War Jesus schizophren ?

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  • #401934

    Ich glaube es ist nicht egal, WIE man glaubt.
    An was man glaubt hat nichts damit zu tun, ob man schizophren ist oder nicht.

     


    „Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)

    #401935

    Ich will damit sagen, dass ein Satanist, der Menschenopfer bringt, nicht schizophren ist, nur weil das grundsätzlich gesellschaftlich geächtet ist und inakzeptabel.

    Der muss nicht mal ne ausgeprägte Persönlichkeitsstörung haben, obwohl das schwer zu glauben ist, Aber man kriegt ja immer wieder bei Gutachten für Gerichte mit, das es extreme Straftäter gibt, die nicht so schwer krank sind, dass das irgendwie von Gericht berücksichtigt werden müsste.

    Schizophrenie ist eine komplexe Erkrankung, für die mehr als nur ein Symptom erfüllt sein muss.

    Stimmenhören ist kein ausreichendes Symptom, um jemandem einen Schizophrenie oder auch nur eine Psychose zu bescheinigen, auch wenn das hier im Forum ständig getan wird.


    „Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)

    #401936

    Stimmen zu hören scheint nur relativ häufig bei Menschen mit Schizophrenie-Diagnose vorzukommen.

    Den Gedanken, dass es darauf ankommt, WIE man glaubt, hatte ich auch schon. Worin besteht denn der Unterschied? Und kann man es lernen, anders, also quasi „nicht schizophren“ zu glauben? Wenn das ginge, wäre das doch toll und man bräuchte keine Medikamente. Also ich meine natürlich, die Art des Glaubens z.B. mittels Psychotherapie zu verändern, statt durch Medikamente die „krankhafte“ Art des Glaubens irgendwie künstlich auszuschalten, mit all den Nebenwirkungen…


    sich mit Selbstmitgefühl begegnen

    #401937
    Pia

      Das ist ja allein schon durch Open Dialoge (Offener Dialog) bewiesen, dass das möglich ist, @Dopamintante, Menschen in Psychosen mit einem Team, das nach Open Dialoge arbeitet, ohne Medikamente aus Psychosen zu bringen.

      Die Erfolgsquote von Open Dialoge liegt bei etwa 85 % laut Studien.

      Die Selbsthilfegruppen des Netzwerk Stimmenhören e.V. in Deutschland und anderen Ländern (Intervoice) z.B. sind ja auch wirksam, erfolgreich, auch das haben Studien gezeigt.

      Oder das „medikamentenfreie Krankenhaus“ in Norwegen. Die hatten große Erfolge, die letzte Regierung wollte, dass es aufgrund der Erfolge in allen Psychiatrien in Norwegen mindestens eine Station geben sollte, die nach den Methoden des „medikamentenfreien Krankenhauses“ arbeiten.

      Dann wechselte die Regierung, machte den Beschluss rückgängig und entzog dem „medikamentenfreien Krankenhaus“ (damals waren es schon zwei solcher Krankenhäuser) sämtliche Gelder, so dass sie trotz Protesten aus der Bevölkerung leider schließen mussten.

      Ja, die Pharmalobby hat überall viel Macht, Geld und Einfluss, berät Regierungen, etc. Das ist ein großes Problem.

      Oder Enik in den Niederlanden, alles nur Peer-geführt. Was die für große Erfolge haben und wieviel Anlaufstellen von Enik es inzwischen schon in den Niederlanden gibt.


      Petition für einen Wandel im psychiatrischen Gesundheitswesen und in der Psychopharmakologie – an die WHO und weitere:

      https://share.google/yMioWVC2yVoLTW9eN

      • Diese Antwort wurde vor 2 Monate, 3 Wochen von Pia geändert.
      #401939

      Glauben oder nicht glauben hat nur bedingt mit Schizophrenie zu tun. Gut, wenn man psychotisch ist fällt einem das Glauben besonders leicht, aber das kann sich dann leicht zum Horrortripp entwickeln.

      Der Lösungsansatz zu Euren Fragen besteht in der Religionsgeschichte. Der Mensch lebte ca. 260.000 Jahre ohne spezielle Glaubenstechniken, dann vor 40.000 Jahren kommt der „Große Sprung“ und Felsmalereien und Figürchen, welche höchstwahrscheinlich esoterischen Zwecken dienten, verbreiten sich. Die religiöse Entwicklung bis zur „Achsenzeit“ lief dann autom. ab und hat nach meinem Verständnis ihre Entwicklungsursprünge im Populationsdruck.

      Indigene glauben prinzipiell von einer beseelten Natur und teilen alles in gute und böse Geister, was aber nichts anderes ist als sich die Natur menschlich verständlich zu gestalten.

