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Mowa aktualisiert.
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08/10/2024 um 4:55 Uhr #368124
Gestern habe ich noch bei der DRV Bund angerufen und die Recruiterin erreicht. Es ist wohl so, dass eine Kandidatin zuerst krank war und danach einen Todesfall hatte, so dass ihr Bewerbungsgespräch erst heute durchgeführt wird.
Die Recruiterin hat mir gesagt, dass das nicht die Regel ist und ich heute am Nachmittag oder morgen über das Ergebnis des Bewerbungsprozesses angerufen werde. Das Warten hat dann ein Ende. Ich freue mich, wenn ich endlich weiß, wie ich die nächsten Wochen und Monate verbringen werde.
Ich habe mich gestern am späteren Vormittag krankgemeldet, was ich eigentlich hätte schon am Freitag tun sollen, weil ich da schon kaum arbeitsfähig war. Heute will ich im Betriebsratsbüro arbeiten, mal schauen, wie gut mir das gelingt.
Wünsche allen einen guten Dienstag
08/10/2024 um 18:32 Uhr #368192Hantelübungen habe ich auch alle 2, 3 Tage zum Ausgleich durchgeführt.
Heute Morgen habe ich seit Langem wieder meine Hantelübungen gemacht. Das hat mir richtig gut getan! Chanchan hat mich interessiert beobachtet, und da ist mir eingefallen, dass ich diese Übungen nicht mehr gemacht habe, seitdem Chanchan mit uns lebt.
Heute am späteren Nachmittag habe ich eine Absage aus Berlin bekommen. Schade! Ich hätte gerne die Wahl gehabt. Wenn ich eine weitere Stellenausschreibung in Berlin finde, die zu mir passt, möchte ich mich erneut bewerben. Aber dafür haben wir keinen Zeitdruck, zum Glück.
Jetzt freue ich mich darauf, dass ich bald an neuen Projekten arbeiten kann
09/10/2024 um 12:29 Uhr #368320Danke schön @Molly, @manon und @Dopplereffekt.
Es waren mit mir mindestens 5 Bewerber, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden. Ich habe die Recruiterin gleich noch gebeten, die Gründe für die Absage zu nennen. Mal gucken, ob ich eine Rückmeldung bekommen kann.
Wie geht es Dir denn damit?
Mit meinen Bewerbungen beschäftige ich mich jetzt genau 6 Monate. In dieser Zeit ist sehr viel passiert, und ich habe mich darum bemüht, wie ich konnte. Das kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor.
Daher war ich gestern schon traurig, als ich die Absage bekommen habe. Aber daran kann ich nichts ändern, und was mich aufbaut ist auch die Perspektive, die ich hier habe, dass sie nämlich auch eine sehr gute ist.
Vielleicht musst du bei Bewerbungen wirklich vorsichtiger mit Aussagen zu deiner Erkrankung sein.
Sollte ich mich in den kommenden Monaten erneut bewerben, will ich einige Sachen besser machen. Inzwischen habe ich auch eine viel genauere Vorstellung davon, was von mir als Bewerberin erwartet wird.
Mein Umgang mit meiner gesundheitlichen Beeinträchtigung bei Bewerbungen ist ein Aspekt, den ich dazulernen musste.
Es ist weder notwendig noch relevant, mich als erfolgreiche Managerin meiner eigenen Gesundheit zu verkaufen, weil das vorausgesetzt wird
14/10/2024 um 5:42 Uhr #369111Ich weisz aber ja nicht genau, was die Gründe für den gewollten Umzug waren, auszer, dass ich mich daran erinnere, dass die Familie Deines Mannes in Berlin lebt. Kann mensch da nicht auf häufigere Besuche setzen?
Ja, das ist richtig @manon.
Der Anlass war, dass ich beim plötzlichen Tod meines Vaters vor einem Jahr gemerkt habe, wie wenig Zeit ich mit meinen Eltern in meinem Leben verbracht habe und wie sehr mir das fehlt.
Ich weiß, wie wichtig die Familie für meinen Mann ist und wünsche ihm, dass er nicht nur das Gefühl hat, von seiner Stadt entrissen worden zu sein.
Außerdem hat mein Mann eine aggressive und schwere Nierenerkrankung, die langfristig an der Charité behandelt wird. Vom hiesigen Nierenzentrum wird er immer wieder enttäuscht.
