Dopaminfasten

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  • #70210

    https://www.gruenderszene.de/perspektive/dopaminfasten-trend-silicon-valley?utm_source=pocket-newtab

     

    Gerade habe ich diesen Artikel gelesen. Einen ähnlichen Ansatz habe ich auhc während der Psychose verfolgt. Klar, wenn die Krankheit die man hat, angeblich durch zuviel Dopamin verursacht ist, dann wollte ich eben versuchen, dieses Dopamin zu reduzieren, ohne Medikamente.

    Dopamin-Fasten ist eigentlich eine ganz normale Form der Askese, aber eben aus einer bio-chemischen Motivation und mit einem anderen Hintergrund. Aus eigener Erfahrung kann ich aber die Zusammenhänge durchaus bestätigen: Wenn man Dopamin fastet, wird die Wahrnehmung tatsächlich schärfer und man wird empfindlicher für subtile Reize und, so kam es mir vor, man lernt besser und schneller darauf zu reagieren und kann sich somit besser an die Umstände anpassen und sich in die Welt einfügen.

     

    Vor allem fand ich es interessant, dass diese technologischen Vorreiter aus dem Silikon Valley jetzt diesen Ansatz aufgreifen, den ich schon seit meinen ersten Psychoseerfahrungen mit mir rumtrage. Nur dass Dopamin-Fasten eben viel Willenskraft erfordert und, wenn man dann keine Unterstützung erfährt, weil nieman diesen Ansatz versteht, dann fällt es einem doppelt schwer, das durchzuhalten. Prinzipiell, glaube ich, ist es aber ein höchst interessanter Trend, der möglicherweise auch in die Therapie von Psychosen miteinfließen könnte.

     

    #70214
    Anonym

      Ich weiß nicht. Ich hatte vor der Krankheit während meines Studiums dopamingefastet. Ich war meist nur am lernen, wenig auf Social Media und auch wenig sex.
      Kurz bevor ich krank wurde, war ich sehr viel auf Social Media, weil ich mich verliebt hatte und er sehr viel gepostet hat. Dann war ich noch oft feiern und habe viel Alkohol getrunken. Ich habe mit dem Handy viel Musik gehört, was ich vorher auch nicht gemacht habe.
      Ich glaube das alles zusammen war der Auslöser (und viele krasse Zufälle).
      Früher ging es mir besser. Ich war zwar immer leicht unzufrieden, aber ich habe was geschafft und bin voran gekommen.
      Ich kann mir aber vorstellen, dass wenn man eine Weile lang faster (wie bei mir) und dann wieder „lebt“, dass es dann wieder überhand nehmen kann und dann erst recht ausbricht

      #70219
      Anonym

        Ich hab Exerzitien gemacht, und sehe das ist ja quasi Dopaminfasten. Ganz ähnlich man schweigt, nur in Ausnahmefällen redet man, man betet – meditiert ein paar mal am Tag, man liest nicht auch nicht die Bibel – ausser den Stellen die zur Meditation gegeben werden, man hat sowieso kein Internet, Handy etc. Allerdings ißt man durch das Schweigen geschieht das sehr bewußt. Und man ein Gespräch am Tag mit Exerzitienbegleiter der einen anweist.

        Man wird dadurch sehr konzentriert und kann auch Fragen die man hat mithinein nehmen und durch das Bewußtsein neue Lösungswege finden.

        Ich will das gerne wieder mal machen. Ansonsten war man nur spazieren in Natur alleine, und kleine Küchendienste machen.

        LgB

        #70238

        Ist das nicht dasselbe wie Reizabschirmung?

        Ohne Dopamin könnte man sich ja gar nicht mal bewegen.

        #70239

        Mich hat diese Praxis auch an das Leben in einem Kloster erinnert.

        Auf jeden Fall hört sich das interessant an und ich würde es auch mal ausprobieren.

        Allerdings weiß ich nicht, ob man dazu einen bestimmten Rahmen braucht – sprich eine Umgebung, die Reiz arm ist.

        #70240

        @yuri

        Ohne Dopamin wäre das Leben sicher ziemlich trist.

        #70251

        Ohne Dopamin wäre das Leben sicher ziemlich trist.

        Das auch und solche Botenstoffe sind einfach überlebensnotwendig.

        Es wundert mich nicht, dass diese ichzentrierte/-bezogene Methode ausgerechnet wieder aus dem Silicon Valley kommt. Die Selbstoptimierung hat doch längst ausgedient, wenn man die Zeichen der Zeit erkennt.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 5 Monate von Yuri.
        #70387

        Die Selbstoptimierung hat doch längst ausgedient, wenn man die Zeichen der Zeit erkennt.

        Tja, warum will man sich selbst “optimieren”?

        Da fällt mir nur ein, dass die Leute versuchen leistungsfähiger zu werden. Ich meine, das Silicon Valley ist ein Hort von Denkern und Machern. (Nur was sie fabrizieren, ist eher auf deren Bedürfnisse abgestimmt und ist kaum für den Alltag geeignet. Zu speziell einfach.)

        Ich muss immer wieder mit dem Kopf schütteln, wenn ich Berichte aus Silicon Valley sehe und überlege dabei “Wie ticken die eigentlich?”

        #70437

        Früher gab es in fast jedem Kaff diese merkwürdigen Einsiedler, die allein außerhalb in einer Hütte lebten und wenig Kontakt zu anderen Menschen hatten. Wahrscheinlich haben die rein sensitiv auch schon dieses “Dopaminfasten” gelebt. Eine Tante von mir hat auch so gelebt. Ich erinnere mich nur an zwei Besuche in meiner Kindheit mit meiner Mutter. Sie lebte weit draußen am Waldrand in einem kleinen Häuschen mit Garten aus dem sie sich versorgte und sie hatte einige Wachhunde, weil sie so einsam lebte. Man nannte sie “die Talberghexe”. Keine Ahnung, ob sie wirklich blutsverwandt mit mir war, oder ob wir sie nur so “Tante” genannt haben… Muss mal meine Mutter fragen :scratch: .


        Tägliche Medikation:
        400 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 04.03.2024:
        500 mg Amisulprid
        5 mg Olanzapin
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 15.03.2024
        600 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril
        4mg Doxagamma
        Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

        #70441

        Es ist eine Ideologiefrage wie zuvor zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Die Jugendlichen wählen alle links.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 5 Monate von Yuri.
        #70445

        @yuri

        Ja, aber die in Silicon Valley eher nicht. Die sind reine Kapitalisten.

        #70450

        Silicon Valley eher nicht.


        @lightness
        Sowieso nicht, das wird vermutlich auch immer die letzte neoliberale Bastion bleiben.

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