja oft so bemerkenswerte Erfolge, weil sie eben da stattfinden, wo den Menschen Zeit und Ruhe für sich selbst zugestanden wird, und Hilfe dabei ihre Situation zu erkunden und selbst meistern zu lernen, eben Schritt für Schritt Erfolge im Leben zu erarbeiten, die alle für sich hilfreich sein können den Gesamtzustand zu bessern.

    Hingegen Stillstand ist da, wo das Leben kaum positives mit sich bringt, oder wo Stress und Druck die innere Luft zum Atmen nehmen. Manche tun sich auch schwer, wenn lange Vereinsamung oder Verflachung des Lebens alle Motivation genommen haben. Ich denke, um sich zu bessern, braucht es nicht einfach das Durchprügeln von Leistungen, sondern es ist viel wichtiger, dass man sich mit der Sache wohl fühlt und nur so viel belastet, wie man auch leisten kann, aber das baut auch auf je mehr man gewohnt ist. Aber alleine schaffen das wenige, und ich kenne das von mir selbst auch – es ist schwer sich immer weiter zu motivieren, vor allem wenn es lange nicht gut aussieht. Trotzdem irgendwann wirkt’s immer, und baut einen langsam nach und nach immer weiter auf, und man lernt immer besser mit Rückschlägen umzugehen.

    #300411
    Anonymous

      @Molly wie kommst Du darauf, dass es von “Schizophrenie” keine Heilung geben kann?

      Ich finde es sehr schade, wenn man so pessimistisch denkt.

      #300413

      Eben nicht! Keine Lotterie, das gibt’s wohl (selten) auch, aber man muss sich das selbst erarbeiten, seine kranke Psyche heilen indem man ihr gibt was ihr fehlt und Ängste nimmt etc.

      Daher hatte ich dir auch Literatur genannt, die für mich hilfreich war oder ist. Ob es die Spontanheilung der Psyche überhaupt gibt, kann ich nicht sagen. Darauf nur zu warten ist aber keine Strategie und schon gar keine gute.

      @Ludwig will sich leider offensichtlich nur beschweren, anstatt einzusehen, dass er etwas tun muss, wenn er wirklich will, dass es ihm besser geht. Auf den Lottogewinn kann man lange warten. Besser ist es, sich zu bemühen. Auch eine “teilweise Heilung” bzw. schon eine geringe Besserung ist besser als nichts.

      Ich finde es sehr schade, wenn man so pessimistisch denkt.

      Ja, das ist traurig, nach langer Krankheitsdauer aber verständlich.

       

      #300414
      Anonymous

        @Primordialsphäre, auch Du solltest der Wahrheit ins Auge schauen, @Molly hat eben recht !


        @Ardentglow
        , ich würde mir wünschen, dass die Menscheit mehr von der trügerischen, abendländischen Philosophie der Selbstbestimmung abkommt und die östliche Erkenntnis des Kismets akzeptiert ! Wir Menschen können meistens gar nicht über uns selbst bestimmen und unsere Wege werden mehr oder weniger von Glück und Pech bestimmt !

        #300423
        Anonymous

          Naja @Ludwig den Stempel der Diagnose wird man tatsächlich schwerlich wieder los, das sehe ich auch so – was einmal in der Vergangenheit passiert ist, kann man nicht wieder ungeschehen machen.

          Aber ich denke schon dass man von allen möglichen “Symptomen” wie Stimmen-Hören/Verfolgungswahn oder andere heilen kann, bzw diese loswerden.

          “Heilung” beinhaltet natürlich noch viel mehr, es muss einem auch seelisch gut gehen.

          Aber dafür ist, denke ich, ein (gesunder) Optimismus ziemlich hilfreich.

          Das wollte ich in meinem Beitrag zum Ausdruck bringen.

