Vorteile der Schizophrenie !?

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  • #297391
    Anonymous

      Ich habe mich oft gefragt, ob es nicht Vorteile gibt wenn man an Schizophrenie erkrankt ist ? Grundsatz meines Denkens ist, dass es überall Vor- und Nachteile gibt, jedes Ding hat zwei Seiten ? Auch der antipsychiatrische Buchtitel “Psychische Krise als Chance” oder ähnlich dazu der Ansatz durch eine Krankheit zu reifen finde ich interessant ?

      Könnt Ihr von Vorteilen in all der Misere der Krankheit berichten ? Ist Euch etwas aufgefallen ?

      Bei mir könnte ich als Vorteil berichten, dass meine Umweltaufnahme größer ist als bei Otto Normalverbraucher. D.h. ich sehe und bemerke mehr in meiner Umwelt, seien es nun Autoparkplätze, welche mir sofort ins Auge springen, Geldscheine am Boden oder kleinste Veränderungen in unserer Wohnung durch meine Partnerin.

      Als zweiten Vorteil könnte ich angeben, dass meine emotionalen Fähigkeiten tiefer gehen als bei Otto Normalverbraucher. D.h. meine Distanz zwischen Glücks- und Unglücks-Empfindung liegt weiter auseinander, hat mehr Schattierungen.

      #297401

      Macht euch nichts vor das ist ne Krankheit dir nur Nachteile bringt

      #297403

      Ja und nein! Ich kann zum Beispiel mein Leben lang kein Alkoholiker werden, oder mich mit THC-Blüten zuballern. Das ist aber auch das einzig Positive! Sonst fällt mir nix ein!

      #297409

      Puh Vorteile, naja ich bin nun in Frühpension und habe einen behinderten Pass und bekomme so Ermäßigungen vereinzelt.

      Kann damit frei über meine Tagesstruktur bestimmen.


      Liebe Grüße blaustern

      #297410

      Wow klasse Vorteile xD

       

      #297413

      Ich war in akuter psychose besonders kreativ und habe viel gemalt.

      #297414

      ich lernte gute zeiten zu schätzen. mensch wird sensibilisiert zu themen der psychischen gesundheit.


      „sie gehen nicht einfach irgendwohin die Wörter [ … ]sie gehen hinein in erde und menschen und hinein in die völker der erde sie gehen hinein in die asche und in die vögel und in die dinge“ – Ásta Fanney Sigurðardóttir

      #297415

      positiv, das Familienverhältnis ist noch tiefer geworden, ich bin noch dankbarer geworden, ich hab endlich eine Therapie gemacht, die mir viel dunkle Zeiten erspart hat, hab viel Zeit für Kalina und konnte Ben bis in den Tod begleiten und die Zeit noch geniessen mit ihm auch wenns schwer war. Mein Behindertenausweis empfinde ich jetzt nicht als Vorteil da ich keinen Buchstaben habe und da auch nicht nachgehakt habe, aber er hat mir gezeigt das ich wirklich krank bin und nicht spinne

      Nachteil, ich bin schüchterner geworden wie ich eh schon war, gleichzeitig musste ich lernen damit umzughen und hab jetzt gute Kontakte.

      Nachteil, die Angst vor Fremden hat sich vertieft….ich muss Lorazepam nehmen, bin nicht mehr so leistungsfähig, kann meine Anerkennung nicht mehr über den Job holen, muss die Tbl. nehmen, die andererseits ein Segen für mich waren. :mail:


      https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
      https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

      D / 49Jahre
      Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
      Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
      L-Thyroxin

      #297419
      Anonymous

        Danke für Eure Beiträge ! Ich weiß, dass das Thema herausfordernd klingt, aber es gibt Menschen die sehen im schlimmsten Unglück noch immer Vorteile !

        Erhöhte Kreativität und mehr Tiefgang im Menschsein ist doch auch schon etwas ?

        Wie ich davon erfuhr, dass Schamanen in primitiven Kulturen höchst wahrscheinlich Psychotiker sind, hat mir das auch etwas geholfen. Wenigstens gab / gibt es Kulturen, welche die Erkrankung positiv integrieren konnten / können !

        Vielleicht sind wir alle auserwählt ? Ist zwar übertrieben, aber der Gedankengang stimmt mich milde gegenüber der Erkrankung !

        #297420

        Man braucht sich nicht mehr so um seinen guten Ruf sorgen und kann vielleicht das Vergleichen aufgeben, sein Leben besser priorisieren, sich an den kleinen Dingen erfreuen z.B.

        #297424

        Ich bin erfolgreich als Autorin, im Herbst kommt mein Lyrik-Debüt, ich habe Preise, Stipendien, halte Lesungen, habe Autorenfreunde… ohne F20 hätte ich keine Zeit gehabt, die Literatur, die vorher nur Hobby war, zur Haupttätigkeit wachsen zu lassen. Wenn ich mal wieder hadere mit der Krankheit, versuche ich genau daran zu denken und dankbar zu sein.

        #297427

        Ich sehe Schizophrenie als elenden Scheiss, sorry.

        #297428

        Das sind aber keine Vorteile der Schizophrenie angora

         

        stimme Kater zu

        #297430
        Anonymous

          Danke @Angora ! Bezüglich dem Denken habe ich mir einen Teil des Beziehungsdenken behalten, d.h. ich verknüpfe oft Sachen miteinander, welche für Otto Normalverbraucher keine Verbindung haben und komme dann auf neue, interessante Ergebnisse !

          #297434

          Ja @kater So denke ich auch oft! Wenn ich nicht einen spirituellen Glauben hätte, wäre es für mich auch schwerer und ich meine damit nichts katholisches oder evangelisches. Mit der Institution Kirche kann ich, obwohl ein Gottglaube vorhanden ist, nicht mehr viel anfangen! Ich muss auf meinen oberen Beitrag hindeuten. Alle meine Altvorderen väterlicher Seite, sind alle an den Folgen von Tabakrauch und Alkoholismus gestorben, wie mein Vater auch. Er wurde nur 64 Jahre alt. Wenn ich also mein jetziges Alter nehme, wäre ich schon länger über der Hälfte meines Lebens wenn ich meinen Vater folgen möchte, vom Alter her! Und hätte ich die Krankheit nicht, hätte ich mich vielleicht sogar dumm gesoffen oder hohl gekifft!

          Man muss denke ich die Krankheit als Aufgabe betrachten, die uns “ein Schöpfer” gegeben hat. Das ist zwar nicht ganz logisch, aber ich denke es ist so!

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