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28/09/2019 at 22:08 #60594Anonymous
Es wäre eine Hilfe, wenn man als Patient unaufgefordert sämtliche Unterlagenkopien erhält. Vom Kostenaufwand entspricht der Aufenthalt immerhin einem Mittelklassewagen. Das wäre konstruktiver als jeder Rosenkrieg mit dem Psychiater beim Neuroleptika-Ausschleichen.
28/09/2019 at 23:11 #60605Hallo Herr Professor Klimke. Für die Anfangszeit nach der Klinik ist es vielleicht gut noch einen Ansprechpartner zu haben – gerade wenn man zuhause allein ist. Man kann dann auch in ein Loch fallen, wenn der durchstrukturierte Klinikalltag wegfällt und auch die sozialen Kontakte dort. Dieses Angebot sollte aber nicht zwingend sein.
Es wäre natürlich nicht gut, wenn sich eine Abhängigkeit zu Therapeuten entwickelt und man dann noch schneller wieder auf der Matte steht.
Generell finde ich es besser man hat ein klinikautarkes Hilfenetz.
Als ich bei meinem letzten Klinikaufenthalt 2013 entlassen wurde, wollten sie mir eine art Schwester nachhause schicken die regelmäßig schaut wie es mir geht. Das konnte ich zum Glück abwenden, da würde ich mich kontrolliert fühlen. Ich mag es nicht gern während meiner gepflegten Depression nach einer Psychose zuhause “gestört” zu werden. Da hätte ich zuviel Angst wieder eingewiesen zu werden, weil irgendein Außenstehender meint ich komme so nicht klar. Diese Depression hat meist bis zu einem Jahr gedauert, aber ich habe mich davon wieder erholt. Außerdem wurde ich zu der Zeit schon genug von den Leuten der Tagesstätte betüddelt, das hat mir ganz gut zur Rehabilitation geholfen.
29/09/2019 at 0:00 #60608AnonymousEs wäre natürlich nicht gut, wenn sich eine Abhängigkeit zu Therapeuten entwickelt
Was unterscheidet Zwangspsychiatrie von feindlicher Übernahme? Da irgendetwas fortzusetzen, grenzt an Menschenhandel. So viel zu “es wäre nicht gut.”
29/09/2019 at 0:08 #60610@christine es gibt auch Kranke die freiwillig in die Psychiatrie gehen um sich helfen zu lassen. Ich würde es nicht immer als Zwangspsychiatrie betrachten.
29/09/2019 at 0:37 #60611AnonymousDann muss die Familie aber schlimm sein, wenn die die Psychiatrie tatsächlich als Alternative zum Urlaub akzeptiert und ihr eigen Fleisch und Blut hospitalisiert. Ein echtes Armutszeugnis ist das – eben Menschenhandel, durch den Dritte ihren Haushalt sanieren. Mit bedingungslosem Grundeinkommen gäbe es nur einen Bruchteil dieser jährlich 200.000 Zwangseinweisungen in Deutschland, für die jährlich vor dem Weltsuizidtag der Eine oder die Andere herhalten müssen, die aus Angst vor Elektroschock und anderer Folter alles zu sagen bereit sind, was ihnen Kopf und Kragen rettet.
29/09/2019 at 7:58 #60628Guten Abend, eine Frage in diesem Zusammenhang: Wäre es eine Hilfe, wenn es nach einer Entlassung aus der Klinik oder Tagesklinik noch für einen bestimmten Zeitraum ambulant (also poststaionär) zusätzlich zru Ambulanz / niedergelassener Arzt die Möglichkeit gäbe, unkompliziert (z.B. per Chat oder Email/Skype) Ihren oder einen der damaligen Therapeuten (Arzt/Psychologen/Sozialarbeiter) zu kontaktieren oder anzurufen, wenn sich Probleme ergeben oder einfach um darüber zu erzählen, wei es so geht und Fragen zu stellen z.B. bezüglich der Medikation), oder wären Sie eher froh, nicht so eine Art Nachbetreuung zu haben, bzw. froh endlich wieder aus der Klinik heraus zu sein? MfG Prof. Klimke
Hallo Herr Prof. Klimke!
Da bei mir der Klinikaufenthalt eh nur 0815 ablief, würde mir so eine Nachbetreuung auch nicht helfen. Traurig, aber wahr.