Es ist eher eine finanzielle Frage, wie oft mein Mann in Berlin sein kann und ich bzw. wir nach Japan fliegen können.
Am liebsten sind Arbeitgebern eben gesunde Mitarbeiter, die viel leisten und selten ausfallen. Das finde ich auch schade, aber irgendwo auch verständlich.
Das stimmt, @Dopplereffekt. Ich finde es auch bedenklich, wenn (edit:) niemand die eigene Vulnerabilität offenlegen kann, wenn alle Menschen mehr oder weniger vulnerabel sind und kein Mensch nur gesund ist.
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Da mich das Thema grundsätzlich interessiert, aber eben auch der Text dazu, vielleicht dich auch, weil du dich ja noch weiterbewerben möchtest, verlinke ich dir mal dieses PDF:
Danke, @Horst und @Pia. Ich finde es sehr gut, wenn im Rahmen eines Weiterbildungskurses zum Peer Counselling so eine Hausarbeit entsteht
Mit Stigmatisierung habe ich mich in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt, vor allem über Prof. Rüsch, der hervorragender Stigmaforscher psychischer Erkrankungen ist.
Ich finde, dass wir ein Arbeitsumfeld brauchen, in dem Menschen sicher arbeiten können, ohne das Gefühl zu haben, nicht krank werden zu dürfen.
Meiner Meinung nach können Menschen erst durch ein solches Arbeitsumfeld maximal leisten und gesund bleiben.
Schade, dass es mit dem Job nicht geklappt hat.
Tut mir leid, dass es mit der Stelle nicht geklappt hat,
Aber ich denke immer, wenn so eine Tür zufällt, öffnet sich vielleicht eine andere, viel bessere Tür, mit der du jetzt noch gar nicht rechnest.
Stimmt, das klingt gut
Die Wahl hätte ich gerne gehabt, die Stelle anzunehmen, gleichzeitig bin ich erleichtert, wenn wir erstmal bzw. vielleicht doch bis zu meiner Rente hier bleiben.
Einmal im Leben außerhalb der Forschung versucht zu haben, mich um einen Job zu bewerben, war eine wichtige Erfahrung für mich. Jetzt bin ich froh, dass ich wieder zur Ruhe kommen kann.
Durch meine Bewerbungen im letzten halben Jahr ist mir auch viel bewusster geworden, wie gut und sicher die Umgebung ist, in der wir seit knapp 8 Jahren leben.
Es gibt mir auch ein sehr gutes Gefühl, wenn ich das, was wir bereits aufgebaut haben, besser pflege und intensiver wahrnehme.
Daher ja, ich bin gespannt, wie es hier mit mir und mit uns weitergeht
Übrigens habe ich gestern die finale Genehmigung bekommen, das Youtube-Video der Podiumsdiskussion der Mental Health Initiative von vor einem Jahr veröffentlichen zu können, nachdem ich es vor ein paar Wochen endlich geschafft habe, das Video mit Untertiteln zu versehen.
Mal schauen, wie meine Arbeitswoche wird. Die letzten 2 Wochen habe ich mich zunehmend ausgebrannt gefühlt und konnte kaum vernünftig arbeiten.
Wenn es heute nicht besser wird, wollte ich zum Arzt und mich krankschreiben lassen.
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Diese Antwort wurde vor 1 Jahr von
Mowa geändert.
19/10/2024 um 5:15 Uhr #369972Guten Morgen zusammen,
danke @Blaustern und @Dopplereffekt
Ich denke, das liegt zum einen am Gewinnstreben und der Leistungsorientierung in unserem System.
Ja, und ich denke, dass die Schaffung eines Arbeitsumfelds, das offen und verständnisvoll gegenüber gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist, sogar dem Gewinnstreben und der Leistungsorientierung dienlich ist, was ich auch in meinem obigen Post gemeint habe:
Ich finde, dass wir ein Arbeitsumfeld brauchen, in dem Menschen sicher arbeiten können, ohne das Gefühl zu haben, nicht krank werden zu dürfen.
Meiner Meinung nach können Menschen erst durch ein solches Arbeitsumfeld maximal leisten und gesund bleiben.
Auch deshalb ist Inklusion und Vielfalt wichtig und relevant für alle, und nicht nur für Menschen, die exkludiert werden.
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Ja! Ich habe jetzt ganz viel Freizeit für mich, und das tut mir wirklich sehr gut. Die letzten Tage war ich auch nicht im Forum, habe einfach spontan eine Pause gemacht, und das hat mir auch sehr gut getan.