          #300445

          @Ludwig, den östlichen Nihilismus teile ich nicht und halte ihn für gefährlich, und denke, Gott hilft uns vor allem wenn wir uns selbst helfen, und vor allem wenn wir auf sein Wort hören und von selbst seinen Willen tun. Wenn wir eine bessere Welt wollen, für uns oder andere, dann können wir Gott um Hilfe dabei bitten, aber dann müssen wir eben seine Hilfe dabei annehmen und das Los selbst in die Hand nehmen, selbst sehen, wo wir tun können was die Welt verbessert, was uns nach meinem Glauben eben nicht nur in dieser Welt, sondern weit nach unserem Tode weiter folgen wird. Das ist ja der Sinn seines Tuns, dass wir immer erst zuhören müssen und den ersten Schritt gehen, dann hört er auch auf uns und trägt uns immer weiter so lange wir auf dem richtigen Weg bleiben bzw. immer wieder zu ihm zurück finden. Wenn wir aber nichts tun, oder nur zerstörerische Dinge, dann kann sich auch nicht so viel gutes entwickeln, und durch das Zerstörerische leidet dann der ganze Zustand mit der Zeit, unser eigener, aber auch auf grosser Ebene gesehen der der ganzen Welt.

          Ich glaube übrigens, Glück und Pech folgen uns im selben Maße, wie wir glücklich oder unglücklich mit unserem Leben und unserem Körper umgehen, und vor allem wie wir Glück und Unglück über andere bringen, das auf uns zurückfallen wird. Das erkennen aber viele leider nicht oder zu spät, oder sie wollen es aus Stolz nicht glauben, auch weil die meisten von uns scheinbar mit einem ordentlichen Packet Unglück in die Welt kommen, das lange währen kann, und auch weil wir eben die Welt teilen, und so Glück und Pech auch teilen bzw. einander antun können, bevor es später auf uns zurückfallen wird.

          Vor allem uns zuallererst gehört diese Entscheidungsfähigkeit, und damit auch unsere Verantwortung in jedem einzelnen Moment wo wir uns entscheiden, entweder auf unser Herz zu hören und das richtige zu tun, andere zu respektieren und sorgsam mit dem umzugehen was wir haben, oder aber auf die Resignation, die uns glauben machen will, wir könnten nichts ändern, oder wir, die anderen Menschen und Dinge wären zu schlecht für ein gutes Leben. Solche Entscheidungen haben wir hundertfach, tausendfach jeden Tag wenn wir aktiv ins Leben gehen, und die Folgen der Entscheidungen bestimmen wie unser Leben sich weiter entwickeln wird.

          Dabei folgt und entsteht meist, worauf wir unseren Sinn lenken, wofür wir auf die richtige Weise immer weiter arbeiten. Da kann man noch so sagen, diese Welt wäre schlecht, oder man hätte ein schlechtes Los und könnte ihm nicht entkommen. Das Los entsteht ja doch nur dadurch, dass man es annimmt! Es zu verwerfen bedeutet, etwas anderes zu erschaffen, dass es überflüssig macht, oder sich einfach von den Wegen abzuwenden, die dorthin führen würden. Dann erkennt man eines Tages, es war bloss alles ein schlechter Traum, eine wilde Grille, Schwarzmalerei die dann völlig daneben wirken muss. Wer aber seinen glauben immer weiter bestärkt, es könne keine Besserung geben, und sich aufgibt und nichts gutes mehr mit seinem Leben schaffen will, dem wird auch selten Besserung folgen können, denn er erschafft eben nicht die Grundlagen dafür.

          Genauso funktioniert es nach meiner Vorstellung auch bei vielen gesundheitlichen und psychischen Problemen. Wenn wir uns in sie ergeben, dann haben wir es auch schwer uns von ihnen zu lösen, und sie verfolgen uns immer weiter. Manche denken auch, es geht nicht mehr, weil sie schon so lange passiv waren, oder weil sie nicht leistungsfähig sind. Dann dreht sich ihr Geist eben um diese Ideen der Machtlosigkeit, die sich immer mehr verfestigen können und gesunde Impulse verdrängen, bis die Lage unabwendbar scheint – wobei das unabwendbare doch nur im Kopf, und nie in der Realität stattfindet, denn die Menschen bräuchten diese giftigen Gedanken der Machtlosigkeit bloss erkennen und vergessen, und ihre wahren Kräfte und Fähigkeiten so erkennen, wie sie wirklich sind, und wären von ihren Lähmungen augenblicklich befreit.

