Synapsen-Mobile

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  • #415612

    Meiner Meinung nach ist das Bild des starren Mobiles falsch. Ein Mobile ist niemals starr, es hängt höchstens ruhig. Und so stelle ich mir inneren Frieden vor – eine gut eingepegelte Hirnchemie.

    Alle anderen Bewegungen macht man aus sich selbst heraus, als aktiver Mensch, und nicht aus einem mangelhaft austarierten Hirnstoffwechsel.

    #415613

    ja, ich bin, wenn ich nicht bin, so daß ich dem entspreche, dass ích liebe.

    #415614

    @Angora man kann sich schon innerlich „starr“ fühlen, emotional oder geistig. Wenn der Zustand lange anhält, ist nicht mehr viel Bewegung im Mobile, denke ich.

    #415617

    Ich denke eher, dass bei innerer Starre die Medikamenten-Einstellung nicht richtig ist, oder, um beim Bild des Mobile zu bleiben, dass das Gleichgewicht hinkt. Ein Aspekt hängt evtl. zu tief?

    Nein, für die Starre, die du meinst, funktioniert die Metapher nicht, @Forsythia.

    Diese Starre kann depressiv sein, oder minussymptomatisch oder auch eine gefühlte Starre, die gar nicht „krankhaft“ ist.

    Meine bipolare Freundin ist so betrachtet sehr beweglich, aber das ist mega anstrengend.

    #415618

    Und geistige Starre kann auch altersbedingt sein.

    #415622

    Ein gesunder Mensch kann sich, wie ein gut eingestelltes Mobile, auch in schwierigen Stiuationen austarieren!

    Ist man krank wie wir, verrutscht bei zu viel Wind gerne mal ein Faden an einem Stab, und alles gerät aus dem Gleichgewicht!

    Klebstoff (Medikamente) kann die Knoten der Fäden an den Stäben besser fixieren, aber er verhindert unter Umständen auch die Beweglichkeit/Schwingungsfähigkeit des Ganzen.


    -400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
    -Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
    -Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50

    #415625

    @Angora man kann sich schon innerlich „starr“ fühlen, emotional oder geistig. Wenn der Zustand lange anhält, ist nicht mehr viel Bewegung im Mobile, denke ich.

    geht mir zwar so nicht, aber kann ich fühlen.

    für mich ist auch ein gesundes, austariertes Mobile immer in Bewegung, nur halt nicht so schnell, wie bei einer Manie oder so langsam wie bei einer schweren Depression.

    ich denke ebenso es geht nicht nur um Gleichgewicht, sondern auch Beweglichkeit.

    #415631

    Ein Mobile muss sich nicht bewegen, aber beweglich sein, um sich bei äußeren Einflüssen austarieren zu können – so vielleicht? Hängen die einzelnen Teile zu lose zusammen, würde ein „Klebstoff“ in Form von Medikamenten das Mobile davor schützen, auseinanderzufallen. Ist der Klebstoff jedoch zu viel, kann das Mobile sich nicht mehr gut bewegen und äußere Einflüsse austarieren.

    #415703

    Müssen vielleicht nicht, aber nimmt man die Dimension Zeit dazu und bedenkt, dass kein Mensch jemals zu einem Zeitpunkt gesund ist, so ist es zwangsläufig nötig, dass eine gewisse Bewegung zu jedem Zeitpunkt vorhanden ist.

    #415739

    Ein Mobile kann veranschaulichen, wie sich das Gleichgewicht wieder einstellt, wenn Störungen auftreten.

    Für mich ist der offensichtlichste Unterschied zwischen einem Mobile und der Funktionsweise des Gehirns mit Botenstoffen, dass das Gehirn als lernender und sich erinnernder Teil des Körpers plastisch ist.

    Würde ein Mobile wie ein Gehirn funktionieren, würde es nicht lebenslang die gleichen Eigenschaften behalten. Das bedeutet auch, dass die Unterstützung, die dem betroffenen Mobile bzw. Gehirn am besten hilft, sich mit der Zeit verändern kann.

    Natürlich ist es einfacher, Betroffene pauschal mit Medikamenten zu behandeln/managen.

    #415755

    Die Plastizität des Gehirns kann neben dem Mobile-Gleichnis stehen, denn natürlich ist auch das Mobile immer in Veränderung. Schon allein, wenn man Medikamente wechselt, ändert sich der gesamte Aufbau, aber auch aus natürlichen Gründen. Deshalb kann ich da keine Starre sehen, ein Mobile kann niemals starr sein. Allerdings können Medikamente (oder die Umstände) uns lähmen, das hat dann dann aber m. E. nichts mit dieser speziellen Mobile-Metapher zu tun.

    Ruhe im Mobile bedeutet für mich lediglich, dass ich keinen allzu großen inneren Schwankungen und Missständen wie Angst, Unruhe, Aufregung oder Depressionen usw. unterworfen bin.

    #415758

    Ich finde es ein wenig schade, wenn hier (oder generell im Forum) pauschal vor dem Absetzen, Reduzieren oder einer Änderung der Medikation gewarnt wird, da dies Menschen, die Ängste haben und sich in einer Depression befinden, davon abhalten könnte, die geeignete Medikation (oder auch Nicht-Medikation) für sich zu finden. – Da sie sich dann noch weniger trauen, etwas zu ändern.

    Ich denke darüber hinaus, dass Menschen sehr unterschiedlich empfindlich auf Änderungen (bei Medikamenten) reagieren.

    #415771

    Ich glaube, das ist ein Missverständnis, liebe @Forsythia. Natürlich darf man immer reduzieren und absetzen, wenn man Bedenken oder Nebenwirkungen hat.

    Für das Mobile-Bild bedeutet das, dass man es langsam angehen lässt und das Mobile sich immer wieder beruhigen lässt, bevor man den nächsten Schritt macht.

    Ich habe gerade das Buch „Morgen bin ich ein Löwe“ ausgelesen und die Protagonistin, die in der Jugend schwerst psychotisch war, ist heute gesund und lebt ohne Medikamente.

    Wir wissen ja, dass statistisch ein Drittel wieder gesund wird, ein Drittel zurecht kommt und das letzte Drittel stärkere Beschwerden beibehält. Und da darf man ja hoffen, dass man zum ersten Drittel gehört.

    #415774

    Hallo @Angora, ich habe das Buch auch gelesen. Es ist schon relativ lange her, aber ich meine, mich erinnern zu können, dass die Autorin ganz andere Symptome/Beschwerden hatte als ich.

    Soweit ich weiß, haben Schizophrenien mit überwiegend Negativ-Symptomatik eine schlechtere Prognose (?)

    #415775

    Die Autorin hatte schon schwere Symptome, aber eher im positiven Bereich, würde ich sagen.

    Ja, eine starke Negativsymptomatik ist mit einer eher weniger guten Prognose verbunden. Auch eine lange Vorlaufphase ist eher schlecht, wenn es um „Heilung“ geht.

    Ich konnte mich mit den Symptomen der Autorin überhaupt nicht identifizieren, fand aber trotzdem bemerkenswert, wie sie da herausgefunden hat. Leider ist dieser Abschnitt sehr kurz und mir ist nicht klar geworden, was genau zu dieser krassen Wende geführt hat. Ich glaube, sie brauchte ein Ziel und als sie das gefunden hatte, ging es steil bergauf.

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