Am Dienstag bin ich endlich zu meinem Psychiater gegangen, nachdem es mir nicht besser ging. Ich wusste selbst nicht, was ich habe, außer dass ich seit 2 Wochen dauerhaft müde bin und mich nur bei bestimmten Tätigkeiten aufraffen kann, was für mich nicht normal und ein Warnzeichen ist.
Meine Mutter hat vermutet, dass es daran liegen könnte, dass ich langsam in die Wechseljahre komme. Mein Mann hatte auch den gleichen Gedanken. Er hat sich auch gefragt, ob das mit meinem Neurodermitis oder der möglichen Tierhaarallergie zu tun hat. Mein Psychiater hat gemeint, dass das auch ein Infekt sein kann.
Ich habe ihm erzählt, dass ich letzte Woche eine Absage aus Berlin bekommen habe und ich keine Kraft mehr habe, gleich mich nochmal zu bewerben. Ich beschäftige mich seit April mit den Bewerbungen, und ich merke meine gesundheitliche Grenze, dass ich mich nicht noch mehr bei der Jobsuche anstrengen kann.
Zusätzlich zu den Bewerbungen ist im letzten halben Jahr bei mir sehr viel passiert, vor allem die Neuwahl des Betriebsrates und die Übergabe des Betriebsratsbüros, dann aber auch meine Verletzung und die OP von Chanchan, so dass ich nicht zur Ruhe gekommen bin.
Mein Psychiater hat dann gesagt, dass es sein kann, dass es mir aufgrund meiner Grunderkrankung zu viel geworden ist und ich mich erholen sollte.
Ich habe ihn gebeten, dass ich an den kommenden Mittwochs arbeiten kann, weil dann die Schnupperkurse für das Betriebliche Gesundheitsmanagement stattfinden, die ich seit vielen Monaten mit viel Aufwand und Sorgfalt geplant habe und ausfallen würden, wenn ich nicht vor Ort bin.
Jetzt die Woche war ich am Dienstag krankgeschrieben, dann habe ich am Mittwoch gearbeitet, und am Donnnerstag und Freitag wieder krankgeschrieben. Nächste Woche werde ich wieder am Mittwoch arbeiten und bin ansonsten krankgeschrieben usw.
Hffentlich bin ich am Mittwoch in 10 Tagen wieder fit um zu arbeiten.
Was ich bereits merke, ist dass mir die Zeit, in der ich zu nichts verpflichtet bin, wirklich gut tut. Ich glaube, genau das hat mir seit Monaten gefehlt. Die letzten 3 Tage bin ich auch morgens mindestens 2 Stunden lang mit Chanchan am Neckar und in der Nachbarschaft gewandert, und das tut mir auch richtig gut!
Außerdem habe ich angefangen, online die japanische Version des Mahjongs zu spielen. Es ist ein Spiel, das mein Vater gerne gespielt hat und wir vor ca. 40 Jahren mit der ganzen Familie zu Hause gespielt haben, ohne dass ich als Kind die Regeln genau verstanden habe.
Jetzt am Sonntag treffen wir, meine Mutter, meine Geschwister und ich, uns anlässlich des 1. Todestags des Vaters und wollen dann zusammen online japanisches Mahjong spielen. Die Regeln habe ich inzwischen auch einigermaßen verstanden
Heute ist das wöchentliche Zoom-Treffen mit meiner Mutter geplant, dann wieder eine Wanderung mit Chanchan, danach will ich die Wohnung putzen und den sonstigen Haushalt erledigen. Außerdem habe ich viel Lust, mal wieder Flammkuchen selber zu backen
Ich wünsche Euch allen ein gutes und erholsames Wochenende
Liebe Grüße,
Mowa21/10/2024 um 16:31 Uhr #370349Oct 20, 2024
Beim morgendlichen Spaziergang auf dem Oberen Philosophenweg haben Chanchan und ich ganz viele Esskastanien gefunden und sie eifrig gesammelt.Oct 21, 2024
Im Herbst scheint der Wald besonders spannend zu sein.22/10/2024 um 6:25 Uhr #370466Hallo @Dopplereffekt, danke für Deine Rückmeldung
Meine Neurodermitis ist derzeit stabil. Anfang des Jahres hatte ich einen Schub, den ich ohne Cortison und nur mit Eucerin AtopiControl-Produkte in den Griff bekommen habe. Während des Schubs hat es mehrere Monate gedauert, bis die Haut sich erholt hat.
