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25/11/2018 at 21:14 #5449Anonymous
Hallo,
in der aktuellen Doppelblindstudie, die 2018 im American Journal of Psychiatry erschienen ist (45 bzw. 43 Patienten pro Gruppe Plazebo bzw. Cannabidiol, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29241357) wurde das CBD in einer Dosierung von 1000 mg also 1 g pro Tag gegeben als Zusatzmedikation (Übersichtsarbeit in https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/pmid/30096776/). Da war es gut verträglich, und es zeigte sich eine kleine Besserung von -1,4 Punkten in der PANSS-Skala sowie eine kleine Verbesserung in der kognitiven Leistungsfähigkeit sowie in der allgemeinen Leistung(GAF-Score).
So richtig überzeugend ist das leider noch nicht. Es wurde aber auch nur 6 Wochen behandelt, und es wurde ja die normale Medikation weitergegeben bei der relativ kleinen Fallzahl.
Meiner Meinung nach müsste man mal länger, also mindestens 3 Monate behandeln, vielleicht auch mal 1-2 Jahre und feststellen, ob die Rückfallgefährdung sinkt was ja sehr wichtig wäre, wennman damit Antipsychotika einsparen oder ersetzen könnte.
Für Privateinsatz ist es wahrscheinlich zu teuer, evtl. könnte man es in z.B. Ambulanzen bei besonderen Indikationen (hohe Nebenwirkungen der normalen Antipsychotika, hohe Rückfallgefährdung trotz Medikation) und wenn die Krankenkasse mit macht, vom Arzt verschreiben lassen.MfG
Prof. Dr. A. Klimke25/11/2018 at 21:20 #5452@Prof. Klimke
Es gibt doch aber auch Arbeiten die auf einen Vorteil bei Drogen-Entwöhnung und Angstsymptomatik hinweisen, oder?
Der Nutzer Samsara wollte es vor allem gegen Angst einnehmen, und weil er trotz Medikation Angst hat raus zu gehen, bzw weil er Angst hat vergiftet zu werden.
25/11/2018 at 21:25 #5456AnonymousJa gibt es. Schwer einzuschätzen. Wer heilt, hat recht. Man sollte es meiner Meinung nach vorsichtig dosieren wenn man Selbstversuche macht. Ob das gegen Vergiftungsangst wirkt ist schwer voraussagbar. Das ist ja etwas anderes als Angststörung. Und natürlich muss ich die Empfehlung geben, vorher seinen Arzt zu fragen.
MfG
Prof. A. Klimke25/11/2018 at 21:45 #5461Ich denke mir oft, dass ich früher vor allem gekifft habe um mich irgendwie runterzupressen. Meine Freunde haben gekifft um lustig zu werden, ich um mich abzuschießen/auszublenden. Evtl habe ich ja wegen des CBD gekifft und das THC war nur lästigerweise auch dabei?
Wenn man sagt, dass das Gras, das mir damals gefallen hat vielleicht 10% CBD hatte und ich ca 0.5g am Tag geraucht habe, was so auch ganz ok für mich war. Bedeutet dass, dass ich eine Dosis von 50mg eingenommen habe?
Wirkt es denn anderes durch die Lunge als durch den Magen? Ich meine, ist ein e-liquid vielleicht viel effektiver als die Tropfen zu oralen Einnahme?
Ich meine, wegen der großen Dosisunterschiede. 1000mg CBD, das wären ja 10g Gras gewesen, da wäre ich ja ohnmächtig geworden bei der Menge.
(nicht ausdrücklich @Prof. Klimke)
25/11/2018 at 22:15 #5473AnonymousIch kann ja (noch) mal berichten, weil ich das mit CBD bereits eine kleine Weile (zusätzlich zu klassischer Behandlung) mache.
Ich nehme ein mit relativ reinem, komplett THC freiem CBD angereichertes Öl (“candropharm”, bitte rausschneiden wenn das als Werbung angesehen wird, anderes hatte auch gute Wirkung aber man findet selten welches ohne Beisubstanzen aus dem Hanf mit drin). Immer so 40-60mg, das sind 4-6 (oder 8-12 je nach Stärke des Öls) Tropfen aus einer kleinen Flasche mit Pipette, die etwa 100 Tropfen ergibt. Ich finde es ist sehr teuer, was aber bestimmt mit den juristischen Schwierigkeiten (Cannabis…) in einer offiziellen Produktion zusammenhängt.
