Home › Forums › ALLGEMEIN (öffentlich) › Negativsymptomatik
- This topic has 37 replies, 21 voices, and was last updated 3 Jahre, 7 Monate ago by Taschengeld.
-
AuthorPosts
-
22/10/2019 at 20:17 #65047
Huhu :bye:
wollte mich mal umhören: wie lange hat es bei euch im Schnitt gedauert bis ihr euch von den Negativsymptomen nach einer Psychose wieder erholt habt und diese völlig abgeklungen sind?
Bzw. wenn sie bei euch noch nicht abgeklungen sind, seit wievielen Monaten/Jahren kämpft ihr schon damit?22/10/2019 at 20:54 #65055Nach meiner ersten Psychose hatte ich mindestens ein dreiviertel Jahr damit zu kämpfen. Dann wurde ich von Zyprexa auf Amisulprid umgestellt. Damit besserte es sich dann. Heute nehme ich aber Quetiapin und Risperidon, was etwas müde macht, aber richtige Negativsymptomatik, so das ich gar nichts mehr auf die Reihe kriege, habe ich nicht.
22/10/2019 at 21:04 #65058Der Grad zwischen einer echten Negativsymptomatik und den Nebenwirkungen der Neuroleptika ist fließend. Ich dachte bis zu meinem gestrigen Arztbesuch, dass ich auch unter Negativsymptomatik leide. Dabei sind es die Nebenwirkungen, die mich beeinflussen. Es ist wichtig dies auseinander zu halten. Da muss man sich checken lassen.
22/10/2019 at 21:09 #65059AnonymousIch kämpfe nach meiner ersten Psychose ca ein Jahr damit. Dann hatte ich eine weitere Psychose. Da hatte ich kaum negativsymptone. Nur leichte konzentrations- und Motivationsprobleme. Da ich aber von Natur aus eigentlich überdurchschnittlich konzentriert und motiviert bin, fällt das im Gegensatz zu einigen anderen Kommilitonen nicht auf. Nur im Gegenzug meinen früheren ich. Damit „kämpfe“ ich jetzt schon 1 1/2 Jahre ca. Ich glaube, dass es jetzt aber nicht mehr viel mit der Erkrankung zu tun hat
22/10/2019 at 21:28 #65060Ich glaube, dass es jetzt aber nicht mehr viel mit der Erkrankung zu tun hat
Mit was hat es dann zu tun? @Lisi
22/10/2019 at 21:34 #65062AnonymousIch denke eher, dass ich Rückschläge hatte im Studium wegen der Erkrankung und jetzt nicht mehr an nicht selbst glaube wie früher. Jetzt bin ich nicht unbedingt an der negativsymptomatik erkrankt sondern an leichter prokastination.
22/10/2019 at 21:39 #65063AnonymousUnd das entscheidende habe ich vergessen. Mein ständiger Kommunikationsdrang nach der Erkrankung. Deswegen bin ich ständig am Handy. Das war früher nicht so. Das lenkt aber sehr vom wesentlichen ab. Auf der Arbeit in einer Fabrik während der Semesterferien konnte ich mich aber gut konzentrieren
22/10/2019 at 23:07 #65070Ich hatte circa 9 Monate an einer starken Negativsymptomatik zu leiden, mit Zukunktsängsten und Suizid Gedanken. In der Zeit habe ich erfolglos mein damaliges Medikament ausgeschlichen (Abilify). Im Endeffekt hat mir die Stabilisierung in der Klinik geholfen, ein neues Medikament (Amisulprid) und regelmäßige Psychotherapie. Ich musste nach dem emotionalen Loch der Psychose alles von vorne lernen und mir mein Leben zurück erobern. Das hat etwas gedauert- ist aber nicht unmöglich. Ich habe den Spruch damals gehasst-sie brauchen Geduld, aber da ist was dran.
23/10/2019 at 11:36 #65106Bei mir hat es ungefähr auch so ein halbes, dreivierteltes Jahr gedauert nach den ersten 2 Psychosen. Mir half zu der Zeit ein Tageszentrum, das von Erziehern und Sozialpädagogen geleitet wurde. Außerdem hatte ich einen guten Freund, der mich oft zu irgendwelchen Aktivitäten überredete. Später waren die postpsychotischen Negativsymptome recht mild ausgefallen, weil ich sehr schnell wieder in die Tagesstruktur (Arbeit) fand.
- This reply was modified 5 Jahre, 2 Monate ago by Yuri.
23/10/2019 at 15:16 #65128@Yuri was arbeitest du denn? (wenn ich fragen darf!)
Ich finde das so schwierig, ich frage mich ob ich arbeitsfähig bin weil ich so erschöpft und müde den gesamten Tag über bin und gleichzeitig würde mir vielleicht genau Arbeit und damit einhergehende Tagesstruktur helfen nicht mehr so erschöpft und müde zu sein – ein Teufelskreis sonders gleichen!