Vielleicht liegt es tatsächlich an meinem Alter, dass die Neurodermitis weniger wird. Das wäre ein echter Vorteil des Alterns
Wie geht es Dir und Deinem Job? Wirst Du bald Deinen Blog aktualisieren?
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So, hier noch ein Chanchan-Video von gestern:Oct 21, 2024
Eine Shiba im Schafspelz.Heute hat mein Mann Geburtstag. Er schläft noch, mal gucken, was wir alles zusammen unternehmen wollen
Gestern habe ich bis kurz vor Mitternacht online Jantama gespielt, damit ich ihm gratulieren konnte. Ich gehe ja sonst sehr früh schlafen, vor 22 Uhr und manchmal auch schon um 20 Uhr.
Danach war ich völlig k.o. und bin sofort eingeschlafen…
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Diese Antwort wurde vor 11 Monate, 3 Wochen von
Mowa geändert.
25/10/2024 um 5:33 Uhr #370928Gestern habe ich beim Psychiater eine erneute AU-Bescheinigung abgeholt, nachdem ich am Mittwoch gearbeitet habe. Bis Dienstag gilt die AU, danach bin ich hoffentlich wieder fit.
Auf dem Rückweg habe ich 3 Töpfe Christrosen gekauft und sie in den Balkonkasten mit frischer Erde gepflanzt
Ich bin mehr als 2 Stunden mit Chanchan gelaufen, und später bin ich auch zum Psychiater und zurück gelaufen. So hole ich mir die Bewegung, die mir jetzt gut tut
24.10.2024
Chanchans Kampf mit einem Riesenast.26/10/2024 um 4:17 Uhr #371102Heute fahren wir zur ehemaligen Kollegin, die gerade eine Ausbildung als Hundetrainerin absolviert und auch Hundesitting anbietet.
Wenn Chanchan und ihr Hund Falco sich gut vertragen, dann wollen wir während unserer nächsten Japanreise Chanchan ihnen anvertrauen.
Oct 25, 2024
Chanchans Kampf mit den Graswurzeln.30/10/2024 um 5:03 Uhr #371547Oct 28, 2024
Eine Honigbiene an den Christrosen.Heute ist wieder Mittwoch, und ich werde arbeiten, damit der Schnupperkurs für das Betriebliche Gesundheitsmanagement stattfinden kann.
Leider geht es mir immer noch nicht gut, und in letzter Zeit bekomme ich depressive Anflüge, die ich selbst bemerke, während und nachdem ich sie bekomme.
Es sind solche Situationen, die mich sonst nicht kränken würden und woran ich merke, dass ich krank bin:
Meine Mutter, die das Video „Shiba Inu Chanchan 92“ vom Freitag gesehen hatte, hat mir beim wöchentlichen Zoom-Meeting gesagt, dass sie sich gefragt hat, ob 1. die Pflanze giftig wäre und 2. ich angemahnt werden könnte, weil ich die Pflanze des Waldes beschädigt habe.
Darauf habe ich ihr gesagt, dass wir mit der Pflanze gespielt haben, die Chanchan vorher schon aus dem Boden herausgebuddelt hatte und ich nicht zusätzlich den Wald beschädigt habe. Ich habe auch daran gedacht, dass wir viel Spaß beim Spaziergang hatten und wie gut mir das tut, besonders da es mir sonst momentan nicht so gut geht.
Im ganzen Zoom-Meeting war ich dann bedrückt, traurig und habe später auch angefangen zu weinen, ohne dass ich es geschafft habe, meiner Mutter zu erklären, was mit mir los ist. Ich ihr nur gesagt, dass ich Stimmungsschwankungen habe und glaube, in letzter Zeit depressiv zu werden.
Dann war gestern eine Situation, dass ich mittags sehr hungrig war und mir etwas zu essen gemacht und angefangen habe es zu essen. Chanchan ist zu mir gekommen und wollte gerne auch etwas essen. Ich habe sie ignoriert und weitergegessen, und mein Mann hat in dieser Situation zu uns gerufen, ob sie ein Leckerli bekommt.
