Home › Forums › Austausch (öffentlich) › Wie definiert Ihr unser Zeitalter der Spätmoderne?
- This topic has 9 replies, 6 voices, and was last updated 5 Jahre, 6 Monate ago by Yuri.
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10/06/2019 at 15:58 #42500
Ich finde es vor allem unverbindlich, abweisend und stumm.
10/06/2019 at 16:13 #42504AnonymousDazu gibt es ein sehr gutes Dossier bei der Bundeszentrale für politische Bildung, das ich hochinteressant finde und jedem nur ans Herz legen kann.
http://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/anthropozaen/
10/06/2019 at 17:12 #42511Anonymousinteressante Seite @grenfell, so sind wir nur ein Augenzwinkern im Wünschen Gottes.
Es wird schwierig sein eine Definition zu Spätmoderne zu geben, ist ja gerade das Definieren eine Erfindung der vorrangig naturwissenschaftlich orientierten Wissenschaft. Ebenso ist Intelligenz eine im Vergleich getroffene Feststellung eines Leistungsvermögens, aber lässt keine qualitative Würdigung der Person zu.
Mit einem IQ von 130 kann ich mich sozial engagieren, ich kann aber genauso gut in den Krieg ziehen. Das bahnbrechende und Neue am Menschen ist ja seine Willensfreiheit, die einen auch ohnmächtig werden lässt, weil die zu treffenden Entscheidungen eine Grundlage haben, die mittlerweile so komplex ist, dass es schwer sein wird, überhaupt die Entscheidung zu treffen, ohne dass die Grundlage dabei sich verändert.
Der Umbruch entstand in der Achsenzeit und lässt sich grob in der Symbolisierungsfähigkeit des Menschen feststellen, etwas wird für etwas anderes genommen, die Taube symbolisiert den Frieden und ist nicht dieser selbst, der Ring kettet nicht aneinander, sondern steht für den Bund, den zwei Menschen eingehen.
Allgemein geht es um Zeichen. Bei der Schizophrenie kommt es oft zum Konkretismus, der Abstand zwischen Zeichen und Bezeichnetem geht verloren. Gestik und Mimik werden so konkret, wirksam und direkt, dass ein Mittelfinger schon den nahen Genickbruch anzeigt und die verschiedensten Farben, Gerüche und Berührungen, Wahrnehmungen halt, für alle möglichen Variationen an Gestalten treten können.
Wenn jemand von Spätmoderne spricht, steht er ja noch in der Tradition der Moderne, von der Renaissance bis zur Aufklärung hin zum 2. ten Weltkrieg, der Weg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit in die Massenvernichtung. Ich wäre nicht allzu optimistisch was die menschliche Zukunft betrifft, der liebe Gott hat bestimmt noch einen besseren Plan.
10/06/2019 at 17:29 #42512Ich finde, man sollte das sein lassen, diese Bezeichnung. Die Moderne ist von der Wortbedeutung her der neueste Stand und so was wie Spätmoderne also Quatsch. Man wird bestimmt in Zukunft noch mal unser Zeitalter mit einer passenden Bezeichnung schmücken, von der wir jetzt noch nichts ahnen.
10/06/2019 at 18:17 #42519Da wir wirtschaftlich so eng verflochten sind, findet in der westlichen Welt Frieden statt, jedoch trügt dieser Schein, denn der Kapitalismus ist Krieg, mit dem einzigsten Ziel des Profits.
Den Kampf gegen die Natur, den Wettbewerb der Firmen um den Kunden, die Staaten mit den Steuern, die Gesellschaftsschichten mit ihren Interessen, den Kampf der Angestellten um die bessere Position und viele mehr.
Die Gemeinschaft geht zugunsten des Egos aus vielerlei Gründen verloren. Steigende Ansprüche an sich selbst und andere, die riesige Auswahl, das Konkurrenzdenken und der steigende Narzissmus sehe ich als Ursachen. Dabei sind wir genetisch betrachtet immer noch Jäger und Sammler und nicht für den Kapitalismus geschaffen, was der geläufigen Meinung der meisten widerspricht.
Der oft anzutreffende Fakt, dass psychische Erkrankungen nur zunehmen, weil sie der Allgemeinheit bekannt sind, halte ich nicht als alleinigen Faktor. Wesshalb sonst hat man der Einsamkeit politisch in mehreren Ländern den Kampf angesagt? Ich denke, dies hat kausale Zusammenhänge.
Depressive schätzen ihre Leistungen realistischer ein im Vergleich zu Gesunden und werden gesund behandelt. Den Menschen wird beigebracht zu Verdrängen, was zu individuellem Wohlbefinden sorgt, aber das Gemeinwohl schädigt. Pauschal…
10/06/2019 at 18:45 #42520AnonymousIch denke, die Vernetzung der Welt durch Technologie birgt Chancen wie Gefahren, wie jede technische Evolution.
Die Erfindung des Internets ist gleichzusetzen mit der Erfindung der Schrift und des Buchdrucks.
Gerade bei letzterem tönten auch die Schriftgelehrten, nun würde die Menschheit verblöden, weil sich jeder anmaßen würde, publizieren zu können. Was insofern stimmte, als dass eben auch Groschenromane florierten (und es noch tun).
Für mich einfach Evolution ohne diese als ‘gut’ oder ‘schlecht’ bewerten zu wollen.
Mit Sicherheit aber wird ein Teil der Population abgehängt werden. Und das war wahrscheinlich auch schon immer so; die ‘Früher-war-alles-besser’-Fraktion…..10/06/2019 at 19:25 #42525Für mich einfach Evolution ohne diese als ‘gut’ oder ‘schlecht’ bewerten zu wollen. Mit Sicherheit aber wird ein Teil der Population abgehängt werden. Und das war wahrscheinlich auch schon immer so; die ‘Früher-war-alles-besser’-Fraktion…..
Evolution ist immer gut und aufhalten kann man die wohl kaum. Die Augen vor den Schatten zu verschliessen, welchen man mit Evolution verringern kann halte ich für weniger gut, da viele Populationen von dem Massenaussterben bedroht sind.
10/06/2019 at 19:35 #42526AnonymousKlar, die Augen nicht davor verschließen und nach mir die Sintflut.
Nur moralischer Rigorismus löst zwangsläufig Trotz aus, weil der Mensch nicht vernünftig ist.
Wie findet man da die Balance? Das weiß ich auch nicht – möh….10/06/2019 at 19:45 #42528Nur moralischer Rigorismus löst zwangsläufig Trotz aus, weil der Mensch nicht vernünftig ist.
Leider ja, danke.
10/06/2019 at 20:04 #42532Die Moderne ist von der Wortbedeutung her der neueste Stand und so was wie Spätmoderne also Quatsch.
Einige Geisteswissenschaftler sagen, im 20. Jh. folgte die Postmoderne auf die Moderne und jetzt würden wir uns in der Spätmoderne befinden, weil man irgendwie annimmt, dass dieser Zeitstrang bald zu Ende gehen würde/müsste. Also, man kann das schon nochmal unterteilen.
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