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kadaj.
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19/01/2024 at 23:45 #328205
Ja, heute ist viel passiert. Am Vormittag war ich beim Psychiater, und er hat meine AU um weitere 2 Wochen verlängert. Er hätte mich gleich 4 weitere Wochen krankgeschrieben, aber ich habe es vorgezogen, in 2 Wochen ihn wieder zu sprechen.
Ich habe ihn gefragt, ob ich an Burnout leiden könnte, und ihm gesagt, dass ich mich in einem Erschöpfungszustand befinde, der zum Teil auf mein bisheriges Leben zurückzuführen ist, das ich kaum aufgearbeitet habe. Als sehr hilfreich und aufschlussreich empfand ich, dass er mir sagte, dass ich sonst damit zurechtkomme, was im Moment durch den Tod meines Vaters schwierig geworden ist.
In unserem Gespräch hat er angeregt, dass ich eine Reha machen könnte. Er hat mir erklärt, dass es 5 Wochen dauert usw. weil ich mich bis heute nicht mit dem Thema befasst und keine Ahnung habe. Als Beispiel hat er die Klinik in Gengenbach erwähnt: https://www.celenus-kliniken.de/kinzigtal/
Ich habe das Thema später zu Hause mit meinem Mann besprochen. Wenn ich in 2 Wochen wieder bei meinem Psychiater bin, dann werden wir das nochmal thematisieren.
Außerdem hat mein Psychiater gesagt, dass es eine Grundsicherungsrente gibt, die für uns bzw. meinen Mann von Interesse sein könnte. Wir sind jetzt dabei, auch darüber mehr herauszufinden
21/01/2024 at 6:56 #32838921/01/2024 at 8:38 #328395Ein winterlicher Morgenspaziergang
21/01/2024 at 11:09 #328423Hallo zusammen,
danke Dopplereffekt und Blaustern!
Ich habe mich oben missverständlich ausgedrückt.
Über die Grundsicherungsrente informieren wir uns, ob sie für meinen Mann interessant sein könnte, ob er sie vielleicht beantragen sollte. Dann hätte er eigenes Geld, unabhängig von mir. Aber mal schauen.
Über meine eigene Berentung denke ich nicht nach – noch nicht
Liebe Grüße,
Mowa22/01/2024 at 10:48 #328557Was ist den Grundsicherungsrente?
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Grundsicherungsrente die Grundsicherung als Rentner:
https://www.anwaltonline.com/betreuungsrecht/tipps/500/grundsicherungsrente-allgemeinesDa mein Einkommen höher ist als der gemeinsame Grundsicherungsbedarf, der sich aus dem Regelbedarf und dem Unterkunftsbedarf zusammensetzt, haben wir bzw. mein Mann keinen Anspruch auf die Sozialleistung.
Bevor wir geheiratet haben, hatten wir schon Ähnliches recherchiert und festgestellt.
Jetzt habe ich den örtlichen Sozialverband VdK Deutschland e. V. angeschrieben, ob ich eine Erstberatung vor Ort ohne Mitgliedschaft bekommen kann. Vielleicht hat mein Mann doch irgendwie Anspruch auf staatlich gefördertes eigenes Einkommen.
Es geht mir vorrangig nicht um mehr Geld, sondern um das eigene Einkommen meines Mannes, das unabhängig von mir sein sollte. Wir lösen das Problem inzwischen so, dass das Geld, das wir aus der Differenz zwischen Lohnsteuerklasse I (die ich als Single hatte) und Klasse III/V (die wir als Ehepaar haben) bekommen, meinem Mann zugute kommt.
23/01/2024 at 6:38 #328658Ja, macht irgendwie Sinn.
Was meinst Du damit?
Wenn der Unterhaltsrückgriff für Eltern/Kinder/Erben nicht gilt, bzw. erst ab einem Jahresgesamteinkommen von 100.000 €, dann leuchtet mir nicht ein, warum der Unterhaltsrückgriff für Ehegatten gilt, sobald der Grundsicherungsbedarf durch das Einkommen der Ehegatten gedeckt ist.
Vielleicht ist der Gedanke, dass eine Ehe geschieden werden kann, aber nicht ein Eltern-Kind-Verhältnis. Nun frage ich mich, ob diese Regel ein Ausdruck des Leistungsprinzips ist.
Hm, schwierig… könnte er nicht auch etwas kleines arbeiten (Minijob bzw. weniger)?
Mir geht es vorrangig weder um mehr Geld noch um das Prinzip der Arbeit, sondern darum, dass jeder erwachsene Mensch seine eigene Existenzgrundlage braucht, auch wenn wir als Ehepaar einen gemeinsamen Haushalt führen und diesen gemeinsam erarbeiten.
Du könntest ihn auch für Hausarbeit entlohnen.
Wenn das bedeutet, dass die Hausarbeit besser erledigt werden kann und mein Mann mehr Geld zur Verfügung hat, dann könnte das Modell tatsächlich interessant sein.
