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19/09/2019 at 5:51 #59112
Hallo!
Diese Überlegung hat was, Herr Prof. Klimke. Z.b. die Möglichkeit auch Emails zu schreiben, die gelesen und beantwortet werden find ich gut.
Gruss feli
19/09/2019 at 13:03 #59185Hallo,
direkt nach den Psychiatrieaufenthalten war ich immer ziemlich depressiv und hilflos. Hatte einen richtig eingeengten Tunnelblick ohne jegliche Wahlmöglichkeiten und meinte mit 18, 19 schon, dass mein Weg zuende ist. Da wären solche Angebote schon sehr gut. Mir persönlich wäre so eine lockere, unverbindliche Begleitung lieber als eine engmaschige Betreuung. Auch per Email könnte das gut funktionieren.
Ja, das Arbeitsamt machte mir damals große Sorgen und ich war froh, wenn mich die Berater nicht fertiggemacht haben. Ansonsten hat es mich nicht weitergebracht.
Vielleicht wäre eine 3-monatige Begleitung nach der Psychose angemessen oder eben bis man wieder Boden unter den Füßen hat und wieder ein Ziel vor Augen hat und selbständig weitermachen kann.
Ich gehe gerne zur Caritas und rede mit den Sozialpädagogen und Psychologen dort und ich bin froh, dass die nicht direkt mit der Psychiatrie verbunden sind. Also, es wäre irgendwie gut, wenn so eine Genesungsbegleitung einigermaßen unabhängig ist, weil einem die Institution Psychiatrie teilweise auch Unbehagen bereitet.
Letztendlich und langfristig möchte man wieder aus dem System Psychiatrie entlassen werden und höchstens sporadisch Kontrolltermine bei einem niedergelassenen Psychiater wahrnehmen. Also, die Psychiatrisierung des Patienten sehe ich als Problem an. Ja, vielleicht kann man das Ganze praktisch mehr “dezentralisieren” und den Patienten und die Psychiatrie damit entlasten.19/09/2019 at 14:28 #59190Hallo,
ich finde eine poststationäre Behandlung sehr positiv. Für Betroffene wäre es wohl besser, sie ginge so lange wie möglich. Allerdings sind dem wohl Grenzen gesetzt, da die akuten Fälle ja auch behandelt werden müssen.
Bei mir waren im Anschluss an den letzten Tagesklinikaufenthalt noch ein paar Termine beim Psychiater der Tagesklinik. Danach bin ich in die PIA gewechselt, wo ich alle etwa 2 Monate einen Termin habe. Für mich ist das eigentlich ganz okay so. Allerdings ist die Positivsymptomatik bei mir auch quasi nicht mehr vorhanden.
Es mangelt mir etwas an psychotherapeutischer Beratung, aber das ist ja ein allgemeines Problem, da es einfach zu wenig Psychologen gibt.
Ansonsten hilft mir dieses Forum noch etwas, mich mit meiner Krankheit auseinanderzusetzen und mich damit nicht allein zu fühlen.
19/09/2019 at 20:13 #59266Lieber @yuri
nein es gibt da Regeln und das ist sicher auch gut und richtig so. Ein bisschen Hoff ich sogar, dass der Verlängerung nicht statt gegeben wird und Versuch es als Chance zu sehen eine andere Verbindung zu bekommen.
Ich würd zum Beispiel unheimlich gern mal privat mit ihr etwas unternehmen.
Bin nicht ganz sicher, ob das auf Gegenseitigkeit beruht, aber werde es dann ja sehen können und erleben dürfen und wenn nicht…. Dann wird das sicher erstmal hart für mich. Einfach weil sie eine sehr besondere Person für mich ist und mir eine Art Schutz auch sicherheit (!) bieten kann, was nicht viele – glaube sogar keiner in dem Maße! – kann.
Sie hat einfach irgendwie eine andere Art zu denken. Kann es nicht recht kn Worte fassen. Aber ist so.
Hab einfach kein Vertrauen sonst in andere und find mittlerweile fast alle Menschen kacke (inklusive mir selbst natürlich).
Liebe Grüße
escargot
19/09/2019 at 20:30 #59268Lieber Professor Klimke
finde die Idee der sozusagen digitalisierten Begleitung nicht schlecht, allerdings mit der Diagnose und all den Schwierigkeiten, die sie mit sich bringt auch schwierig für einige – sicher nicht immer aber kommt doch auch vor.
Aber klar, es ist EIN Weg. Gab auch mal von evibas so ein Therapieprogramm. Weiß gerade nicht, ob es das noch gibt.
Schien mir jedenfalls auch eine ganz gute Sache zu sein.
Liebe Grüße
escargot
20/09/2019 at 0:52 #59286@escargot Kann mir nicht vorstellen, dass Dir die Begleiterin mit dem gleichen Hintergrund und dem gemeinsamen Lebensabschnitt absagt.
Es ist irgendwie schwierig mit der Trennung, aber darf meinetwegen gerne fluider werden ohne Verhältnisse/Abhängigkeiten.
20/09/2019 at 6:07 #59289Lieber @yuri
wiwbmeinstvdu mit „fluider“?
Hab mir das jetzt als Abschied gewünscht, dass wir mal ins Theater gehen und einen Vorschlag gemailt.
Hatten sogar mal darüber gesprochen. Achja und ich weiß natürlich nicht, ob ich das überhaupt hinkrieg derzeit.
na vielleicht klappt es auch nicht.
