Vorteile der Schizophrenie !?

Home Forums ALLGEMEIN (öffentlich) Vorteile der Schizophrenie !?

Viewing 15 posts - 31 through 45 (of 47 total)
  • Author
    Posts
  • #297562
    Anonymous

      Gibt es bei Euch irgendeinen Erkenntnisgewinn durch psychotisches Erleben ?

      #297579

      Das ist vielleicht weit hergeholt aber wenn man F20 hat, dann bekommt man meistens keine schlimmeren krankheiten wie krebs oder so.


      Ich wünsche allen einen schönen Tag, sogar dem NERD

      #297581

      @Arvisol: Es gibt auch Schizophreniekranke, die aufgrund von Süchten (Nikotin oder Alk) an Lungenkrebs oder Leberkrebs erkranken.
      Ich habe auch Krebs (allerdings genetisch bedingt und nicht wegen Lifestyle). Ich bin zudem auch mit 16 an einer neurologischen Gehirnkrankheit, aufgrund derer ich vorübergehend im Rollstuhl war und nur noch wie ein “Behinderter” reden konnte, erkrankt.

      Was ich sagen wollte, sehr viel kann einem Menschen im Leben passieren, auch kumulativ.

      • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
      • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
      • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
      • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
      • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
      #297590
      Anonymous

        Statistisch gesehen gebe ich @Fubu23 recht, mehr als eine schwere Erkrankung pro Person bekommt man normalerweise nicht, wobei das natürlich kein Naturgesetz ist !

        #297593

        viele Schizophreniekranke sind starke und lebenslange Raucher (im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung). Da ist z.B. Lungenkrebs schon ein Thema. Auch gibt es Alkis unter Schizophrenen, da ist z.B. Leberkrebs ein Thema. Auch andere Süchte (Drogen) sind nicht so harmlos.

        • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
        • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
        #297599
        Anonymous

          @Amethyst, Krebs spielt bei unserer Lebenserwartung normaler Weise keine Rolle !

          #297600
          • @Ludwig: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkrankt in Deutschland fast jeder Zweite im Laufe seines Lebens an Krebs: Bei Frauen beträgt das Risiko 42,6 Prozent, bei Männern 47,5 Prozent.

          Die meisten Schizophrenikranken sind lebenslange starke Raucher und einige auch Alkis und drogensüchtig (Stichwort Komorbidität) und sehr viele werden leider aus diesem Grunde z.B. an Lungenkrebs oder Leberkrebs, z.T. auch rel. jung sterben.

          • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
          #297601

          @Ludwig: Das ist halt so. Das Leben und die Welt ist eben halt etwas anders als Du Dir das ausmalst.

          #297605
          Anonymous

            @Amethyst, dass Du Dich noch traust vom RKI zu sprechen ? Durch Corona ist dieses Institut wohl auf Jahrzehnte mißkreditiert !

            #297608

            Naja @ludwig Das wird auch erst interessant, wenn denn mal die Leute sterben, die atypische NL’s ihr ganzes Leben nahmen. Außerdem wenn man sich rechtzeitig untersuchen lässt, kann man viel auch lösen. Das Qt-Intervall untersuchen, Blutdruck, Adipositas entgegenwirken, gesund essen und Alltagsdrogen in Maßen! Man kann so viel selber machen, aber die Zeichen richtig erkennen, das glaube ich machen wenige Psychotiker!

            #297609

            @Ludwig: Du kannst zu diesem Thema auch sonst selber googeln.

            Mir war es einfach wichtig mitzuteilen, dass Schizophreniekranke v.a. aufgrund lebenslanger starker Rauchergewohnheiten sehr wohl ein sehr hohes Risiko laufen rel. jung an Krebs zu erkranken

            Darum ging es mir.

            • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
            • This reply was modified 1 Jahr, 9 Monate ago by Amethyst.
            #297615

            und Übergewicht, das bei vielen Schizophreniekranken vorkommt, ist auch vielfach die Ursache von Krebs und von verfrühten Todesfällen.

            #297657

            Heißt der Thread nicht eigentlich VORTEILE der Schizophrenie? :unsure:

            #297668

            ok, sorry das wären eigentlich eher die Nachteile!

            #297672

            Hihi, wie soll eine Schizophrenie einen “Vorteil” haben. Das klingt so, als hätte das schon vorweg erahnt einen Nutzen, wegen dem man das in Kauf nehmen würde. Keiner, der noch bei Sinnen ist und weiss, wie eine Schizophrenie abgeht, würde das freiwillig mitmachen wegen so einem “Vorteil”.