24/01/2024 at 6:18 #328897Hallo Dopplereffekt, ich kannte den Begriff “Zugewinngemeinschaft” nicht und habe gegooglet. Ich verstehe nicht, was die Zugewinngemeinschaft mit dem Unterhaltsrückgriff zu tun hat, der für Eltern/Kinder/Erben anders geregelt ist als für Ehegatten.
Ich kann mir diesen Unterschied nur so erklären, dass der Staat die gegenseitige Verantwortungsübernahme innerhalb einer Ehe und zwischen Eltern und Kindern und die Situation bei Erben unterschiedlich bewertet. Aber wie genau?
Ich würde gerne verstehen, warum eine Person ohne Einkommen und Vermögen in einer Ehe keinen Anspruch auf Grundsicherung hat, sobald der Ehepartner mehr als den gemeinsamen Grundsicherungsbedarf (also ca. 2000 Euro netto im Monat) verdient, dieselbe Person aber doch Anspruch auf Grundsicherung hat, wenn sie mit ihren Eltern oder ihren Kindern, die Geld haben(!), in einem gemeinsamen Haushalt lebt oder wenn sie geerbt hat(!).
Das macht für mich keinen Sinn. Meine Vermutung ist, dass es für diese unterschiedliche Regelung keine nachvollziehbaren Gründe gibt und dass sie Ehepaare wie unseres einfach benachteiligt.
Ich frage mich also allgemein, ob unser System eine Person ohne Einkommen und Vermögen und mit der Erfahrung und der Diagnose eines Schizophreniebetroffenen benachteiligt, wenn es darum geht, eine (finanziell ungleiche) Ehepartnerschaft einzugehen. Was für mich ein weiterer Ausdruck unserer Leistungsgesellschaft wäre
Im Übrigen bin ich mit dieser Perspektive absolut dagegen, das Ehegattensplitting einfach abzuschaffen, was ja immer wieder diskutiert wird, auch um Stimmung zu machen.
24/01/2024 at 18:27 #328955Was ich unter Zugewinngemeinschaft verstehe ist eben, dass das was ihr beide zusammen (ab dem Zeitpunkt der Eheschließung) verdient, euch beiden gemeinsam gehört.
In der Wikipedia lese ich etwas anderes:
Dabei bleiben die Vermögensgegenstände beider Ehegatten während der bestehenden Ehe voneinander getrennt; es kann jedoch ein Zugewinnausgleich durchgeführt werden, wenn der Güterstand beendet wird, insbesondere dann, wenn ein Ehegatte stirbt oder die Ehe geschieden wird (§ 1363 BGB).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zugewinngemeinschaft
Auch hier steht etwas anderes:
Anders als der Name es vielleicht vermuten lässt, ist die Zugewinngemeinschaft aber keine Vermögensgemeinschaft der Ehegatten. Durch die Heirat vermischen sich die Vermögensmassen der Ehepartner nicht und auch während der Ehe erwirbt jeder Ehegatte weiteres Vermögen in der Regel für sich als Alleineigentümer. Die Eheleute leben also während der Zugewinngemeinschaft wie in einer Gütertrennung. Der wesentliche Unterschied zur Gütertrennung besteht jedoch darin, dass bei Beendigung der Ehe ein Zugewinnausgleich erfolgt.
Quelle: https://www.rosepartner.de/zugewinngemeinschaft-ehe-scheidung-erbe.html
Ich finde diese Regelung gut, damit bei einer Ehescheidung das Vermögen solidarisch aufgeteilt werden kann oder beim Todesfall eines Ehegatten der überlebende im besten Fall dadurch abgesichert ist.
Viele vermögende Menschen bevorzugen wahrscheinlich einen unsolidarischeren Ehevertrag.
Jedenfalls sehe ich nicht, dass die Ehe als Zugewinngemeinschaft den Unterhaltsrückgriff rechtfertigt, sondern eher das Gegenteil.
Ich bin einfach der Meinung, dass jeder Erwachsene das Recht auf eine Grundsicherung behalten sollte. Unabhängig davon lebe ich gerne und selbstverständlich in einer solidarischen Ehe, ohne dass uns das jemand vorschreibt.
24/01/2024 at 21:12 #328973Ich habe jetzt ein paar edits gemacht und Text gelöscht, also bitte nicht wundern…
OK
Heute war es windig und die Temperaturen waren mild.
26/01/2024 at 18:05 #329197Heute Nachmittag waren wir wieder beim Junghundekurs auf dem Airfield. Jetzt sind wir alle drei total k.o.!
Es ist der erste Tag seit vielen Wochen, an dem ich spüre, dass es mir allmählich wieder besser geht. Das gibt mir etwas Zuversicht.
27/01/2024 at 6:02 #329269Sehr lieb, vielen Dank Pia und Blaustern
27/01/2024 at 8:46 #329291Vorhin beim Sonnenaufgang war die Neckarwiese noch ganz leer und wunderschön.
Ich bin mit Chanchan herumgerannt
28/01/2024 at 6:00 #329394Danke schön für Eure Rückmeldungen Molly, Mond und Pia
Genau, gestern gab es Reif auf der Neckarwiese, bei etwa -3°C. Oben auf dem zweiten Bild sieht man links den Sand vom Beachvolleyballplatz.