Darüber habe ich mich sehr geärgert, weil ich selbst hungrig war und Chanchan erst vorhin ihr Futter gefressen hat und habe gedacht, dass ich jetzt nicht belästigt werden will und schon gar nicht aufstehen werde, um Chanchan zu bedienen, die keinen Hunger hat.
Dann habe ich nur noch geschafft ihm entnervt zu sagen, dass ich jetzt esse und nicht gestört werden will. Dabei habe ich mich gefragt, warum mein Mann nicht selbst aufsteht und Chanchan ihr etwas gibt, anstatt mich einzubeziehen. Ich habe dann auch daran gedacht, wie viel ich zu Hause immer erledige und mein Mann nicht, und wie unzufrieden ich mit dieser Situation bin.
Das Essen habe ich zu Ende gegessen, und ohne meinen Mann und Chanchan zu beachten habe ich mir den Zock-Laptop genommen und mich aufs Bett gelegt um Jantama zu spielen. Mein Mann, der in solchen Situationen Harmonie herstellen muss, ist mir gefolgt, und wir haben mehrere Stunden lang darüber diskutiert, was passiert war und wie es mir, meinem Mann und Chanchan geht.
Am liebsten wäre ich 2, 3 Stunden alleine gewesen um zur Ruhe zu kommen und einen entspannten Umgang mit der Situation zu finden, was ich ihm auch so mehrfach gesagt habe. Während der aus meiner Sicht gezwungenen Aussprache habe ich ihn immer wieder extrem angegiftet und meiner generellen Unzufriedenheit in unserer Ehe Luft gemacht, wobei ich ihm auch mehrfach gesagt habe, dass ich krank und erschöpft bin und in letzter Zeit immer wieder depressive Anflüge bekomme, wie jetzt eben.
Heute muss bzw. will ich noch wegen des Schnupperkurses arbeiten. Nächsten Montag habe ich ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten, um meine künftige Tätigkeit zu besprechen. Das sind Sachen, die mir wichtig sind und gut tun, deshalb möchte ich diese Termine wahrnehmen. Ich denke, morgen gehe ich wieder zu meinem Psychiater und berede mit ihm das weitere Vorgehen.
Ich will es natürlich verhindern, dass ich in eine Depression rutsche und auch verstehen, woher das kommt. Ich nehme weiterhin 0,8 mg/d Aripiprazol und überlege hin und her, ob ich doch wieder auf 1 mg/d zurückgehen sollte. Ein Antidepressivum o. ä. werde ich nicht nehmen, solange ich nicht verstehe, was ich warum habe und wie ich damit ohne zusätzliche Medikamente umgehen kann.
01/11/2024 um 5:11 Uhr #371813Danke für Eure Aufmerksamkeit @Molly, @Pia und @Dopplereffekt
Wie war die Arbeit heute?
Die Arbeit lief OK, vor allem konnte ich es verhindern, dass der BGM-Schnupperkurs ausfällt. Ich denke, ich konnte insgesamt ca. 4, 5 Stunden arbeiten, danach war ich k.o.
Schade, dass er das dann nicht macht
Hier liegt aus meiner Sicht die Grenze unseres guten Umgangs. Ich habe gelernt in solchen Situationen für mich möglichst die Ruhe zu bewahren und die pausenlose „Aussprache“ passieren zu lassen, die auch mal mehr als 4, 5 Stunden dauern kann.
Ich weiß, du lässt dir in die Medikation nicht reinreden, aber ich vermute halt, dass du zu wenig nimmst…
Du gehst ja nun wieder zu deinem Psychiater, um zusammen zu überlegen. Ich wünsche dir ein gutes Gespräch.
Von dem, was ich gelesen habe, sind da ja einige Belastungsfaktoren.
Ja, gestern war ich bei meinem Psychiater. Ich habe 2 Stunden gewartet, weil ich ihn ohne Termin sprechen wollte und der Wartebereich voll war.
Ich habe ihm gesagt, dass es im September damit angefangen hat, dass ich generell antriebslos wurde, nachdem es in diesem Jahr viel passiert ist. Ab etwa Oktober wurde ich zunehmend erschöpft und inzwischen werde ich immer häufiger depressiv. Ich mache mir Sorgen, dass es mir dauerhaft schlecht geht, auch weil ich die Ursachen nicht genau identifizieren kann um besser damit umzugehen.