Liebe Grüße
escargot
20/09/2019 at 6:20 #59292AnonymousIch werde von IVITA gGmbH in Ludwigshafen betreut. Da bin ich seit einigen Jahren in einem Programm, bei dem mir eine 24/7-Hotline, eine Notfallwohnung und regelmäßige Besuche eines Sozialpädagogen angeboten werden. Weiterhin findet in Ludwigshafen im Moment auch eine durch eine ExIn geleitete Recovery-Gruppe statt. Ab und zu gibt es auch Treffen dort.
Das Programm wurde mir von der Techniker Krankenkasse vorgeschlagen und ich habe damals diesen Vorschlag angenommen. Ich finde es sehr gut, weil ich so bei Bedarf immer einen Ansprechpartner unter der Schwelle eines Notfallgespräches in der PIA habe. Seitdem ich in diesem Programm bin, war ich auch nicht mehr stationär. Vorher gab es so in Abstand von 3-4 Jahren immer mal wieder kurze stationäre Aufenthalte, so eine oder zwei Wochen, wenn ich mal mit irgendwas nicht zurecht kam.
Weiterhin habe ich regelmäßige Arztgespräche in der PIA ein bis zwei Mal im Quartal, und so etwa im Abstand von 6 Wochen habe ich dort ein Gespräch mit der Sozialarbeiterin. Während sich die Arztgespräche wirklich um meinen aktuellen Gesundheitszustand drehen, geht es bei der Sozialarbeiterin mehr um so mittel- und langfristige Sachen. Beispielsweise rede ich mit ihr über das Rauchen, oder sonst irgendwelche Probleme, familiär oder auch finanziell oder solche Sachen.
Ich finde das Netz aus professionellen Beratern, das ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe, optimal.
Aber auch vorher hatte ich 15 Jahre immer den gleichen Psychologen, solange bis der in Rente ging, und ich hatte auch in der PIA regelmäßige Arzttermine. Nur die Sache mit IVITA, die ist echt neu.
Die haben auch eine Website: https://www.ivita-ggmbh.de/
20/09/2019 at 12:12 #59347@escargot Ich meine, aus Patientensicht wäre es irgendwie schön, wenn so ein Vertrauensverhältnis nicht so getaktet oder reglementiert ist, sondern es fließend, offen ist in Richtung Zukunft, je nach dem welcher Bedarf besteht, damit es keine so einschneidende Zäsur gibt.
Aber so eine Versorgung muss natürlich auch organisiert werden und bedarf wahrscheinlich fester Regeln/Grenzen, das verstehe ich schon.
Einmal ist meine Psychologin ganz überraschend verzogen. Das war für mich auch ein kleiner Bruch, weil sie schon so viel über mich wusste. Ich persönlich wünsche mir gerne Kontinuität und wechsle meine Ärzte usw. normalerweise nicht.21/09/2019 at 16:39 #5948221/09/2019 at 16:40 #59483Jens Spahn plant eine Verbesserung der Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen.
21/09/2019 at 17:35 #59488AnonymousHallo @Prof. -Klimke ,
ich hätte nach dem Krk gut einen Sozialarbeiter gebraucht um meinen Rehanatrag zu schreiben, bin daher sehr froh das nun in Reha es so jemanden gibt!
Ansonsten habe ich das Glück zum einen Reha nun nach Klinik zu machen, und eine Therapeutin auch unabhängig davon zu haben. Die ist Gold wert.
Ab und an wäre eine Sozialarbeiterin bei Fragen ganz gut schon gewesen. Aber die Genesungsbetreuerin die @escargot hat finde ich auch klasse.
Mit freundlichen Grüßen Bernadette
23/09/2019 at 7:31 #59714Jens Spahn plant eine Verbesserung der Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen.
Hab ich auch gelesen in der Zeitung….was mir hier noch ein bissel fehlt bei den Beiträgen, ist, wie denn digitale Modelle helfen können. Das war ja eigentlich die Ausgangsfrge von Prof. Klimke. Ich glaube am besten ist das zu bewerkstelligen mit der Möglichkeit von Emailkontakt.
25/09/2019 at 7:16 #60046Gab auch mal von evibas so ein Therapieprogramm.
Da war ich auch dabei. Das war ein Onlineangebot der Uniklinik Hamburg-Eppendorf, gell. Mich brachten dabei nur die Telefoninterviews ziemlich aus der Ruhe, weil ich die Ausfragerei nicht mag. Deshalb hatte ich keine große Motivation, das ganze Programm durchzuarbeiten.
Daher mein Tipp an alle Psychologen, Sozialpädagogen, Begleiter etc.: Lasst den mündigen Patienten die Themen selbst bestimmen!
28/09/2019 at 21:59 #60591AnonymousGuten Abend,
eine Frage in diesem Zusammenhang: Wäre es eine Hilfe, wenn es nach einer Entlassung aus der Klinik oder Tagesklinik noch für einen bestimmten Zeitraum ambulant (also poststaionär) zusätzlich zru Ambulanz / niedergelassener Arzt die Möglichkeit gäbe, unkompliziert (z.B. per Chat oder Email/Skype) Ihren oder einen der damaligen Therapeuten (Arzt/Psychologen/Sozialarbeiter) zu kontaktieren oder anzurufen, wenn sich Probleme ergeben oder einfach um darüber zu erzählen, wei es so geht und Fragen zu stellen z.B. bezüglich der Medikation), oder wären Sie eher froh, nicht so eine Art Nachbetreuung zu haben, bzw. froh endlich wieder aus der Klinik heraus zu sein?
MfG
Prof. Klimke -
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