Dazu kommt noch, dass es ja auch schwierig ist auseinanderzuhalten was genau nun die Negativsymptome sind und was die Nebenwirkungen von den Medikamenten.23/10/2019 at 15:17 #65129AnonymousIch bin kostenloser Hundesitter…. habe Spaß daran. Mehr geht nicht.
23/10/2019 at 21:24 #65183Total schade, dass so wenige mitschreiben bei diesem Thema, würde mich wirklich seeeeehr seeeehr interessieren wie lange das im Schnitt bei euch so gedauert hat mit den Negativsymptomen.
23/10/2019 at 21:36 #65184Ich wüsste nicht, wie man auseinanderhalten kann, ob Negativsymptomatik durch die Medikamente evoziert wird, oder als Nachwirkung der Psychose.
Meine Ärztin sowie mein Psychologe waren felsenfest davon überzeugt, dass meine Negativsymptomatik ein schizophrenes Residuum ist, mit dem ich lernen müsste zu leben, da sich in fünf Jahren Medikamenteneinnahme nichts besserte.
Nachdem ich mein Neuroleptikum einen Schritt nach Absprache reduzierte, waren meine Negativsymptome Geschichte.
Ich hatte offen gestanden selbst nicht mehr geglaubt, dass sich etwas ändern könnte.
- This reply was modified 5 Jahre, 2 Monate ago by DiBaDu.
23/10/2019 at 21:56 #65188AnonymousHuhu wollte mich mal umhören: wie lange hat es bei euch im Schnitt gedauert bis ihr euch von den Negativsymptomen nach einer Psychose wieder erholt habt und diese völlig abgeklungen sind? Bzw. wenn sie bei euch noch nicht abgeklungen sind, seit wievielen Monaten/Jahren kämpft ihr schon damit?
Bei mir ist das ein bisschen wechselhaft, ich kämpfe schon jetzt 11 Jahre nach meiner letzten Psychose noch immer ein bisschen mit den Negativsymptomen, aber da gibt es eben oft ein breites Spektrum der Auswirkung, an manchen Tagen da schaffe ich gar nichts, da schlafe ich fast den ganzen Tag und kriege überhaupt nichts sinnvolles auf die Reihe, an anderen Tagen, da bin ich den ganzen Tag munter und gehe zu meinem Therapeuten und kann dann am gleichen Tag auch noch eine Freundin treffen und ich fühle mich dann auch nicht ständig müde, aber Kaffee gehört zu meinem Alltag auf jedem Fall dazu, ohne geht gar nichts.
Am schlimmsten waren die Negativsymptome bei mir die ersten sechs oder sieben Jahre, dann wurde es langsam besser, ich hatte damals teilweise horrende Dosen von Neuroleptika genommen, damit ich mich halbwegs normal fühle, das hat meinen Antrieb natürlich sehr blockiert, jetzt nehme ich eine mittlere Dosis und habe eben gute und schlechtere Tage, aber immer noch zu wenig gute um wirklich für einen Job zu funktionieren, oft da geht einfach nicht viel, da sind meine Gedanken dann auch eher düster und ich hänge so in einer eher deprimierenden Phase fest, wo mir alles irgendwie schlecht vorkommt und das denken mich irgendwie in der dunklen Seite festhält und es nicht viel Licht gibt und nicht viele Pläne an die Zukunft.
Es soll Menschen geben die kriegen gar keinen Tag irgendwas gebacken, aber so schlimm ist es bei mir Gott sei Dank nicht, ich treffe Freunde, ich gehe in Therapie, ich kaufe selbst meine Lebensmittel ein und bin auch immer sauber und gepflegt. Aber natürlich haben andere andere Maßstäbe, manche sind nur wirklich zufrieden wenn sie sportlich auch noch sind und vielleicht verreisen können, da kann ich nicht mithalten, ich hasse es zum Beispiel zu verreisen, mich stresst das nur. Sport mache ich schon ewig keinen mehr, wenn ich einmal die Woche einen ordentlichen Spaziergang mache, dann bin ich meistens schon froh und zufrieden.
Interesselosigkeit und keine Hobbys soll auch sehr anstrengend sein, bei mir ist es nur so, wenn ich schlecht drauf bin, dann gibt es fast nichts was mir Spaß bereitet oder mich besonders interessiert. Normalerweise habe ich Interessen und Hobbys, Sport gehört weder aktiv noch passiv dazu.
Mich hat das Risperdal total müde und faul gemacht, da bin ich fast gar nicht mehr aufgestanden, manche Medikamente wirken eben bei manchen überhaupt nicht ideal, aber so wie ich jetzt eingestellt bin habe ich viele gute Tage.
23/10/2019 at 22:52 #65192@yuri was arbeitest du denn? (wenn ich fragen darf!)
Ist mir zu privat leider, ja, sorry!
Aber Arbeit kann auch schlecht sein, wenn sie einen fertig macht. Es gibt auch andere Modelle.
-
AuthorPosts
- You must be logged in to reply to this topic.