Anerkennung

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  • #75786

    @Yuri  vielleicht ist man nicht gerade “darauf aus” einen “zweifelhaften Ruf zu pflegen”, sondern erwartet mit der Erkrankung, dass man einen “negativen Ruf pflegt”. Ich kann mir viel leichter vorstellen, dass die anderen negativ über mich reden und denken und bin der festen Überzeugung, dass dem auch so ist!!!!

    Auf der anderen Seite ist mir Ansehen und Anerkennung auch gar nicht so wichtig!! Das  wollten die anderen, das mir das wichtig ist…durch viel Leistungsdruck von mir erreichen…ich denke, damit wurde eher das Gegenteil erreicht und mir ist es nicht so wichtig, ob ich Ansehen und Anerkennung bekomme, solange ich nicht wirklich von den anderen “fertiggemacht” werde….damit komme ich nicht klar!!!

    “Außenwirkung” ist leider etwas, das eine “wesentliche Rolle” spielt!!! Je besser “die Außenwirkung” auf andere ist, umso weniger ist man meistens alleine. Ich finde es traurig, dass das so ist, da ich mir sehr schwer tue mit dem allein sein.  Am liebsten würde ich akzeptiert und gemocht werden, ganz egal, wie ich mich “benehme”. Ich merke aber auch, dass ich selbst dazu nicht in der Lage bin, was andere Leute betrifft. Wenn sich jemand meines Erachtens “negativ” verhält (z.B. ganz andere Einstellungen hat wie ich oder mich im schlimmsten Fall noch total beleidigt und runtermacht), dann komme ich mit der Person auch weniger klar. Das ist leider Tatsache!!

    In einer “idealen” Welt wäre das sicher anders…aber diese Welt ist nicht “ideal” oder “heil” oder so…in dieser Welt muss man leider sehr “kämpfen”, das habe ich festgestellt!

     

     

    #75796
    Anonymous

      Anerkennung durch Muskulatur ist mir wichtig also durch Leistung und Disziplin. Werde schon ziemlich angesehen. Bin breit geworden, einfach super. Nach einem Jahr normal. Training 5 mal die Woche ist normal für mich.

      #75799

      Mir reicht es schon, wenn mich andere als normalen Menschen behandeln, wenn ich also nicht irgendwie negativ auffalle. :unsure:


      Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
      Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
      Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
      Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
      Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
      Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
      Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
      Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

      #76086
      Anonymous

        Liebe @Isa, du bist ganz bestimmt nicht unnütz. Mir ist dein Beitrag aufgefallen, weil ich oft ähnlich denke wie du, habe ja auch keine “richtige” Arbeit mehr, nur Homeoffice aber immerhin. Ich hole mir die Anerkennung von außen über mein Schreiben – Stipendien, Preise etc.. Das hält mich oben aber wehe, es kommt mal eine Zeitlang nichts. Dann fühle ich mich unnütz und unwert, weil ich ja irgendwie keinen sozialen Beitrag leiste. Aber ich denke, dass das nur eine Einstellungsfrage bzw. dass dieses Denken Teil der Erkrankung ist. In Wahrheit ist NIEMAND unnütz. Jeder ist Teil dieser bunten, komplexen Welt und leistet (auch ohne es zu wollen) einen Beitrag zur Gemeinschaft, jeder an seinem Platz. Da darf man sich auch mal entspannt zurücklehnen und nichts Besonderes leisten und trotzdem wertvoll sein. So! :good:

        #76088
        Isa

          Liebe @Nevermind

          danke für deine Worte! Du hast recht, niemand ist unnütz, bei anderen würde ich sofort ein Veto einlegen, wenn jemand von sich das behauptet, nur bei mir selbst nicht.

          Wow, ich finde toll, dass du durch dein Schreiben Preise und Stipendien holst. Das ist etwas besonderes. Dass du dich auch so wertlos fühlst, wenn du das nicht bekommst, finde ich traurig. Aber du hast das gut gesagt, dass jeder ein Teil dieser bunten komplexen Welt ist, jeder seinen Platz hat und wir etwas wert sind ohne „Leistung“. Das muss ich mir auch immer wieder sagen, wenn dieses Wertlosigkeitsgefühl wieder überhand nimmt.

           

          #76089
          Anonymous

            Wir leben halt in einer Leistungsgesellschaft, liebe @Isa und auch in mir ist das fest verankert. Ich komme aus der ehemaligen DDR und da war es selbstverständlich, dass die Frau arbeiten ging und berufliche Erfolge hatte. So wurde ich sozialisiert. Außerdem habe ich studiert und mit 1 abgeschlossen und hatte große berufliche Pläne. Dass daraus nun so gar nichts geworden ist, beschäftigt mich auch 10 Jahre nach der Berentung noch. Ich mache immer noch Pläne, wie ich da rauskommen kann. Gleichzeitig weiß ich, dass meine Belastbarkeit sehr fragil ist und ich auf dem 1. Arbeitsmarkt keine Chance mehr habe. Natürlich “wurmt” das. Aber dann sage ich mir, das ist eben diesem Leistungsdenken geschuldet. Das Leben ist so viel mehr als Leistung. Das muss ich mir immer wieder sagen. Und ich glaube, dass es ein Lernprozess ist, mit der Diagnose und allen Einschränkungen klarzukommen. Und irgendetwas Gutes, Gewinnbringendes darin zu finden.

