Wer hört auf seinen Psychiater ?

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  • #271362

    „Wer hört auf seinen Psychiater?“
    Ich finde die Fragestellung seltsam @Ludwig.

    Da ich hier einer der wenigen bin, welcher auf seine Psychiater hört,

    Das klingt für mich so, als wärest Du ein kleines Kind, hilf- und wehrlos.

    Ich höre nicht auf meinen Psychiater, aber ich bespreche mit ihm meinen Gesundheitszustand. Er begleitet mich als Arzt in meinem Genesungsprozess.

    #271366
    Anonymous

      Kurzes Bsp.: Ich habe ja gerade von 300 mg Solian auf 200 mg reduziert, dabei war ich am Überlegen wie weit ich noch reduzieren könnte ? Ich hatte ja schon einmal 25 bis 50 mg Solian, aber das ging schief. Nun beredete ich dies mit meiner Psychiaterin und sie riet mir nicht unter 200 mg zu gehen. Sie konnte dies auch gut begründen und ich werde mich daran halten, also ich höhre auf meine Psychiaterin !

      Ein Psychiater hat eben einen Erfahrungsschatz gegeben durch seine vielen Patienten, das haben wir leider nicht ! Wir sind zwar Experten für uns selber, aber haben dennoch fast keine Ahnung über die tausenden Kombinationsmöglichkeiten von Psychopharmaka !

      Wenn Dein Arzt Dich bloß begleitet und nicht durch den Psychopharmaka-Dschungel führt, wird er wohl wenig Ahnung haben ? Von welchem Genesungsprozess schreibst Du ? Hast Du da etwas nicht richtig verstanden ?

      #271371

      Meine Psychiaterin kommt mir ziemlich einfach vor, nicht wie eine intellektuelle Ärztin. Ich lerne gerne von Psychiatern mal einen guten Satz dazu, aber das ergab sich bisher nur einmal. Wenigstens aber hört sie zu, wenn ich etwas sage und verschreibt nicht nur Tabletten. Bin aber meistens unzufrieden über die fehlende Rückmeldung.

      #271376
      Anonymous

        :yes:

        #271378

        Ich handle mit meinem Psychiater die Behandlung immer aus. Er schlägt etwas vor und ich entscheide, ob das für mich okay ist. Ich muss mich dann aber immer erst selbst noch informieren. Hab halt schon ziemlich Angst vor Neben- und Wechselwirkungen. Von selbst sagt er nie etwas dazu… Glaub, das ist das Los der Schizos!


        Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
        Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
        Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
        Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
        Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
        Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
        Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
        Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

        #271385

        Ich fühlte mich bei dem vorherigen Psychiater wohler und besser beraten. Allerdings bin ich bei dem jetzigen besser drauf. Ob es nun an der Medikamentenkombination liegt oder eine natürliche Besserung ist, ist schwer zu sagen. Kurz: im großen und ganzen hör ich auf meinen Psychiater.

        #271402

        Ich habe ärztlich begleitet, schrittweise über Jahre die Neuroleptika reduzieren und schließlich absetzen können. Dabei hatte ich vor meiner jetzigen Psychiaterin einen Psychiater, bei dem ich seeehr froh bin, nicht komplett auf ihn gehört zu haben. Sonst würde ich wohl immer noch unter den Nebenwirkungen des Neuroleptikums leiden. Ich will damit sagen, dass es durchaus gute Ärztinnen/Ärzte, Psychiaterinnen/Psychiater gibt. Allerdings meine ich auch, dass man nicht behaupten kann, dass sie alle gut oder gar unfehlbar wären. Ihnen blind zu vertrauen, kann daher ggf. auch schiefgehen.

        #271404
        Anonymous

          Ich muss mich dann aber immer erst selbst noch informieren. 

          Klingt für mich nicht berauschend !? Kann doch nicht sein, dass Du Dich selber informieren mußt !?

          #271406
          Anonymous

            Ich will damit sagen, dass es durchaus gute Ärztinnen/Ärzte, Psychiaterinnen/Psychiater gibt.

            Wenn ich all meine Kontakte mit Psychiatern bewerten sollte (inklusive aller Psychiater auf den Stationen) würde ich davon ausgehen, dass ca. 30% ok sind !? Wenn man einen Psychiater von der 70% Gruppe hat, sollte man nicht aufhören einen besseren zu suchen !?

            #271408

            @ludwig Bleib mal auf dem Teppich. Psychiater sind auch nur Menschen und man muss sich immer extrem darauf vorbereiten. Du hast halt Glück mit Deinem Amisulprid. Ich testete alle Atypischen NL durch mit Ausnahme von Ziprasidon! Ein Psychiater wird Dir auch nicht sagen in den Sprechstunden, dass beispielsweise Clomipramin ein gutes AD bei psychotischer Thematik sei, insbesondere durch die leichte Rezeptor D2 Blockade! :wacko: :wacko: :wacko:   Medikamenteneinstellungen etc. sind aus ärztlicher Sicht Kaffeesatzleserei, oder wie erklärst Du warum ich bei Risperidon Angst entwickelt habe, bzw. warum ich bei Olanzapin und ehemals Clozapin, nicht an Gewicht zugenommen habe!?