Die Wirkung ist bei mir sehr stabilisierend – es hat auch eine direkte für mich fühlbar einsetzende Wirkung, die etwa 4-6 Stunden anhalten kann und sich bei täglicher Anwendung auch etwas aufbauen kann. Wenn ich grade knapp bin mit dem Zeug nutze ich das durchaus auch als Bedarf, etwa um Spitzen mit stärkeren Positiv- und Negativsymptomen abzumildern. Die Wirkung ist ganz anders als Tavor o.ä. – statt einen in Watte zu packen habe ich immer den Eindruck, dadurch wacher, klarer und gleichzeitig entspannter und emotional stabiler zu sein. Ängste scheint es durchaus auch zu lindern bzw unabhängiger von ihnen zu machen. Unerwünschte Nebenwirkungen sind mir noch nicht aufgefallen – im Gegenteil scheint es die Nebenwirkungen der Neuroleptika die ich nehme abzuschwächen. Ich würde bei meinen Dosierungen nicht auf zu viel Hoffen, gegen starke Ängste oder Paranoia ist es vielleicht nicht geeignet. Ich selbst sehe es bei mir nur als einen Baustein von vielen, die mir alle zusammen helfen können, meinen Zustand zu tragen bzw. zu lindern.
Arzt wegen möglicher Wechselwirkungen fragen sollte klar sein. Auch wenn der sich sicher selbst erst informieren muss.
Laut dieser Seite ist es z.B. evtl. problematisch zusammen mit Risperidon/Risperdal/Xepilon:
25/11/2018 at 22:45 #5477Vielleicht atmet man beim.Verdampfen mehr aus. Bei der oralen Einnahme bleibt alles drin. Es soll angeblich die Verabreichungsform sein bei der die Dosis am sichersten eingehalten werden kann.
2019 oder 2020 können wir wohl neue Ergebnisse erwarten.
25/11/2018 at 23:12 #548325/11/2018 at 23:21 #5484Anonymous@Nichtraucher… Also normalerweise hatte glaube ich das seit den 90ern übliches Gras und Hasch selten substanziellen CBD Gehalt, vielleicht 0.2-1%. Aber THC stimuliert/verändert wie CBD ja auch das Endocannabinoidsystem, beide wirken zudem krampflösend und entzündungshemmend und verstärken sich scheinbar wechselseitig in ihren Wirkungen. Reines CBD finde ich anders, im Vergleich eher wie wenn bei THC die Wirkung nachlässt und einen nach einer Weile nüchtern hinterlässt. Inhalieren beider Stoffe wirkt glaube ich im Vergleich zu oraler Aufnahme einfach nur schneller und konzentrierter. Bei dem Öl was ich nehme merke ich die Klarheit meist schon nach 5-10 Minuten kommen, das geht teils über die Mundschleimhaut.
Ich kann mir gut vorstellen, dass manche Menschen mit Psychoseneigung oder auch ADHS dafür irgendwie empfänglich sind. So ala Selbstmedikation die dann aber meist leider etwas arg schief geht… Ich hatte als Teen auch gekifft, und hatte immer den Eindruck, dies liess mich die Realität unvoreingenommener wahrnehmen (und überhaupt erst zufriedenstellend), und mich in sozialen Situationen ungezwungener sein – das war fast mein Hauptgrund es zu rauchen, die Rauschwirkung fand ich nebensächlich und teils eher lästig.
Wir dürfen gespannt sein, welche Rolle in der Psychosenbehandlung CBD oder weitere Erkenntnisse in diese Richtung in Zukunft noch spielen können.
26/11/2018 at 7:48 #5500AnonymousAus dem bisher geschriebenen und auch aus den Ergebnissen der Studie schließe ich, dass eine Dosis von ca. 6mg CBD täglich irrelevant, weil zu niedrig ist. Das Geld kann ich mir also sparen. Es ist ja ohnehin schwierig, einen Nutzen festzustellen, wenn man zusätzlich Neuroleptika nimmt und die üblichen Befindlichkeitsschwankungen mit einbezieht. Ich habe ohnehin mein NL erhöhen müssen, CBD werde ich also erst einmal nicht weiternehmen. Trotzdem werde ich die Entwicklungen auf diesem Gebiet weiter beobachten.