            #76107
            Isa

              Ja, kann mir gut vorstellen, liebe @Nevermind, dass du durch Erziehung dieses Leistungsdenken „aufgedrückt“ bekommen hast. Bei mir war das ähnlich. Bin zwar nicht in der ehemaligen DDR aufgewachsen, aber in einer Akademikerfamilie, wo Bildung und Leistung groß geschrieben waren. Leider hatte ich nur Tanzen im Kopf, so dass ich schon früh eine gewisse Enttäuschung war, dazu kam, dass ich mit 17 psychotisch wurde. Zwar habe ich mein Leben dann auch irgendwie gemeistert, aber das Wertlosigkeitsgefühl hab ich seit meiner Jugend, bzw Kindheit. Hab einen super cleveren Bruder, der immer mein Vorbild war, auch heute noch und gegen den komme ich halt niemals an. Dass Erziehung so einen großen Einfluss hat, finde ich, jedenfalls bei mir, sehr traurig. Was ist denn Persönlichkeit, wenn alles durch Erziehung so stark beeinflusst wird?

              #76108

              Wir, also unser Ich, ist unter Anderem das Ergebnis von Prägung (Erziehung). Diese Prägung gibt vor, wie wir die Welt wahrnehmen.
              Dieser Filter aus Erfahrungen, Erziehung und Gelerntem bestimmt, wie wir die Welt sehen und bestimmt unsere Persönlichkeit.

              Je Älter man wird, um so schwieriger wird es, Verhaltensweisen und Ansichten zu ändern. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, das hier nichts in Stein gemeisselt ist.

              #76162
              Anonymous

                Ich glaube, liebe @Isa, das Wertlosigkeitsgefühl ist Teil der Krankheit. Es hat nichts mit der Realität zu tun, mit unserem wahren Wert. Wir wurden alle durch Erziehung geformt und oft auch mehr oder weniger VERformt aber am Ende glaube ich zumindest an einen Kern ins uns, der ICH ist und der seinen eignen Plan und Weg hat. Ich weiß natürlich, dass zum Beispiel die Neurowissenschaften das Ich und sogar das Unbewusste infrage stellen. Meinetwegen. An irgendwas will ich glauben können…

                #76164

                Ich weiß natürlich, dass zum Beispiel die Neurowissenschaften das Ich und sogar das Unbewusste infrage stellen.

                “Die” Neurowissenschaften stellen das infrage, mit dem sie Dinge infrage stellen. Naja. :scratch:

                #76169

                Sich selbst Wertlos fühlen ist ja das Gegenteil der allg. Ansicht eines Selbstbewussten Menschen.
                Dabei haben die Meisten meiner Meining nach eine falsche Vorstellung über Selbstbewusstsein.

                In deren Augen sind Selbstbewusste immer gut drauf, das sind Macher. Natürlich muss man einen gestählten Body haben, um richtig Selbstbewusst zu sein. Und Geld macht natürlich auch Selbstbewusst.

                Ich jedoch denke, das bereits im Wort die wahre Bedeutung steckt.
                Selbstbewusst=sich selbst bewusst sein
                Bedeutet: Man ist sich all seiner stärken und schwächen bewusst.

                Jeder Mensch hat schwächen, deswegen muss man sich aber nicht schämen oder sich selber schlecht machen. Dafür wird auch jeder Mensch individuelle Stärken haben.

                Ich bin z.b. kein sehr emphatischer Mensch und meine emotionale Intelligenz wird auf dem Level einer Fliege sein. :)
                Dafür erkenne ich Zusammenhänge gut, habe einen hohen Level an Selbstreflektion und verfüge über gewisse planerische Talente. Unterm Strich werden mich die Leute auf der Arbeit als komischen “Nerd” wahrnehmen, der seine Arbeit aber gut macht und Termine immer einhält = passt.

                Die Kunst ist “die Mitte” zu finden, also auch zu den schwächen stehen zu können.

                Natürlich ist es für Menschen, bei denen das “Ich” irgendwie gestört ist, schwerer “sich selbst bewusst” zu sein. Aber ich bin mir sicher, das auch diese Menschen ihre Stärken haben.

                • This reply was modified 4 Jahre, 11 Monate ago by PlanB.
                #76172

                Das stimmt. Sehe ich genauso.

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