Hier noch ein Bild von gestern Morgen, mit dem Mond im Hintergrund
Heute Morgen will ich wieder gegen 7:30 Uhr mit Chanchan losziehen und dieses Mal die Canon-Kamera mitnehmen. Mein Handy macht nicht so gute Bilder wie unsere kleine Canon.
Leider habe ich meine tolle kleine Taschenlampe irgendwo auf der Neckarwiese verloren, weil ich gestern Morgen so sehr damit beschäftigt war, mit meinem Handy Fotos zu machen. So eine gute brauche ich unbedingt, wenn ich im Dunkeln Chanchans Kacke aufsammeln muss. Am Nachmittag sind wir dann noch einmal losgezogen, um sie zu suchen, leider vergeblich.
Dabei haben wir eine junge Familie mit einer 4-jährigen Tochter getroffen, die Chanchan anfassen wollte. Das war großartig, denn so konnten wir Chanchan und das Mädchen in Ruhe aneinander heranlassen. Bis jetzt war Chanchan sehr unruhig geworden und hat manchmal kleine Kinder angebellt, wenn sie ihr zu nahe kamen.
Sie haben vorgeschlagen, dass wir gemeinsam nach der Taschenlampe suchen könnten, und wir haben fast eine Stunde lang gesucht und geredet. Es hat sich gezeigt, dass sie aus der Ukraine kommen und die Mutter des Mädchens eine Psychologin ist, die bald eine Teilzeitstelle am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim antreten wird, um über PTBS bei ukrainischsprachigen Geflüchteten zu arbeiten.
Das Gespräch war freundlich und spannend. Ich habe ihr erzählt, dass ich Schizophrenie-Betroffene bin und über die Mental Health Initiative der MPG mit dem ZI Mannheim zusammenarbeite.
Schwimmen Shiba Inu eigentlich gern?
Das weiß ich nicht. Wenn wir mit dem Carsharing anfangen, wollen wir auf jeden Fall ans Meer oder zumindest an einen See fahren, um Chanchan zum Schwimmen zu ermutigen.
Letztes Jahr hat ein nahe gelegenes Schwimmbad an einem Tag im September, ich glaube direkt nach der offiziellen Schwimmbadsaison, für Hunde geöffnet. Wenn es dieses Jahr wieder eine solche Gelegenheit gibt, wollen wir unbedingt hingehen!
28/01/2024 at 13:38 #329495Heute Morgen habe ich erwartet, dass der Himmel, der Neckar und die Neckarwiese so aussehen wie gestern, aber irgendwie war alles etwas anders. Auf dem Neckar lag eine Nebelschicht.
Ich habe die Morgendämmerung noch nie so aufmerksam verfolgt wie in letzter Zeit mit Chanchan
29/01/2024 at 5:36 #329590Danke schön, Freia, Molly und manon
Irgendwann im Herbst oder Sommer ist es dann soweit.
Das ist ja aufregend!
Heute kann ich andere Menschen gut verstehen, die mit einem Hund leben wollen.
Handytschenlampe
Genau, das habe ich dann auch gemacht. Ich glaube, ich bleibe einfach bei der Handytaschenlampe. Sowieso wollten wir unsere Ausgaben einschränken.
Ich glaube, sie tut euch gut.
Ja, wir wollen nicht mehr ohne sie sein
Zur Dokumentation in meinem Blog zitiere ich mich selbst aus einem anderen Thread:
Ich tendiere dazu, bis zur Erschöpfung etwas zu tun, was mich interessiert. Nach meiner Erkrankung im Jahr 2010 war diese Eigenschaft von mir jahrelang verschüttet, vor allem durch die Einnahme von Neuroleptika, und seitdem es mir wieder gut geht, kann ich kaum anders sein als ich selbst.
Mich erfüllt es und macht mich zufrieden, mir die Freiheit zu schaffen, ich selbst zu sein, meine Werte und Bedürfnisse zu leben. Ich weiß nicht, Selbstverwirklichung klingt für mich fremd, aber vielleicht ist der Begriff doch zutreffend.
Mir geht es im Moment wieder besser. Der plötzliche Tod meines Vaters im vergangenen Oktober hat mich mitgenommen. Meine Arbeit als Betriebsratsvorsitzende, als Beauftragte für Betriebliches Gesundheitsmanagement und als Koordinatorin der Mental Health Initiative war weiterhin konfliktreich, und es fiel mir zunehmend schwer, mich nicht von meinem Arbeitgeber wertgeschätzt und getreten zu fühlen. Meine Freizeitaktivitäten für die Geflüchtetenhilfe und für den Inklusionschor musste ich dann zeitnah ruhen lassen, weil nichts mehr ging.
Jetzt bin ich seit fast 2 Monaten krank, und das ist eine kleine Pause, wie Du schreibst. Dass wir einen Welpen aufgenommen haben, als es mir schlecht ging, war für uns ein großes Glück. Ich verbringe Zeit zu Hause mit meinem Mann und unserer Hündin, bewege mich viel, kümmere mich viel mehr um die Wohnung, was wir essen usw. Es macht mir einfach große Freude, unsere Hündin zu erleben, wie sie sich ihrer Welt annimmt.
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