Notizen von Mowa – Teil 2

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  • #156376

    Dankeschön @web450 und @DiBaDu!

    Werdet Ihr es am Sonntag essen?

    Ah, ich wusste bis heute nicht, dass der Gründonnerstag oder der Karfreitag noch nicht zu Ostern gehört, sondern erst der Ostersonntag – bis mein Mann es mir gesagt hat… Das Lamm ist bis auf den Kopf schon aufgegessen :scratch:

    #156379

    Brauchst Du ja auch nicht liebe Molly ;-)

    Irgendwie bin ich heute wieder nach nur 4 Stunden Schlaf aufgewacht, und es ist noch nicht mal 23 Uhr, eigentlich nicht meine Uhrzeit. Der Traum war auch wirr, es ging u.a. darum, die Entfernungen in einem Planetensystem (nicht unserem) zu bestimmen. Dazu bin ich in einem endlos langen Hörsaal voller Studenten immer weiter nach vorne geschreitet und sie befragt. Es gab eine bestimmte Erhebung auf einem Mond, sie war 3 m hoch, und da habe ich noch gedacht, dass ich da vielleicht herunterspringen kann.

    Edit: Der Traum kam nicht ganz von ungefähr, vor dem Schlafen habe ich mit meinem Mann über die Lichtgeschwindigkeit gesprochen und dass das Sonnenlicht ja ca. 8 Minuten benötigt um zur Erde zu gelangen. Und das Licht, das z.B. an mir reflektiert wird, wird auch eine gewisse Zeit benötigen, um zu den Augen meines Mannes zu gelangen. Aber das passiert natürlich viel schneller als biologische Prozesse in unserem Körper, der kein Lasersystem o.ä. ist B-)

    • Diese Antwort wurde vor 4 Jahren, 5 Monate von Mowa geändert.
    #156383

    Guten Morgen zusammen,

    so, zum Glück konnte ich weitere 3 Stunden schlafen. Ich bin mit Kopfschmerzen und Übelkeit aufgewacht, aber nachdem ich Kaffee, Tee und Wasser getrunken habe, geht es mir wieder gut.

    Heute ist Tag Nr. 16 mit der doppelten Dosis 2 mg Aripiprazol. Ich glaube, dass ich nach dem Urlaub in einer Woche wieder arbeiten kann. Die 1. Woche habe ich nur 3 Arbeitstage, danach 2 Wochen lang nur 4 Arbeitstage pro Woche.

    Übermorgen am Dienstag habe ich meinen nächsten Psychiatertermin, und am Freitag habe ich meinen nächsten Therapeutentermin. Ich fühle mich wieder gut und normal, nur mit etwas Watte im Kopf, und mein Appetit ist auch gesteigert.

    Heute werde ich am späteren Nachmittag frostempfindliche Balkonpflanzen in die Wohnung holen. Die kommenden Tage soll es ja wieder kühler und zeitweise frostig werden, und es wäre sehr schade, wenn die Keimlinge dann eingehen würden.

    Wünsche allen einen schönen Ostersonntag :rose:

    LG,
    Mowa

    #156421

    Danke schön liebe @Bernadette, Dir auch frohe Ostern! :-)

    Ich musste doch eine Tablette Paracetamol gegen die Kopfschmerzen nehmen und habe danach noch 1, 2 Stunden auf der Couch geschlafen. Jetzt sind die Kopfschmerzen weg, und ich bin immer noch etwas müde.

    Eigentlich wollte ich ja erst später die frostempfindlichen Balkonpflanzen in die Wohnung holen, aber dann hat das Pyrometer gegen 7 Uhr morgens -0,6°C in den Balkonkästen angezeigt, und so habe ich schnell alles Frostempfindliche in die Wohnung transportiert…

    Inzwischen ist die Außentemperatur freundlich, und die Sonne scheint immer wieder durch, so dass ich die Pflanzen wieder auf den Balkon gestellt habe. Die Temperatur der Pflanzenerde in den Töpfen beträgt 15 bis 30°C, das ist ok. Am späten Nachmittag werde ich sie alle wieder in die Wohnung holen.

    #156458

    Guten Morgen zusammen,

    heute ist Tag Nr. 17 mit der doppelten Dosis 2 mg Aripiprazol. Mir geht es weiterhin gut und weiterhin mit etwas mehr Nebenwirkungen.

    Jetzt habe ich vor, die Dosis wieder auf 1 mg zurückzureduzieren, wenn ich eine Woche lang gearbeitet habe und stabil geblieben bin. Das wäre dann frühestens am 19.04, und ich werde 1 Monat lang die doppelte Dosis eingenommen haben.

