Psychose und Geburt

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  • #72757

    @Lisi

    Leider komme ich nur aus dem psychotischen nicht gut raus. Bei mir sind es am Tag immer wieder Phasen, wo es schlimm wird und ich paranoid werde bzw. Halluzinationen habe. Dann gibt es aber auch wieder klare Momente. Ich weiß nicht, ob das prinzipiell so ist oder ob die meisten konstant in einer Psychose sind.

    Der Vater des Kindes hat mich leider verlassen. Demnach werde ich alleinerziehend sein.

    Danke für dein Mut machen!

    #72776
    Anonymous

      Bei mir hat es auch 3 Monate gedauert, bis die Medikamente gewirkt haben ;)

      #72789
      FMS

        Du liest dich recht gefasst, ich sehe da keinen Grund Zwangsmaßnahmen anzuwenden. Du bist ja einsichtig und nimmst deine Medikamente. Demnach brauchst du ddavor keine Angst zu haben.

        Das ist blöd, dass du jetzt erstmal auf dem Haldol bleiben musst bis zur Geburt. Ich weiß wie schwer diese Unruhe zu ertragen ist, ich bin darunter schier verrückt geworden. Klar, dass das Seroquel nicht hilft, wenn du so eine hohe Dosis Haldol brauchst.

        Über Job oder so, würde ich jetzt in der akuten Phase gar nicht wieternachdenken. Das dauert ja noch alles, erstmal kommt ja jetzt dein Kind. Da bleibt noch genug Zeit zu genesen. Mach dich nicht jetzt schon verrückt.

        #72804

        Ist Haldol so viel stärker als Seroquel? Das wusste ich gar nicht.

        Ich habe mir heute eine Klinik angesehen. So richtig wohl fühle ich mich nicht bei dem Gedanken dorthin zu gehen. Meine Freunde bestehen allerdings drauf, dass ich in eine Klinik gehe, weil es laut ihnen so nicht weitergehen kann.

        Darf ich fragen, wie das bei euch ist mit den psychotischen Phasen? Seid ihr dann die ganze Zeit psychotisch oder habt ihr am Tag auch immer wieder klarere Momente?

        Ich zweifle immer noch etwas an der Diagnose, wenn ich doch Phasen habe, wo ich klar bin.

        #72805

        Haldol ist ein starke Neuroleptikum. Seroquel ist ein sehr leichtes NL. Meine Psychosen äußern sich mit einer Energieladung die kaum zu bändigen sind. Es ist wie wenn jemand bei einem Kraftwerk den Schalter auf Überdrehung stellt. Habe dann mächtig Energie und brauche etwas dämpfendes wie zum Beispiel Olanzapin um das wieder ins gerade zu bringen. Ich bin dann die ganze Zeit psychotisch. Suizidgedanken kommen hinzu und und und. Nicht schön sowas. Mach Dir aber keinen zu großen Kopf.

        #72817
        FMS

          Naja, du bist ja “nur” schizoaffektiv, hast also keine vollausgeprägte Schizophrenie. Die Schizoaffektiven, die ich kenne, sind auch klarer, als die, die voll in einer schizophrenen Psychose hängen.

          Aber ob die Diagnose wirklich stimmt, könntest du bei einem Klinikaufenthalt abklären lassen.

          #72831

          Danke euch!

          Ich tendiere eher zum paranoiden. Ich denke dauernd, dass mich eine geheime Regierung verfolgt und mir mein Kind wegnehmen will. Oftmals sehe ich zB Blut, wie es die Wände runter läuft. Teilweise ist es etwas durchsichtiger, als Blut eigentlich ist. Deshalb bin ich mir immer unsicher, ob das wirklich eine Halluzination ist oder vielleicht noch normal.

          Ich hab Phasen, wo ich mir die Ohren zuhalten muss, weil ich die Geräusche nicht ertrage und die Stimmen. Sie beschimpfen mich oft, wollen, dass ich mich verletze, was dann auch oft passiert. Vor ein paar Tagen saß ich in der Bahn und habe gedacht, dass der eine Mann eine Bombe im Koffer hat, danach dachte ich, er will mich töten, weil er so geguckt hat, danach dachte ich, dass ein Strommast auf die Bahn fällt oder der Zug entgleist. Ich sah richtig wie das alles passiert. Diese Stunde im Zug war für mich kaum aushaltbar.

          Oft habe ich auch Phasen, wo ich meine Medikamente nicht nehmen will, weil ich mich nicht krank fühle.

          Und zwischendurch habe ich dann Momente, wo ich merke, dass etwas mit mir nicht stimmt.

          Was meint ihr dazu aus eurer Erfahrung?

          #72847

          Liebe @Koalabaer!

          Es tut mir so leid, dass Du das alles durchmachen musst! Und vor allem ohne Partner!

          Mir kommt das was Du da beschreibst eher wie paranoide Schizophrenie vor, bin aber halt auch kein Psychiater.

          Ich war auch in der Psychose immer bewusstseinsklar, obwohl ich mir eben aufgrund der Stimmen, die ich immer hörte, schon so Stories zusammengesponnen habe, was das alles sein könnte. Fest an eine bestimmte Möglichkeit geglaubt hab ich aber nie.

