Trauma durch Stimmen?

Home Forums ALLGEMEIN (öffentlich) Trauma durch Stimmen?

Viewing 12 posts - 1 through 12 (of 12 total)
  • Author
    Posts
  • #200269
    Anonymous

      Hallo liebe Forum Mitgliederinnen und Mitglieder,

      hat hier jemand die Erfahrung gemacht, durch die Worte und Sätze, die euch die Stimmen gesagt haben, traumatisiert worden zu sein? Damit meine ich, ob ihr, wenn ihr mittlerweile keine Stimmen mehr hört, immer noch an das Gesagte denken müsst und es immer wieder im Kopf durchgeht.

      Bei mir war es “Gedankenlautwerden”. Ich hatte es insgesamt nur 2 Mal erlebt. Das erste mal war ein für 1-2 Sekunden anhaltendes “bring dich um”, das 4-5 Mal ganz schnell hintereinander wiederholt wurde und mit meiner eigenen Gedankenstimme gesagt wurde, also die Stimme, mit der man liest oder denkt. Es hat sich angefühlt wie eine Ewigkeit. Bin danach fast zusammengebrochen und bin in Tränen ausgebrochen, weil ich das so schlimm fand. Das zweite Mal war ein einmaliges “bring alle um” als ich 3 Monate später mit meiner Familie meinen Geburtstag gefeiert habe. Seit knapp einem Jahr hat sich das auch nicht mehr wiederholt.

      Seitdem muss ich aber immer wieder dran denken, dieser Satz ist ständig in meinen Kopf und manchmal bleibe ich dran hängen, sodass ich den ganzen Tag nichts anderes im Kopf höre als “bring dich um”. Ich weiß aber, dass es meine Gedanken sind, die ich selber denke, die kommen weder von außen, noch werden die irgendwie in meinen Kopf getan oder sonst was. Ich denke aktiv daran.

      Ich kann mir vorstellen, dass ich mich und meine Gedanken so kontrollieren will, nach dem Motto “habe ich das noch?” und “ich habe doch die Kontrolle über meine Gedanken und kann es steuern”. Leider verleitet mich diese Denkweise nur dazu es immer wieder im Kopf wiederholen zu müssen, als hätte es nie aufgehört.

      Habt ihr Tipps mit Umgang mit sowas? Würde mich um jegliche Ratschläge freuen

      #200270

      Wenn die Gedanken nicht aufhören und immer weitergehen, könntest Du etwas mit den Händen machen, Geschirr spülen oder den Staubsauger anwerfen oder so. Das war mal der Tip einer Krankenschwester.

      #200272
      Anonymous

        Leider hilft Ablenkung sehr wenig. Auch dabei muss ich immer wieder dran denken, teils wird es sogar schlimmer dadurch, weil man ja versucht so die Gedanken zu unterdrücken. Das führt meistens zum Gegenteil.

        #200278

        Du tust es gleich so ab. Hast Du es denn schon mal ausprobiert, etwas praktisches mit den Händen zu machen?

        #200280

        Hallo @chimander,

        hast Du denn schon mal versucht zu verstehen, wie es dazu kam, dass Du dieses Gedankenlautwerden hattest? Ich denke da immer, von nichts kommt nichts.

        Es kann auch jedem stabilen und gesunden Menschen passieren, glaube ich, dass sie vorübergehend und in Gedanken den eigenen oder fremden Tod sich vorstellen oder sich wünschen, ohne dass das (zum Glück!) in der Realität umgesetzt wird.

        Wenn der innere Konflikt deeskaliert ist, dann sind solche Gedanken ja auch nicht mehr vorhanden, d.h. also *normalerweise* nicht mehr vorhanden.

        Ich kann mir auch gut vorstellen, dass auch stabile und gesunde Menschen vorübergehend und mal zwanghafte Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Verhalten usw. haben können.

        LG,
        Mowa

        #200283

        Mich triggern die Stimmen. Sie erinnern mich.

        #200287

        Da hilft cbd Hanf als Kaugummi sehr gut dagegen. Thc ist abhängig ob indica oder sativa. Indica thc ist ok und einschlaffördend. Nur sativa macht da Probleme in zu hoher Dosierung. Hanf ist eine eigne Wissenschaft. Lol

        #200295

        Ich halte so was nicht für ein Trauma!