    Der Schlaf war wieder geteilt, von 18 bis 21:30 Uhr und von 1 bis 4:30 Uhr, etwa 7 Stunden lang. Ich glaube, dass ich nicht durchschlafen konnte, weil ich gestern auch tagsüber geschlafen habe.

    Heute habe ich nichts vor. Gestern nach der 1. Hälfte des Schlafes und ab etwa 22 Uhr habe ich mich gelangweilt. Langeweile kannte ich schon lange nicht mehr. Sie ist ein gutes Zeichen für mich, dass mein Kopf entlastet ist und nicht mehr mit Informationen vollgestopft ist.

    Die Stimmung ist etwas gedrückt und leicht deprimiert. Ich werde gleich frühstücken und dann mich an das Grafiktablet setzen. Vielleicht macht mir das Zeichnen ja ein bisschen Spaß :scratch:

    Wünsche allen einen schönen Ostermontag :rose:

    LG,
    Mowa

    #156504

    Hallo Dopplereffekt, ja, finde ich auch total interessant, musste ich nochmal darüber nachdenken.

    Vielleicht können technisch versierte Foris außer Dir (Nichtraucher, Zoidberg, PlanB, xrth usw.?) ihre Meinungen beisteuern, aber spontan glaube ich, dass unser Bewusstsein nur eine relativ niedrige „Auflösung“ besitzt, so dass die Informationen, die mit Licht übermittelt werden, doch „im selben Augenblick“ wahrgenommen werden. Edit: Ich meine bei irdischen Entfernungen!

    Also genau wie Du schreibst, für uns spielt das keine praktische Rolle. Biologische Prozesse laufen im Vergleich halt sehr langsam ab.

    Danke, hoffe, es geht Dir auch gut :bye:

    • Diese Antwort wurde vor 4 Jahren, 5 Monate von Mowa geändert.
    #156508

    Danke @Molly. Ja, jetzt habe ich auch gelesen, wenn unsere Aufmerksamkeit alle 0,25 Sekunden hüpft und das Licht 0,000000025 Sekunden benötigt zwischen mir und meinem Mann, dann ist das Verhältnis 1:10000000, dann wäre das Licht 10-Millionen-fach schneller als unsere Aufmerksamkeit. Das sind auch astronomische Verhältnisse :yes:

    #156513

    Stimmt @Yuri, beim Schall klappt’s dann besser mit dem Wahrnehmen.

    #156515

    Danke @Nichtraucher! Stimmt, Verschränkung, hatte ich auch mal gehört :scratch:

    #156520

    dann wäre das Licht 10-Millionen-fach schneller als unsere Aufmerksamkeit.

    Jetzt frage ich mich, ob unser Auge wie ein CCD-Sensor funktioniert, d.h. Informationen werden in diesen 0,25-Sekunden-Intervallen im Auge gesammelt und dann bei der Verarbeitung im Gehirn gemittelt – oder so? :unsure:

    #156526

    Danke @Zoidberg! Es ist echt spannend, wie wir aufgebaut sind.

    #156529

    Das klingt plausibel @Zoidberg.

    Bestimmt wird zum Thema heute noch aktiv geforscht.

    #156552

    Zufällig per Autoplay entdeckt, eine passende und spannende Arte-Doku zum Thema Bewusstsein(sforschung):
    https://www.youtube.com/watch?v=0DxMRK3k2f8

    14 bis 16 Bilder pro Sekunde braucht ein Film mindestens, damit wir ihn als fließend wahrnehmen

    Stimmt Yuri, dieses Unterscheiden von fließend vs. stockend geschieht auch in der gleichen Millisekundengrößenordnung. Das hängt bestimmt zusammen mit unserem visuellen Auflösungsvermögen und auch mit unserer Aufmerksamkeit :-)

    #156724

    Guten Morgen zusammen,

    heute ist Tag Nr. 18 mit der doppelten Dosis 2 mg Aripiprazol. Um 11:30 Uhr habe ich einen Termin bei meinem Psychiater. Zuletzt war ich am Montag vor 2 Wochen dort, nachdem ich Frühwarnsymptome hatte.

    Meine eigene Einschätzung ist, dass ich mich in den letzten zweieinhalb Wochen gut erholt habe. Wie belastbar ich inzwischen wieder bin, wird sich erst zeigen, wenn ich in einer Woche zu arbeiten anfange. Bis nächsten Montag habe ich erstmal Urlaub B-)

    Ich habe die Hoffnung, dass ich innerhalb von 4 Wochen wiederhergestellt bin, d.h. in knapp 2 Wochen wieder auf 1 mg Aripiprazol reduzieren kann. Die Frühwarnsymptome hatte ich ja bekommen, nachdem ich mich 2 Wochen lang intensiv mit einem Thema meiner Betriebsratsarbeit beschäftigt habe.