            Aber nun ja, es ist eine harte Lektion des Lebens, also kann man an ihr auch was lernen und dran gewinnen. Ich selbst denke, das geht nicht so sehr, indem man die Schizophrenie annimmt wie sie ist – denn etwas zerstörerisches zerstört ja doch nur weiter, und wenn man es umarmt, um Zweifel nur umso mehr. Also annehmen sollte man sie schon, aber nicht als etwas positives, sondern vielleicht mehr als ein Übel, das dann eben Teil von einem geworden ist, womit man sich dann abfinden muss ob man will oder nicht.

            Eher gewinnt man denke ich nur an der Erkrankung, wenn man sich ihr entgegen stellt, seinen Mut und Willen aufbietet und gegen sie kämpft, um so die Hemmungen die sie einem aufzwingt zu überwinden und aus dem Wahn auszubrechen oder trotz der Beeinträchtigung einen klaren Kopf zu behalten und zu tun, was einem wichtig ist. Auch aktiv gegen diese Erkrankung in einem vorzugehen und ihr alle Kraft, die man hat, entgegenzusetzen, um sich so einen souveränen Umgang mit ihr und neue Möglichkeiten im Leben zu erkämpfen. Aber es ist ein Kampf, in dem auch Blut und Tränen fliessen können, also es kann wehtun, sich zu wehren – nur dagegen steht halt die andere Option, aufzugeben und sich nicht zu wehren, was denke ich im Endeffekt nur zu noch viel mehr Kummer, Blut und Tränen führen würde. Also lieber kämpfen, sich vom Wahn nichts mehr bieten lassen, sich das Leben nicht von der Erkrankung stehlen zu lassen sondern sich davon zurück zu holen was und wo man nur kann!

            Ein paar nette Seiten hat Schizophrenie aber auch für einige Betroffene. Das markanteste für mich ist, die Wirkung, wenn man der psychologischen Folter einer Psychose ausgesetzt war – diese allerschlimmsten Ängste, Furcht und das plastische Vorstellen der allerschlimmsten Todesqualen oder Schreckens- und Verderbensszenarien. Dadurch verliert man zwangsläufig – entweder sich selbst, aber auch wenn man sich nicht verliert, verliert man immer: die Angst vor schrecklichem. Was ich im Wahn sehen musste, lässt mich meinen Frieden mit dem Übelwollen der Menschen schliessen, denn er ist beinahe lächerlich dagegen. Angst macht er mir auch nicht mehr, denn diese Angst hat sich längst so weit durch mein Herz gefressen, dass da nichts mehr ist was füchten könnte, alles verbrannt, aber eben nur die Angst. Selbst die Angst selbst tut einem dann nichts mehr an, denn auch sie wurde nur künstlich entflammt und in’s Herz gebrannt, und so verliert es allen schrecken auch vor der echten Angst. Ich finde das letztenendes befreiend. Das funktioniert aber glaube ich nur richtig gut, wenn man lange Zeit einer sehr schrecklichen Psychose ausgesetzt war, und eben nicht aufgegeben hat, sondern sich innerlich immer weiter dagegen behauptet hat.

            Dazu hat mir die Psychose gezeigt, dass im Geist alles möglich ist. Die materielle Welt…sie ist begrenzt, und der Geist verflacht, wenn er nur ihre beschränkten Möglichkeiten sieht und sich an sie gebunden fühlt. Die Psychose kann das alles aufweiten, einen Raum zeigen, in dem einem klar wird, dass der Geist eben nicht beschränkt ist, nur eingepfercht im Menschsein und der Welt, darüber hinaus aber eben nicht so eingeengt sein muss. Das hilft einem in der echten Welt erstmal nicht weiter, aber kehrt man zurück, und nimmt dieses Wissen mit in den Alltag, dann erlebt man etwas seltsam befreiendes, so eng der Alltag auch scheinen mag, durch die Weite, die man gesehen hat, erfährt man plötzlich neuen Sinn vor allem auch in den Dingen, die man vorher ignoriert und für unwichtig gehalten hat – im grenzenlosen Geist ist nichts unwichtig, es wird auch nichts mehr bewertet, es ist alles so wie es ist und man kann lernen darin auch zu sehen, dass es gut so ist, wie es ist. Vor der Psychose konnte ich das nicht, die Welt war mir andauernd der allergrösste Anstoss. Jetzt habe ich meinen Frieden damit machen können, und die Welt ist stattdessen ein grosses Wunder für mich geworden. Nur die Wege der Menschen frustrieren mich noch, denn die meisten verstehen diese Art des Denkens nicht, den Dingen keinen materiellen Wert mehr zu geben als den der Seele die es erfahren muss, und ecken dann mit einem an und grenzen einen aus, weil sie es in ihrem Irrsinn für eine Schwäche halten müssen.