        Wie Mowa schon sagte, war dieser Gedanke wahrscheinlich schon vorher irgendwie in dir verankert, auch wenn es vielleicht nur unbewusst war. Deshalb hörst Du es jetzt auch in Dauerschleife. Inhalte können Dinge sein, die man sich sehr wünscht, andererseits aber auch Dinge, vor denen man eine Grundangst hat.

        Die Idee, sich durch Beschäftigung mit den Händen abzulenken, kenne ich auch. Ich habe aber keine Stimmen, die immer dasselbe sagen. Meine reden meist einfach miteinander. Oft über Dinge zu denen ich mir Sorgen mache. Es nimmt zumindest zum Teil und für eine Weile den Druck, sich zu beschäftigen.

        Allerdings bringen Medikamente bei mir den nachhaltigsten Effekt. Selbst wenn die Stimmen nicht völlig verschwinden, treten sie nach einigen Wochen der Einnahme mehr in den Hintergrund. Ohne Medikamente könnte ich mich heutzutage nicht vor ihnen retten. Ich würde durch ihre Aussagen Depressionen und Angstzustände bekommen.


        -400 mg + 100 mg Amisulprid, 25 mg Proneurin als Bedarf, 6 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
        -Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
        -Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50
        -Zu fettreichen Mahlzeiten 2 Tbl. Formoline112

        #200306
        Anonymous

          Hi nein ich hatte Stimmen in erster Psychose gehabt. Unterhaltend, aber auch beschimpfen das war schlimm.

          Bei mir ist es nicht wieder gekommen.  Aber in einer Stress Phase hörte ich wie eine Mischung aus Befehl und lästern. Aber auch das ging wieder vorbei.

          Ich wünsche dir sehr das du da rauskommen kannst.  Hast du ausser uns Ansprechpartner?

          LgDoris

          #200313
          Anonymous

            Danke für eure Antworten. Es läuft wohl darauf hinaus, dass ich was habe, was ich bisher noch nicht verarbeitet habe. Aber dem würde ich widersprechen. Ich wurde mit F 32.3 diagnostiziert, später mit F 12.5 und noch viel Später mit F 20 D.D. Typisch für schwere Depressionen mit psychotischen Symptomen sind Halluzinationen wie ich sie oben beschrieben habe und Schuldwahn. Ich hatte starke Schuldgefühle nicht genug zu sein, nicht genug zu tun für andere. Aber umbringen wollte mich zu keinem Zeitpunkt. Kann’s mir gar nicht vorstellen mich umzubringen, das passt einfach nicht zu mir. Egal wie schwer die Depression war, ich habe in keiner einzigen Sekunde an Selbstmord gedacht. Das Gedankenlautwerden kam wenige Wochen NACH dem Absetzen von Cannabis. Es hat sich schlimm angefühlt, weil dieser Gedanken eben etwas sagte, was überhaupt nicht meinen Gedanken oder Sorgen entspricht. Es viel schon öfters die Theorie von Zwangsgedanken, da diese auch im Gegensatz zu den Normen und Werten eines Menschen stehen. Aber ich bezweifle, dass Zwangsgedanken “laut” sein können. Auch würde es wenig Sinn ergeben, da ich zu der Zeit wo das zuletzt aufgetreten ist auch 10mg Escitalopram genommen habe, was ja eigentlich dagegen helfen sollte. Naja, zumindest hab ich nur gelesen, dass man bei Zwangsgedanken schon die Höchstdosis anstrebt, um diese wirklich wegzubekommen. Wie dem auch sei, umbringen war und ist zu keiner Zeit eine Option für mich.

            #200321

            Schuldwahn. Ich hatte starke Schuldgefühle nicht genug zu sein, nicht genug zu tun für andere.

            Könnte es auch Deine Angst sein @chimander, dass andere Menschen von Dir denken könnten, Du seist es nicht wert zu leben?

            Das wäre ja anders als die Frage, ob Du selbst schon mal suizidal warst.

            #200340
            Anonymous

              Hmm das ist eine sehr gute Frage. Dazu kann ich glaub ich nichts wirklich sagen. Aber glaube nicht, dass ich soweit gedacht habe, auch wenn mein Selbstwertgefühl gegen 0 läuft.

            Viewing 12 posts - 1 through 12 (of 12 total)
            • You must be logged in to reply to this topic.