      Mein Lieblingstherotiker bei der Religionsgeschichte ist Emile Durkheim:

      „Die elementaren Formen des religiösen Lebens“ (Das totemistische System in Australien)

      1. Die primitive Religion ist ein Clankult.
      2. Dieser Clankult ist totemistisch.
      3. Der Gott des Clans ist der spiritualisierte Clan selbst.
      4. Der Totemismus stellt die elementarste und ursprünglichste bekannte Religionsform dar.

      Er nimmt somit der Religion das Metaphysische und begründet Religion durch das Soziale !

      • Diese Antwort wurde vor 2 Monate, 3 Wochen von Horst geändert.
      #401942

      Das stimmt so nicht, schon beim frühen Menschen gab es Grabbeigaben, also schon vor mehr als 100.000 Jahren. Das lässt darauf schließen, dass auch da schon an sowas wie ein Leben nach dem Tod geglaubt wurde.

      edit: und das ist nur das, was sich beweisen lässt! Vielleicht gab es davor auch schon andere Methoden, die heute nicht mehr nachvollziehbar/belegbar sind!


      „Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)

      #401943

      Es gab sogar beim Neanderthaler Grabbeigaben, leider haben wir natürlich keinen blassen Dunst was diese damals bedeuteten ?! Die „ägyptische“ Erklärung „für ein Leben nach dem Tod“ muss nicht zwingend stimmen!

      • Diese Antwort wurde vor 2 Monate, 3 Wochen von Horst geändert.
      #401945

      Und man kann auch nicht pauschalisieren, dass Indigene in Gut und Böse teilen im Sinne von Engel und Teufel.

      das mag auch manche Indigene Völker zutreffen, aber ich kenne da deutlich komplexere Systeme, wobei ich mich hauptsächlich mit den nordamerikanischen Indigenen auskenne.

       


      „Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)

      #401946

      Du musst immer dabei bedenken, welche Kulturstufe der jeweilige Clan hat. Unser Ursprung liegt im Wildbeuter = Sammeln und Jagen, schon die kleinste Domestikation von Tieren und Wildfrüchten ist eine Kulturstufe höher !

      Heutzutage gibt es Wildbeuter nur mehr am Amazonas, Papua Neuginea, Kongo und Kalahari. Rentierzüchter von Norwegen bis Sibirien sind keine Wildbeuter mehr, auch die Mehrheit der Afrikaner wie z.B. die Massei sind keine Wildbeuter mehr und die Five Nations vor 200 Jahren in Kanada waren auch keine Wildbeuter mehr !

      • Diese Antwort wurde vor 2 Monate, 3 Wochen von Horst geändert.
      #401959

      Was unterscheidet Naturreligionen von Schriftreligionen:

      • keine Heilige Schrift
      • kein universaler Anspruch (da auf die eigene Gemeinschaft bezogen)
      • oft keine religiöse Institutionen (wie Berufs-Priester, Kloster)
      • oftmals Koppelung der Gottheiten an die Sozialstrukturen (Stamm, Klan, etc.)
      • andere Arten von theologischer Reflexion
      • Ahnenverehrung Ahnenkult
      • oft Tabu statt Sünde

      Vorstellung vom Göttlichen

      Je nach Wirtschaftstyp werden andere Naturkräfte personalisiert:

      • Die “Wildbeuter“ kennen vor allem einen Herrn oder eine Herrin der Tiere, der/die ihnen das Jagdwild zuführt.
      • Die “Ackerbauern“ verehren die Mutter Erde, die ihre Pflanzen gedeihen lässt.
      • Die “Hirten“ sehen einen Himmelsgott als ihre wichtigste Gottheit; er schickt Regen und macht die Weiden grün.

      “Komplexe Kulturen“, wie Stadtkulturen mit ausgeprägter Arbeitsteilung, benötigen auch ein komplexes Pantheon.

      Eine sehr alte Religionsform ist der “Totemismus“, der meist auf einer Verehrung für Totemtiere beruht und in ein Verwandtschaftssystem einbettet ist. Der Totemismus ist meist bei Jägern und Wildbeutern anzutreffen.

      Eine spätere Form der Naturreligion ist der “Animismus“. Hierbei handelt es sich um den Glauben an die Beseeltheit der gesamten Natur, das Göttliche ist immanent (in der Welt, in der Natur).
      Dies wird als Gegensatz zu einer Gottesaufassung der Hochreligionen gesehen, bei der Gott ausschließlich transzendent ist (außerhalb der Welt, z.B. im Himmel). Diese Form der Religiosität ist wie die Ahnenverehrung vor allem in Ackerbaukulturen anzutreffen.

      Naturreligion ist nicht gleichbedeutend mit Animismus, hier wird fälschlicherweise angenommen, bei Naturvölkern gebe es außer der Verehrung für die beseelte Natur grundsätzlich keine höchsten Götter.
      Meist sind die höchsten Götter Ahnen des eigenen Stammes oder Klans. Zu einem eigentlichen Monotheismus kommt es in Naturreligionen jedoch nicht.