Mein Psychiater hat verschiedene Faktoren genannt, die zu meiner Depression beitragen könnten. Eine banale Winterdepression könnte einer davon sein. Dann der Rollenwechsel auf der Arbeit, dass ich statt meines alten Jobs, den ich jahrelang mit Leidenschaft ausgeübt habe, einen neuen Job machen werde, der dem eigentlichen Arbeitsvertrag entspricht. Dann der Plan mit meinem Mann nach Berlin zu ziehen, was sich als nicht einfach herausgestellt hat und zerschlagen hat.
Vielleicht hat er noch einen weiteren Punkt erwähnt, an den ich mich nicht mehr erinnere. Auf jeden Fall hat er auch gesagt, dass eine Erhöhung der Nueroleptikadosis mir in dieser Situation helfen kann, damit die Informationsmenge in meinem Gehirn nicht zu groß wird. Er hat mich gefragt, wie viel Aripiprazol ich einnehmen möchte, und ich habe ihm gesagt, dass ich vorerst 1 mg/d nehmen will. Ich sollte mindestens eine Woche warten, bis die Dosiserhöhung wirkt. Es kann länger dauern, bis sich die Depression bessert.
Mein Psychiater hat mich auch gefragt, wie lange ich denke, dass ich die Krankschreibung brauchen werde, worauf ich 2 Wochen geantwortet habe, da ich schon seit 2 Wochen krankgeschrieben bin und weiß, dass 1 Woche nicht ausreichen wird. Er hat mir gesagt, dass dies eine gute Überlegung sei und dass ich viel Sport treiben solle, um Stress abzubauen, und dass ich die Muskeln dafür brauche.
Er hat mir auch gesagt, dass ich, wenn ich mittwochs für die Schnupperkursreihe arbeiten möchte, nicht bettlägerig bin und das tun kann.
Ich bin froh und dankbar, dass mein Psychiater immer für mich da ist. In 2 Wochen habe ich meinen regulären Termin bei ihm, den ich dann wahrnehmen werde.
Gestern habe ich mich geärgert, als eine Kollegin, die von meiner erneuten Krankmeldung erfahren hat, mir geschrieben hat, ich solle die Angaben zu meiner Arbeitsunfähigkeit richtigstellen, denn ich würde mich unglaubwürdig machen, wenn ich mittwochs gesund und sonst krank sei. Ich habe ihr sofort eine Antwort-E-Mail geschrieben und mich bewusst fast sachlich und ruhig geäußert, aber am liebsten hätte ich ihr ins Gesicht geschrien, dass sie keine Ahnung hat, wie es mir geht und einfach den Mund halten soll.
Wenn ich darüber nachdenke, werde ich wieder wütend. Mein Mann hat mir gesagt, ich hätte meine Kollegin einfach ignorieren sollen, und da hat er sicher recht. Wir haben gestern wieder darüber gesprochen, dass es mir im Moment nicht gut geht, dass es meinem Mann deshalb auch nicht gut geht, und dass er mich unterstützen wird. Ich habe mich sehr gefreut, er war einfühlsam und liebevoll und ich bin motiviert, mit ihm darüber zu sprechen, wie es mir geht.
01/11/2024 um 5:33 Uhr #371814Ja, gestern war ich bei meinem Psychiater.
Mir ist noch eingefallen, dass wir zum Schluss über die Prognose gesprochen haben, weil ich ihn danach gefragt habe.
Er hat mir sinngemäß gesagt, dass mein Gesundheitszustand immer wieder kippen kann, weil ich eine Grenzgängerin bin, und so wie es mir bisher immer wieder besser gegangen ist, wird es mir auch jetzt wieder besser gehen.
So konnte ich das Gespräch mit einer guten Perspektive und viel Hoffnung abschließen
01/11/2024 um 10:42 Uhr #371850Hallo @Molly,
meinst Du wirklich, dass es nicht darum geht, dass ich krank bin und Maßnahmen ergreife, um sobald wie möglich wieder arbeitsfähig zu werden, sondern darum, was die Kollegen denken?
Und meinst Du, dass die Kollegen die Situation besser einschätzen können bzw. Du die Situation besser einschätzen kannst als ich selbst, die betroffen ist und mein Psychiater, der seit 2017 mein Arzt ist?
Und denkst Du wirklich, mein Vorgesetzter würde mich kündigen, nachdem er von mir von Anfang an informiert wurde, dass ich krank bin und mit dem Arzt vereinbart habe, mittwochs arbeiten zu können?