          Vielleicht sind manche auch sehr schwer erkrankt, und ihr Hirnstoffwechsel ist stark in Mitleidenschaft gezogen, psychische Traumata extrem ausgeprägt, dann mag es schwer erscheinen da noch rauszukommen. Ich denke aber, die Chance ist immer da, dass sich noch etwas wandeln kann. Das Gehirn als vermutete Ursache von Psychosen ist ultimativ wandelbar, kann sich noch im Alter im Hohen Maße neu vernetzen, es braucht nur die entsprechende Zeit und den richtigen Ablauf, die ungesunden Muster im Denken alle zu brechen, zu entkräften und zu verdrängen, dann kann aus einem kranken wieder ein gesunder Geist entstehen.

          Auch das mit der Leistungsfähigkeit ist nicht so wichtig, wie viele glauben, denke ich. Jeder muss einfach nur das beste tun, was er aus seiner eigenen Situation und seinen Kräften und mit seiner Unterstützung zu tun in der Lage ist, und was förderlich für den weiteren Weg ist. Im Gegenteil denke ich, wenn erkrankte Menschen zu stark gefordert, oder überfordert werden, oder gefordert werden auf eine Weise, die ihnen keine Freude macht sondern sie verbittert, dann kann das schädlich sein und zu Resignation führen, während positive Erfahrungen, die auch nicht unbedingt mit Leistung zu tun haben müssen, das Gegenteil bewirken können. Je besser jemand sein Leben nach und nach mit sinnvollen Inhalten füllt, und nicht davon abweicht bzw. lernt, es immer wieder anzufangen bis was bleibt, desto bessere Chancen hat derjenige glaube ich auch allgemein schlechte psychische Eigenschaften oder psychologisch entstehende und verarbeitete Erkrankungen besser zu verarbeiten und dadurch zu lindern bzw. neue gesunde Willenskraft entstehen zu lassen, die aus der Hoffnungslosigkeit in weitere Besserungen führen kann.

          • This reply was modified 1 Jahr, 6 Monate ago by ardentglow.
          #300449
          Anonymous

            @Ardentglow, schön wenn Du so denken kannst, ich für meinen Teil sehe das anders. Für mich gibt es eine übergeordnete “Macht”, welche unsere Schicksale lenkt, der Einzelne kann nur marginal dazu etwas beisteuern. So wie wenn man Dich in einen reißenden Fluß wirft. Du kannst zwar steuern, ob Du Links oder Rechts im Fluß schwimmst, aber die Richtung ist vorgegeben. So empfinde ich mein ganzes bisheriges Leben !

            #300459

            @Ludwig, keine Stromschnelle hält ewig, irgendwann wird der Fluss breiter und ruhiger. Und denk mal dran, was passiert wenn du lange genug gegen den Strom schwimmst und zur richtigen Seite hin. Irgendwann kommt das Ufer oder eine Insel, oder flacheres Wasser wo wir stehen können. Wer sich aber einfach immer mitreissen lässt, den treibt und hält es in der Mitten hin, wo es tief ist. Wer klug ist und seine Kräfte spart, überquert noch einen Ozean, oder zusammen mit anderen auf einem Boot…und wer seine Kraft an der immerselben Stelle sammelt, dem kann dadurch eine Insel entstehen lassen die dauerhaft Schutz vor dem Ertrinken bietet, aber hier versagt das Gleichnis, weil man im echten Leben durch beharrliches Schwimmen auf der Stelle und das Kämpfen gegen den Strom keinen Sand unter sich aus dem Meer entstehen lassen kann.