      #401967

      Wir haben es doch alle lang kapiert, dass du überhaupt nicht irgendwie religiös bist.
      ist mir ehrlich gesagt auch völlig egal, solang du nicht ständig meinst hier jeden pathologisieren zu müssen, der anders empfindet, denkt, glaubt. Aber da dir die Abwertung persönlichkeitsimmanent ist wird sich das hier genau so immer und immer wiederholen mit der selben Frage.

      ich bin jetzt hier raus, weil ich lern von dir nix Neues.

       


      „Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)

      #401970

      Ich war sehr religiös ! In meiner Kindheit bin ich sehr religiös erzogen worden und ich betete jeden Tag vor dem Schlafen is zu meiner Psychose mit 27. Durch die Psychose wurde ich noch religöser, da ich dachte die Stimme Gottes zu hören. Dann erkannte ich jedoch, dass das ganze nur ein Irrläufer war und seit 20 Jahren versuche ich mit Händen und Füssen von meiner Religiösität loszukommen !

      #401972

      Horst, ich finde das völlig in Ordnung, wenn du für dich das so siehst. Aber deswegen ist Religiösität eben nicht für andere Menschen unbedingt schlecht, auch nicht für andere Menschen, die ebenfalls psychotische Symptome oder Psychosen kennen.

      Zum Beispiel der Animismus ist etwas ganz Typisches für Kinder und nicht wenige Menschen haben ihn auch als ERwachsene noch, ist bei mir genauso. Mir tut auch der Sessel leid, der unbenutzt herum steht, so dass ich mich regelmäßig mal drauf setze, damit er sich nicht zurückgesetzt fühlt gegenüber anderen Gegenständen, wie der Couch. Für mich ist alles beseelt, ich kenne das gar nicht anders. Unter anderem dadurch bin ich ja der Mystik so zugewandt, weil diese Wahrnehmung extrem intensiv sein kann.

      Ich erwarte nicht, dass andere das verstehen, meine Mutter hat mich mein ganzes Leben dafür ausgelacht, ist halt so. Aber ich erlebe das so. Hat das was mit Psychose zu tun? Nein!

      Ich bin total skeptisch gegenüber vielen esoterischen Praktiken wie Reiki, Human Design und was es da alles gibt. Solang es niemandem schadet, ist es für mich aber in Ordnung, wenn es jemand für sich als hilfreich empfindet.

      Es ist also echt nicht so, dass ich alles gut finde, ganz im Gegenteil.

      Ich mache einfach viele Erfahrungen, die mir zeigen, dass der Kontakt zu einer anderen Welt besteht für mich.

      Ich erwarte nicht, dass mir das jemand glaubt, aber ich erwarte, dass es jemand respektiert, dass er auch nicht das Gegenteil beweisen kann und dementsprechend akzeptiert, dass das bei mir so ist. Und wahrscheinlich genug anderen Menschen auch.

      Irgendwie täte es dir vielleicht gut zu akzeptieren, dass was für dich gilt nicht zwangsläufig für andere gilt. Anscheinend erkennst du da keine Grenze zwischen dir und anderen Menschen.


      „Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)

      #401977

      Wenn man alles in der Welt akzeptieren müsste, würde leider absolutes Chaos und Anarchie ausbrechen!

      Die Menscheit sollte schon irgendwie zu einem Konsens kommen, was richtig und falsch, was wahr und was unwahr ist. Würde das funktionieren, würden wahrscheinlich keine Kriege mehr ausbrechen.

      Im Bereich des religiösen Glaubens ist das aber schwierig, weil sich die Transzendenz entweder davor versteckt, erkannt und aufgedeckt zu werden oder sie versteckt sich gar nicht, sondern existiert einfach nicht und kann aus diesem Grund nicht bewiesen werden…

      Die Uneinigkeit darüber, wer nun am Ende Recht hat, führt oft, wie auch hier bei uns jetzt zu Auseinandersetzungen und im Großen auch zu Kriegen. Der Glaube ist also im Grund genommen nicht gerade ein Friedensstifter, sondern oft sogar Ursache für Auseinandersetzungen… Wegen ihm, egal welcher Ausprägung und oft in Verbindung mit Politik, sind schon Millionen von Menschen gestorben und werden auch noch weiterhin sterben!

      Leben zu müssen, ohne an das glauben zu dürfen, was ich für mich als wahr erkannt habe, würde mir aber einen Teil meiner Existenz nehmen, gerade mit dieser Erkrankung, die das so in den Vordergrund rückt… :unsure:


      -400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
      -Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
      -Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50

      #401988

      Als Ungläubige und Religionen kritisch betrachtende Person möchte ich dennoch anmerken, dass Religionen auch durchaus Positives bewirkt haben immer mal wieder.

      Warum @Molly meinst Du, dass diese Erkrankung (Schizophrenie) das Thema Glauben so in den Vordergrund rückt?


      sich mit Selbstmitgefühl begegnen

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