Ich denke, hier gibt es ein Missverständnis
Liebe Grüße,
Mowa02/11/2024 um 3:51 Uhr #371971Hallo @Molly,
wenn ich darüber nachdenke, ist es vielleicht so wie @Dopplereffekt geschrieben hat, dass die Kollegen, die mit sich selbst unzufrieden sind, darauf neidisch sind, wenn ich während meiner Krankmeldung normal wirke, lächeln kann und den BGM-Schnupperkurs veranstalte oder mit dem Hund in den Wald gehe.
Ich glaube nicht, dass mein Vorgesetzter, mein Psychiater und auch die Kollegen, die mir Verständnis und Besserungswünsche entgegenbrigen, wenn ich über meine Erschöpfung und depressive Symptome spreche, diese Art von eigener Unzufriedenheit kennen.
Daher könnte ich Dich verstehen, wenn es so ist, dass Du Menschen kennst, die unzufrieden sind, neidisch auf andere Menschen sind und aus deren Perspektive meine Situation einschätzt.
Das Gespräch, das ich jetzt am Montag mit meinem Vorgesetzten habe, begleitet mich seit Anfang des Jahres, seitdem ich selbst beschlossen habe, das Betriebsratsamt niederzulegen und eine neue Tätigkeit wahrzunehmen. Es hat nichts mit einer „Abstellung“ oder mit „extrem wenig Verantwortung“ zu tun, und ich verstehe nicht, wie Du darauf kommst.
Was Du über meine Medikation und Stabilität geschrieben hast, da hast Du wahrscheinlich nicht mitbekommen, wie ich seit 15 Jahren schrittweise gesünder, leistungsfähiger und stabiler geworden bin. Diese sehr erfolgreiche Recoverygeschichte von mir ist gestützt auf meine eigene Initiative, meine eigene Resilienz so zu stärken, dass ich die Psychopharmakadosis minimieren kann.
Insgesamt fühle ich mich von Deinen letzten Beiträgen kaum angesprochen und wundere mich eher darüber
Liebe Grüße,
Mowa02/11/2024 um 4:34 Uhr #371972Hallo @Pia,
danke für Deine aufmerksamen Zeilen.
in den letzten Jahren im großen und ganzen relativ selten krankgeschrieben
Ja, dabei denke ich, die Quantität der geleisteten Arbeitsstunden ist eine Sache, und die Qualität der geleisteten Arbeit ist eine andere Sache.
Als ich bis 2015 15 mg und bis Mitte 2016 10 bzw. 7,5 mg Aripiprazol eingenommen habe, hatte ich wahrscheinlich weniger Fehltage. Doch die Qualität der Arbeit, die ich erbringen kann seitdem ich mit minimaler Neuroleptikadosis lebe, ist mit diesen früheren Jahren nicht zu vergleichen.
Es ist einfach so, dass viel Neuroleptika meine geistigen Fähigkeiten stark lähmen. Ich werde immer versuchen, die Psychopharmakadisis zu minimieren, damit ich maximal ich selbst sein kann.
Wer da vielleicht noch Stigmatisierungen im Kopf hat, das ist deren Problem.
Insgesamt frage ich mich schon, inwiefern diese Initiativen zum Stigmaabbau und zur Förderung der mentalen Gesundheit die Kollegen vor Ort wirklich erreicht haben.
Sie waren sicher gut gemeint und teilweise schon hilfreich, aber inwiefern haben sie wirklich dazu geführt, dass Menschen mit und ohne schweren psychischen Beeinträchtigungen zueinander finden und sich gegenseitig wertschätzen?
Auch im Arbeitskontext. Darum geht es mir ja. Es gibt sehr viel mehr, was getan werden kann und sollte, und im Moment ist es meine eigene Gesundheit, die mich zur Pause zwingt.
Ich denke, das beeindruckt deinen Chef und deine Kolleg:innen eher positiv als negativ.
Tatsächlich ist es so, dass ich von meinem Vorgesetzten, meinem Psychiater und von gewissen Kolleginnen und Kollegen Verständnis und Besserungswünsche erfahre.
Gleichzeitig ist es sicher auch so, dass es viele andere Kolleginnen und Kollegen gibt, die nicht wissen und dann auch nicht verstehen, dass ich krank bin und was ich warum tue, damit es mir besser geht.
Liebe Grüße,
Mowa -
Diese Antwort wurde vor 1 Jahr von
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