            Klar, muss man auch mal gegen den Strom schwimmen. Oft genug ist es für uns ja auch so, dass wir so übel festsitzen, dass es uns sonst ganz wegreissen könnte, die Gefahr sollte man lieber nicht zu sehr aus den Augen verlieren. Aber es ist ja nicht immer so, und das Geheimnis daran, voranzukommen, ist glaube ich einfach durchzuhalten und immer alles gute zu sammeln und das nötige zu bewahren, und auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, wo es reif ist und uns endlich an einen besseren Platz bringen kann. Einfach die Luft suchen, schlechte Dinge aufgeben, die uns die Luft abschneiden, und dann die Zeit versuchen zu nutzen für was sinnvolles. Klein anfangen, immer wieder anfangen und dabei bleiben, nicht aufgeben, und dann kann man mit der Zeit Schritt für Schritt durch seine Mühen versuchen, sein Leben an einen besseren Ort zu steuern. Dann erkennt man auch, dass man nie wirklich mitgerissen wurde, sondern immer nur Steuermann war, nur man kannte zu lange die richtige Richtung nicht oder ist immer im Kreis gefahren, und deswegen geblieben, wo es bös aussieht.

            Vielleicht ist es auch so, dass du den falschen Dingen Wert gibst, und versuchst sie zu erlangen und zu erhalten, wo sie doch aber unbeständig und trügerisch sind, und es im Leben eigentlich um ganz andere Dinge geht, die man im Leben verfolgen sollte? Oder dir fehlt eine Vision, wo du noch hin gelangen könntest in deinem Leben, so dass du kein Ziel vor Augen hast, an das du glauben und das du verwirklichen willst, oder sonst auch keinen Inhalt, der dich beflügeln würde das Leben einfach so zu nehmen, wie es ist, und es aber dennoch immer zum besseren leben zu wollen.

            #300467

            Für mich gibt es eine übergeordnete „Macht“, welche unsere Schicksale lenkt, der Einzelne kann nur marginal dazu etwas beisteuern.

            Schlimme Vorstellung, wenn das Leben wirklich so laufen sollte.

            Ziele und die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen, sind meiner Meinung nach die Grundpfeiler von Veränderung.
            Die Geschichte von Ella Wiliams finde dazu recht passend:

            Vermutlich eignet sich aber ein fest gefahrenes Schwarz/weiß denken nicht wirklich, um Verantwortung zu übernhmen.

             

            #300470

            Ludwig wrote: Für mich gibt es eine übergeordnete „Macht“, welche unsere Schicksale lenkt, der Einzelne kann nur marginal dazu etwas beisteuern. Schlimme Vorstellung, wenn das Leben wirklich so laufen sollte.

            Das liest sich nach einer selbsterfüllenden Prophezeiung und sehr passiv.

            Wenn eh alles Schicksal wäre, gäbe es für @ludwig aber keinen Grund hier zu streiten. Vielleicht gibt es in ihm doch einen gewissen Widerstand gegen den Schicksalsgedanken…

            #300482
            Anonymous

              @Ardentglow Du solltest Prediger werden !?


              @Dopplereffekt
              , ich versuche in dem reißenden Fluß, indem ich mich befinde, den darin befindlichen Felsen auszuweichen, dass ist mein ganzes Zutun. Ich kann den Fluß weder entschleunigen noch seine vorgegebene Richtung ändern.

              Ihr alle befindet Euch in dem Fluß, doch gaukelt Euch Euer Gehirn einen freien Entscheidungswillen vor !

              Obwohl bei all Euren freien Entscheidungen meistens das Unterbewußte federführend ist, gaukelt Euch dieses Unterbewußte vor Ihr hättet Euch bewußt entschieden und Ihr glaubt das dann auch noch !

              #300484

              Obwohl bei all Euren freien Entscheidungen meistens das Unterbewußte federführend ist, gaukelt Euch dieses Unterbewußte vor Ihr hättet Euch bewußt entschieden und Ihr glaubt das dann auch noch !

              So wie du glaubst, du seist besonders intelligent oder priviligiert, verstehe.

              #300507
              Anonymous

                Der Adel hat seine priviligierte Stellung schon 1849 verloren, da von da an alle Personen vor dem Gesetz gleich waren !

                #300509

                Der Adel hat seine priviligierte Stellung schon 1849 verloren, da von da an alle Personen vor dem Gesetz gleich waren !

                Echt? Und warum glaubst du dann immer noch daran, das du  irgendwie “besser” bist?

                #300512

                Armer @Ludwig :-(

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