          Vor allem denke ich, dass so etwas deinem Kind nicht gut tun kann. Es bekommt ja in deinem Bauch über deine körperlichen Reaktionen die ganze Aufregung und Angst mit, die du erlebst. Du musst unbedingt dafür sorgen, dass Du keinen Stress hast, auch nach der Geburt. Da könnte ein Klinikaufenthalt schon hilfreich sein, vor allem wenn Du die Klinik als einen geschützten Bereich betrachten kannst.


          Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
          Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
          Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
          Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
          Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
          Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
          Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
          Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

          #72860
          FMS

            Bist du denn auch gleichzeitig sehr depressiv oder manisch, was eine schizoaffektive Diagnose rechtfertigen würde? Ansonsten könnte es auch eine reine Schizophrenie sein.

            Ich schließe mich Molly an. Ich fände einen Klinikaufenthalt einfach deines Kindes wegen, sehr wichtig.

            #72869

            Liebe @molly,

            Ja, alleine ist es tatsächlich sehr schwer für mich… Ich versuche mir schon Hilfe zu suchen, aber die Panik oder Paranoia macht es mir so schwer. Jedes mal denke ich, dass sie nur darauf lauern mir mein Kind wegzunehmen.

            Ich war bisher bei einer Beratungsstelle, beim Psychiater und habe mir eine Klinik angesehen. Das fiel mir schon sehr schwer

            Ich hoffe so sehr, dass ich mein Kind nicht zu sehr belaste. Zum Glück ist es bisher gesund und munter.

            Leider scheinen die Medikamente einfach nicht zu wirken. Das macht mir Sorgen. Trotz Haldol habe ich immer noch Symptome…

            Ich fühle mich mit dem Ganzen so alleine…

            #72872

            @candykills

            Ich hatte tatsächlich schon vorher eine bipolare Störung, die mich aber sonst nicht viel beeinflusst hat. Das waren hypomanische Phasen, in denen ich viel gearbeitet habe und wenig schlafen musste und teilweise zu viel Geld ausgegeben habe. Depressive Phasen haben mich leider mehr im Griff. So hat es auch dieses Mal angefangen. Bevor ich die ersten psychotischen Symptome entwickelt habe, begann alles mit einer Depression.

            #72898

            @koalabaer

            Ich vermute mal, dass die Schwangerschaft ohne festen Partner und sonstige Unterstützung ein schwerer Schicksalsschlag für dich war. Man sagt ja immer, dass Psychosen oftmals bei schweren seelischen Erschütterungen zum Ausbruch kommen. Besonders, wenn es noch eine andere psychische Belastung gibt, ist das Risiko vielleicht noch mal höher.

            Möglicherweise wird es dir bezüglich der Symptome sehr viel besser gehen, wenn du weißt, dass du dir nicht mehr so viele Sorgen machen musst, und alles in geordneten Bahnen weiterlaufen wird. In Kliniken gibt es normalerweise einen Sozialarbeiter, den man zu Rate ziehen kann.


            Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
            Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
            Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
            Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
            Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
            Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
            Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
            Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

            #72909

            @molly
            Ehrlich gesagt, weiß ich immer noch nicht, ob ich das wirklich schaffe in eine Klinik zu gehen. Mein Zuhause ist für mich so ein sicherer Ort (also abgesehen von den Halluzinationen)… Ich habe so riesige Angst vor einer Klinik… Am liebsten würde ich mich nur zu Hause einkuscheln und gar nicht mehr raus gehen. Draußen ist es einfach so laut und ich fühle mich, als würde ich nicht mehr dazu gehören…

            Ich wüsste auch gar nicht, was ich meiner Familie sagen soll. Ich möchte nicht, dass sie erfahren, dass ich in eine Klinik gehe. Aber welche Begründung sollte es geben, wenn ich plötzlich ein paar Wochen nicht da bin?

            Du hast recht mit der seelischen Erschütterung. Ich habe mehrere Familienmitglieder vor dem Ausbruch der Psychose verloren.

            • This reply was modified 5 Jahre ago by Koalabaer.
            #72915

            @koalabaer

            Du musst Deine Familie informieren! Wie soll das sonst hinterher gehen? Spätestens wenn das Kind kommt, musst du in eine Klinik. Oder planst du eine Hausgeburt? Du brauchst auf jeden Fall Unterstützung. Nach einer Geburt ist man schon ohne Psychose schwach. Deshalb empfehlen wir dir ja auch eine Psychiatrie mit Mutter/Kind-Station. Ich denke, dort wird für alles gesorgt sein, was Du brauchst.


            Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
            Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
            Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
            Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
            Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
            Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
            Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
            Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

            #72921

            @molly

            Ich hab kein gutes Verhältnis zu einigen aus meiner Familie und deshalb möchte ich auch nicht, dass diese davon erfahren. Dann muss ich mir wieder einiges anhören, wie “beschämend” und “peinlich” ich sei, weil ich ja “irre” bin.

            Nein, gebären möchte ich auf jeden Fall im Krankenhaus. Da ist mein Kind auch am besten versorgt.

            Ja, solche Kliniken habe ich mir jetzt angesehen. 2 Kliniken gibt es hier mit so einer Station. Ich habe trotzdem riesige Angst davor… Sie werden bestimmt die Regierung informieren und das Jugendamt und dann ist mein Kind weg…

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