            In den Möglichkeiten des Geistes steckt nicht nur die Entfesselung des Bewusstseins, sondern auch der Kreativität. Genauso wie die Vorurteile voreinander und vor der Welt wegfallen können, kann auch die künstliche Einengung der Phantasie wegfallen und zu neuen Leistungen beflügeln. Ich erlebe oft, dass Menschen, die mit gewissen Begabungen in eine Psychose geraten sind, hinterher in diesen Begabungen einen ungewöhnlichen Wandel erleben durften – fast so, als hätte etwas grösseres auf sie gelächelt, und ihre Gaben für die Tränen die sie leiden mussten etwas poliert und hinzugefügt, so dass sie plötzlich unglaublich glänzen können, poliert man sie nur fleissig genug weiter um sie nicht verfallen zu lassen. Bei manchen blüht so etwas aber scheinbar leider nur vorübergehend auf, bevor die Gewalt des Wahns es alles wieder unterdrückt und den Menschen zu sehr fesselt, als dass er damit noch etwas gutes anstellen könnte.

            Auch spirituell hat mir die Psychose schon viel gegeben. Ich war eigentlich so etwas wie ein Agnostiker, der immer irgendwie geglaubt hat es gibt wahrscheinlich einen Gott und der will, dass wir gut sind, und ich habe aber alles weitere nur für Theorie und Irrsinn gehalten. Dann kam die Psychose, und der Irrsinn wurde lebendig. Ich erlebte einen wahren Overkill an Lügen und Verblendungen spiritueller Natur, teils die allergefährlichsten Sachen. Aber hinter den Lügen, wenn man sie alle erkannt und von sich gewiesen hat, ist am Ende dann doch immer auch etwas Wahrheit, erst zwischendrin gesprenkelt, dann je mehr Lügen man verbrennt desto klarer wird es, selbst im tiefsten Tal kann man das noch funkeln sehen. So hat mich die Psychose letztenendes zu Gott und zum Glauben an Jesus und die Methoden des Buddha geführt, nicht weil sie mich direkt bestätigt hätte, sondern weil ich erlebt habe, wie etwas mich den ganzen Tag Lügen über diese Dinge lehren wollte während etwas anderes, was sich nie offen gezeigt hat, mich dabei gestützt hat und mir geholfen hat, eben diese Lügen zu überwinden. Zwischen all den Mumpitz Visionen hatte ich auch gewichtige, durfte etwa die Bibel lesen und darin die Geheimnisse des guten und des bösen erkennen, durfte Gott in den Worten von Jesus sehen. Dies gibt mir die allergrösste Kraft, jeden Tag wo ich es weiter verfolge mehr, und dies ist ein Gewinn an der Psychose den ich grösser nicht finden könnte. Ich denke, diesen Sinn kann man auch als gesunder erfahren, verstehen, und zu seinem Nutzen annehmen. Aber die Psychose hat es bei mir auf die allerintensivste Art getan, mitten im Tal des Leids durfte ich das Licht erahnen, umso mächtiger ist in mir die Wirkung und der Wunsch, nie wieder die Wege Gottes zu verlassen.

            So kann eine Schizophrenie Glauben zeugen, der selbst den Wahn überwinden kann, weil er eben so klar und wahr ist, dass man ihn immer eindeutig über jede noch so mächtige Lüge des Wahns erheben wollen würde – und das tut der Glaube auch, wenn er in einem lebt, er lässt einen den verdammten Wahn einfach nicht mehr glauben, man glaubt dann lieber an das Licht, an das man dann zur gleichen Zeit glauben darf, in genau dem Ausmass wie man es durch seine Taten zu anderen bringen konnte. Oder eben wie es einem die Gnade Gottes verleiht, denn das ist noch die beste Glaubenslektion, die ich erlernen durfte – egal wie scheisse die Welt ist, egal wie schlimm ist, was dir Menschen antun, am Ende ist Gott immer die Gnade und das Leben, selbst in solch einem Schicksal wie das der geistigen Qualen der Schizophrenie.

          Viewing 15 posts - 31 through 45 (of 47 total)
          • You must be logged in to reply to this topic.