29/09/2019 at 11:08 #60642unkompliziert (z.B. per Chat oder Email/Skype) Ihren oder einen der damaligen Therapeuten (Arzt/Psychologen/Sozialarbeiter) zu kontaktieren oder anzurufen
So eine Wahlmöglichkeit zu haben, fände ich sehr gut.
Mit einigen Patienten hatte ich nachher auch noch schöne Kontakte.
29/09/2019 at 13:12 #60656AnonymousDas müsstest du aber mit dem Patientensprecher der Station koordinieren. Die Zulassungskommission der KV Sachsen für Ärzte in Dresden hat eine ähnliche Situation bei einem Uniklinik-Diabetologen besprochen, der zusätzlich zu seiner Station seine Ambulanz ausbauen wollte. Seine Kollegen begründeten sein Anliegen damit, dass er sowieso nie daheim sei. So wirr kann auch nur ein Arzt denken: Wenn er hier fehlt, kann er auch anderswo fehlen. Mit dem KnowHow wäre Columbus nie in Amerika angekommen, aber vielleicht seine Crew. Ein Arzt ist Leibeigener seines Arbeitgebers und seines Staates. Diese doppelte Leibeigenschaft ermöglicht ihm höchstens das Zölibat, aber in keinem Fall das Betreuen einer Hotline, erst recht keiner Krisenhotline. Dazu ist er/sie zu kostenintensiv. Bei Sozialarbeitern wird das nicht anders sein. Bei denen gilt ja schon das gemeinsame Atmen abrechnungstechnisch als Akt der Nächstenliebe.
29/09/2019 at 14:10 #60664Emails sind wie Briefe, nur noch viel schneller und praktischer. Das hat rein gar nichts mit
Diese doppelte Leibeigenschaft ermöglicht ihm höchstens das Zölibat, aber in keinem Fall das Betreuen einer Hotline, erst recht keiner Krisenhotline.
Sklaverei und Dogmatismus zu tun.
29/09/2019 at 14:33 #60666AnonymousFür den, der sie durch das Spamfilter abfangen lässt, oder für den, der sie schreiben muss, um davon zu leben?
29/09/2019 at 14:48 #60668Ich finde Emails sehr leicht zu handhaben und ich muss beruflich auf einige Emails antworten. Man ist nicht unter Zeitdruck und kann es sich einigermaßen aussuchen, wann man antwortet. Auch für psychisch Kranke, die Telefone gerne mal meiden, ist Emailschreiben niederschwellig und nicht sehr strapaziös nervlich gesehen. Finde ich jedenfalls. Wenn Du weiterstreiten willst, bitte gern woanders!
29/09/2019 at 15:10 #60673Anonymous@Yuri Genau das macht den Unterschied aus:
- Der Eine MUSS beruflich antworten.
- Der Andere SOLL woanders weiterstreiten, wenn er anfragt.
Du wirst geliebt, auch wenn du streitest. Vergiss das nicht, wenn deine Mails unbeantwortet bleiben!
01/10/2019 at 19:00 #61104Nach 22 Jahren Psychiatrie-Erfahrung hat mir der Klinikbetrieb nicht mehr viel zu bieten. Es geht nur noch um die richtige medikamentöse Einstellung und der Rest bleibt meine Privatsache.
Die Betreuung von der APP finde ich gut. Da ich bei der Barmer versichert bin, habe ich eine unbegrenzt lange Betreuung durch die Mitarbeiter der APP. Ich kann auch jederzeit zur Ergotherapie gehen.
Einen E-Mail Schriftverkehr als Betreuung finde ich umständlich. Ich kann mich besser ausdrücken, wenn ich der anderen Person gegenüber sitze.
Aber nach 22 Jahren habe ich kaum noch Themen, die mir auf den Nägeln brennen. Das meiste mache ich mit mir selbst aus.
Mein einziger Wunsch ist nur noch, beim Absetzen der Medikamente begleitet zu werden.
16/10/2019 at 0:06 #63736@Freia: woher weißt du denn das mit Dr. Jan Schlimme – dass er selbst Betroffener ist? Auch Psychose-Betroffen? Ist ja abgefahren…
16/10/2019 at 7:42 #63765Gute Frage @wunder! ? Ich weiß gar nicht mehr woher genau. Hab mal einen Podcast gehört mit dem – ein Video geschaut wo er auch einen Beitrag hatte, und er ist ja auch Buchautor. Es ist auf jeden Fall so und der Jan Schlimme macht auch kein Geheimnis draus. Glaub. das war Anfang der 90er mit seiner Psychose.
I like cats and coffee…
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