    Also das wären dann 2 krank machende Wochen versus 4 gesund machende Wochen. Das klingt doch nach einem guten Deal.

    Wünsche allen einen guten Dienstag :rose:

    LG,
    Mowa

    #156809

    Guten Morgen zusammen,

    gestern hatte ich ein gutes Gespräch mit meinem Psychiater.

    Ich habe ihm erzählt, dass es mir inzwischen wieder gut geht und ich keine Symptome mehr hatte, bis auf letzten Freitag, als mein Kopf sich anfühlte als würde ich leichtes Fieber bekommen, nachdem mein Mann sich nochmal erkundigte, wie es zu den Symptomen gekommen war. Das hat mich an die 2 vorausgegangenen Wochen erinnert, was mich bei der Arbeit gefesselt und begeistert hatte und habe durch diese Erinnerungen die Situation nochmal kurz durchlebt. Diese ansatzweise Unruhe im Kopf hat mir gezeigt, dass ich noch nicht ganz stabil war. Ich bin froh, dass ich diese Woche noch Urlaub habe und die folgenden Wochen einzelne Urlaubstage nehmen werde um weniger zu arbeiten.

    Medikamentös bin ich bei der doppelten Aripiprazol-Dosis von 2 mg geblieben, weil ich schon damit stärkere (Neben-) Wirkungen gespürt und nicht geglaubt habe, mit 2,5 mg Olanzapin, was ja viel stärker wirkt, zurechtzukommen. Die Nebenwirkungen des Aripiprazols haben sich wie immer bei mir darin geäußert, dass ich mehr Watte im Kopf, Antriebsschwäche und gesteigerten Appetit bekommen habe. In den letzten 2 Wochen habe ich auch zugenommen. Die kommenden 1, 2 Wochen möchte ich bei 2 mg Aripiprazol bleiben und hoffe, dass ich danach wieder auf 1 mg reduzieren kann.

    Vor 10 Jahren nach meiner ersten Psychose wusste ich noch nicht, was mit mir passiert und wie es dazu gekommen war, aber ich habe die Situation trotzdem akzeptiert. Nach den Rückfällen in 2018 und 2019 hatte ich mehr Erfahrungen und mehr Wissen, und ich konnte immer besser mit Psychosen umgehen. Jetzt, nachdem ich jeden Tag der letzten 4 Wochen bewusst erlebt habe, wie es bei mir zum Rückfall kommen kann, kann ich diesen Prozess gut verstehen. Die Erkenntnis, doch so leicht an die Grenzen meiner psychischen Gesundheit zu stoßen, ist zwar heute immer noch akzeptabel aber auch bitter für mich.

    Und ich weiß noch genau, wie ich innerlich wie tot war, als ich mehrere Jahre lang mit 10 oder 15 mg Aripiprazol behandelt wurde, und ich bin für jeden Tag dankbar, an dem ich wie jetzt mehr am Leben teilhaben kann. Falls ich den Status quo für die kommenden Jahre und Jahrzehnte aufrechterhalten könnte, wäre ich sehr glücklich.

    Mein Psychiater hat mir noch sinngemäß gesagt, es geht darum mein Engagement und meine Leidenschaft mit den Grenzen meiner psychischen Gesundheit in Einklang zu bringen. Dabei kann ich die Stellschrauben der medikamentösen Dosis und der Arbeitsdosis so anpassen, dass Rückfälle vermieden werden. Er empfiehlt mir, 3 Monate bei 2 mg Aripiprazol zu bleiben und nicht nur 3 Wochen.

    Diesen Bericht hätte ich gerne gestern Nachmittag in aller Ruhe geschrieben aber leider gab es zu Hause einen 5 Stunden andauernden Psychoterror. In so einer Situation würde ich gerne meinen Mann auf den Mond schießen. Aber dieses Leben habe ich selbst gewählt und bestimmt nicht deswegen, weil es immer so schön einfach ist :unsure:

    So, heute ist Tag Nr. 19 mit der doppelten Dosis 2 mg Aripiprazol. Bald sind es schon 3 Wochen mit dieser Dosis, ich kann stolz auf mich sein. Als Highlight des heutigen Tages werde ich Brot backen. Am Abend werden die frischen Sauerteigbrote fertig sein.

    Wünsche allen einen schönen Mittwoch :rose:

    LG,
    Mowa

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