            Deshalb bleib auf dem Teppich!

            #271414

            Wenn ich all meine Kontakte mit Psychiatern bewerten sollte (inklusive aller Psychiater auf den Stationen) würde ich davon ausgehen, dass ca. 30% ok sind !?

            Ich finde es gewagt, da Prozentzahlen anzugeben. Wieviele Psychaterinnen/Psychiater hattest du denn?

            Wenn man einen Psychiater von der 70% Gruppe hat, sollte man nicht aufhören einen besseren zu suchen !?

            Was meinst du mit dem “!?” ?? Das verwirrt mich gerade. Deine vorherigen Posts schienen mir nämlich klar die Meinung auszudrücken, dass man auf seinen Psychiater hören solle. Hast du nun deine Meinung geändert?

            #271415

            @ludwig Ich nehme seit circa sechs Jahren regelmäßig 200 mg Amisulprid täglich. Davor habe ich einige Jahre nur phasenweise das Medikament genommen (begonnen hat das bei mir 2014) und bin eigentlich auch ganz gut ohne zurechtgekommen. Ich glaube, mit meinem Wissen von heute, ich hätte damals ganz auf NL verzichten oder sie zumindest nur in der akuten Krise nehmen sollen und nicht dauerhaft, wie ich es dann 2017 angefangen habe. Jetzt ist es sehr schwierig, davon loszukommen oder sie auch nur zu reduzieren.

            #271417

            Also auf seinen Psychiater zu hören ist bestimmt schon ganz gut. Besser ist, auch seinem Psychiater dabei gut zuzuhören, und das warum zu versuchen nachzuvollziehen. Am bestenist, wenn der Psychiater auch gut zuhört, und einem deswegen das richtige sagt.

            Am allerbesten finde ich, wenn man immer ein Gespräch auf Augenhöhe führen kann. Weil der Psychiater so am besten wissen kann, wie es einem als Patient geht, und dann die besseren Entscheidungen trifft und Ratschläge gibt. Dazu gehört aber auch, dass man wirklich ehrlich mit seinem Arzt umgeht und nichts hinter der Hand hält. Wenn man dem Arzt etwas wichtiges verschweigt, dann arbeitet man nicht richtig mit, und der Arzt kann deswegen auch keine gute Arbeit machen.

            Vielleicht ist es manchmal so, dass es einem gut tun kann, wenn man die Kontrolle verloren hat…wenn der Arzt dann deutlich sagt, was er denkt. Sonst finde ich immer besser, wenn die Ärzte mit mir diskutieren, was sie denken. Ärzte, die alles von oben herab bestimmen wollen sind meiner Erfahrung nach oft nicht weitsichtig und nicht genug am Wohl des Patienten interessiert.

            Habe ich schon gewechselt, als so einer nach Erfolglosigkeit zu immer heftigeren Mitteln greifen wollte, statt mal zuzuhören wie es mir dabei ging. Denen fehlt dann ja auch der Überblick, wie es einem geht. Eben das Gefühl für den Menschen, das man nur bei Gesprächen auf Augenhöhe richtig entwickeln kann. Einem Psychiater, der gut zuhört, vertraue ich auch viel lieber Details über mein Befinden an, weil ich dabei denke, dass solch ein Mensch eher respektvoll über mich und mein Leben denken wird und deswegen bessere Arbeit an mir leisten kann.

            #271425
            Anonymous

              Medikamenteneinstellungen etc. sind aus ärztlicher Sicht Kaffeesatzleserei

              Das glaube ich nicht. Erfahrene Psychiater haben schon einen Erfahrungsschatz und modellieren immer wieder dieselbe Tablettenkombination bis es hinhaut. Natürlich haben Psychiater nur ein Wissen über einen Bruchteil der Mittelchen (meistens ihre favorisierten), aber die können sie dann eben endlos kombinieren. Also ich traue mir so etwas nicht zu !?

              #271427
              Anonymous

                Wieviele Psychaterinnen/Psychiater hattest du denn?

                Als behandelnde Ärzte außerhalb der Psychiatrie ca. 10 und innerhalb nochmal 10.

                Wenn man einen Psychiater von der 70% Gruppe hat, sollte man nicht aufhören einen besseren zu suchen !?

                !? = Man sollte sich solange man keinen besseren Psychiater hat nach dem Aktuellen richten, aber nicht aufhören einen Besseren zu suchen, oder ?

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