26/11/2018 at 23:36 #5647Anonymous6mg sind wirklich sehr wenig. Ich merke die stabilisierende Wirkung ab etwa 20-30mg reines CBD via Tropfen so langsam anfangen. Ich finde es nicht schwierig, den zusätzlichen Nutzen zu merken, weil die Effekte für mich sehr deutlich sind, grade in der aktuellen Phase die ich habe mit recht starken Symptomen. Die Wirkungen verschwinden bei mir irgendwann und kommen nach der nächsten Einnahme genauso wieder. Ich fühle mich damit auch anders (ruhiger und klarer, aber auch wacher). Ich bin es aber auch gewohnt, mich viel selbst zu beobachten (Meditation). Es soll zudem sehr individuell unterschiedlich sein, wie Menschen auf CBD reagieren, manche brauchen weniger, andere viel mehr.
CBD ist auch richtig ein Hörensagen Lifestyleprodukt geworden was Leute in der Hoffnung auf Prophylaxe von allem möglichen niedrig dosiert nehmen, deswegen gibt es auch viele fragwürdige Produkte und wohl auch solche mit schlechter Qualität auf dem Markt.
27/11/2018 at 8:41 #5677AnonymousHallo @Hirnsehprogramm, ich war grad mal auf der von dir angegebenen Seite. Welches Öl nimmst du da? Wieviel Prozent?
27/11/2018 at 15:24 #5712AnonymousDie Stärke sollte eigentlich egal sein, es kommt denke ich bei reinem cbd nur drauf an, welche Dosis ich mir insgesamt zuführe. Von 5%igem öl brauche ich halt halt doppelt so viele Tropfen wie von 10%igem für die gleiche Dosis (2,5mg pro Tropfen gegenüber 5mg pro Tropfen, sorry ich hatte in einem Post hier falsch gerechnet). Ich nehme 10%iges, meist 4-8 Tropfen je nachdem ob ich’s grade symptomtechnisch nötig habe oder nicht. Zum Ausprobieren habe ich natürlich erstmal schwaches genommen, zur langsamen Dosisfindung, und auch um nicht zu viel Geld aus dem Fenster zu schmeissen falls es für mich nichts ist. Ist ja leider ein recht teuerer Spass, das Zeugs.
27/11/2018 at 19:01 #5779Anonymous@Hirnsehprogramm: Danke! Du nimmst es also auch bei Bedarf, nicht regelmäßig, so wie ich das verstehe. War mittlerweile auf der entsprechenden Seite und habe dort mit einem Verkäufer gechattet. Der stellt es auch so dar mit der Menge.
27/11/2018 at 21:14 #5799AnonymousErst regelmässig, momentan aus finanziellen Gründern eher bedarfsartig. Die Wirkung baut sich bei regelmässiger Anwendung scheinbar auch ein wenig auf, aber es wirkt auch direkt bei der ersten Anwendung bzw. nach einer Pause scheinbar sehr direkt. Ich ersetze damit wie gesagt keine Neuroleptika, sondern nehme es zusätzlich (Neuroleptika haben bei mir nicht die volle Wirkung).
Ich finde noch mal wichtig darauf hinzuweisen, dass es Wechselwirkungen mit manchen Medikamenten geben kann. Es kann scheinbar manchmal zu einem langsameren Abbau dieser Medikamente kommen, der Blutspiegel kann dann langsam höher werden als erwartet. Bei Warfarin z.B., einem Gerinnungshemmer der glaube ich auch oft nach OP’s gegeben wird, kann das auch mal kritisch werden. Risperidon war auch in einer der Listen mit betroffenen Medikamenten, ich weiss aber nicht wie stark. Deswegen besser mit dem Arzt absprechen, damit er die Medis vergleicht, und auch im Krankenhaus angeben, wenn man CBD im Blut hat oder weiter nehmen will.
28/11/2018 at 17:31 #5932AnonymousDanke, @Hirnsehprogramm! Ich habe noch ein Fläschchen 2,5%iges CBD Öl von Golyoli da, das werde ich erst mal verwenden.
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