Studie: Gefahr für Cannabis-Psychosen größer als angenommen

Home Foren Forschung Studie: Gefahr für Cannabis-Psychosen größer als angenommen

Ansicht von 5 Beiträgen – 16 bis 20 (von insgesamt 20)
  • Autor
    Beiträge
  • #349392

    @Horst

    Bei der Bezeichnung “spirituelle Substanz” frage ich mich, ob es so etwas gibt und ob Spiritualität per se nicht einfach nur krank ist ?

    Entschuldige, das war ungenau formuliert. Es gibt sicherlich aber Substanzen, die für Menschen eine spirituelle Bedeutung haben. Das kann einfach Brot oder Oblaten und Wein sein, oder eine andere geweihte Speise, ein feierlicher Trunk irgendeiner Art, oder Dinge wie Salböl oder andere Opfergaben, auch je nach Religion oder Tradition. Die Bedeutung erhält diese Substanz dann durch ihre rituelle oder zumindest zielgerichtete Verwendung.

    Für mich ist es solch eine Substanz, weil ich damals unter dem Einfluss zum ersten Mal begriff, dass unser Leben eben nicht wahllos und beliebig ist, dass wir nicht einfach nur kopflos tun müssen, was wir eben müssen, sondern dass es einen konkreten Sinn haben muss und auch nicht beliebig entstanden sein kann. Der konkrete Sinn erschloss sich mir im Grunde als Moral oder Ethik, aber dahin bzw. dazu führen ja bekanntlich viele Wege. Ohne die Öffnung der Phantasie und die Einsicht durch diese Substanz, hätte ich diese Erkenntnis vielleicht nie gewonnen, und wäre ein Atheist geblieben – ich hatte zuvor bereits trotz der Verlockung eines Geldsegens die Konformation für mich abgelehnt.

    Der Prozess, der mich dann zu den Antworten geführt hat, die mich eben glücklich machen und mir einen Sinn im Leben geben, war aber lang, und es hat viele Jahre gedauert, bis ich mich nach und nach verändert hatte, und Cannabis war dazu natürlich nicht immer nötig. Manchmal überlege ich, wie ich wohl dazu hätte kommen können, ohne diese Substanz und die Dummheit, das so früh schon so massiv zu missbrauchen. Besser wäre vielleicht jemand gewesen, der mir Gott einfach gleich richtig erklärt hätte, dann hätte ich den Stoff auch nicht gebraucht oder höchstens eben kontrollierter, um meine innere Anspannung und Zerfahrenheit zu lindern.

    Das geht ja auch darum, dass man einen Sinn im Leben finden kann, der einen belebt und an den man glauben kann. Wenn dieser Sinn etwas positives ist, dann macht er eben nicht krank, sondern gesund und motiviert dazu, ein ganz anderes Leben zu leben.

    Also

    Spiritualität per se…einfach nur krank

    Eben nicht krank, sondern gesund. Hier lies:

    https://www.domradio.de/artikel/studie-belegt-hoehere-lebenserwartung-bei-ordensmaennern

    https://www.welt.de/gesundheit/article13318334/Warum-der-Glaube-an-Gott-das-Leben-verlaengert.html

    Das stimmt denke ich, zusammen mit dem Glauben habe ich mein Leben verändert bzw. der Glaube mich, und ich bin jetzt schon viel gesünder unterwegs. Ich werde fast nie krank, Blutwerte, Blutdruck und was auch immer durchgängig perfekt, was will man mehr in der Hinsicht. Ich glaub dran, das muss stimmten, Gott segnet einen dafür wenn man auch nur an ihn glaubt und deswegen ein anderes Leben führt, zumindest wenn man das so tut, dass man sich selbst und anderen damit nichts kaputt macht.

    #349396

    Ich werde fast nie krank, Blutwerte, Blutdruck und was auch immer durchgängig perfekt, was will man mehr in der Hinsicht. Ich glaub dran, das muss stimmten, Gott segnet einen dafür wenn man auch nur an ihn glaubt und deswegen ein anderes Leben führt, zumindest wenn man das so tut, dass man sich selbst und anderen damit nichts kaputt macht.

    Ich werde auch nie krank und beim letzten großen Blutbild hat mein Arzt mehrfach betont, das so gute Blutwerte in meinem Alter extrem selten sind.

    Und da mir dein oder sonstein Gott den Buckel runter rutschen kann, werden wir beide evtl einfach nur Glück haben.
    Wird also nix mit dem Glauben zu tun haben, sondern eher so banale Dinge wie Ernährung, Bewegung, Veranlagung, etc.

    #349397

    Lieber @ardentglow, meine Aussage, dass Psychotiker gern zu Drogen greifen hat mit Dir praktisch nichts zu tun, da ich ja nicht wissen kann, ob Du noch immer Drogen nimmst. Die Aussage rührt eher daher, dass mir in meiner Laufbahn als Pychotiker schon viele Leidensgenossen begegnet sind, welche Drogen zu sich nehmen.

    Dazu würde ich dieses Verhalten als stark selbstschädigend definieren !?

    Bezüglich Spiritualität verstehe ich schon das es gesalbte, geheiligte und spirituelle Gegenstände in all den versch. Kulturen gibt, es stellt sich mir jedoch die Frage, ob das nicht alles nur Firlefanz ist ? Vielleicht ist das Leben doch einfach nur wahllos und beliebig, die unerträgliche Leichtigkeit des Seins ?

    Auch der Sinnsuche kann man religiös begegnen, wie so viele Millionen Menschen es tun. Doch ich fühle mich wohler in einer biologischen Betrachtensweise des Lebens: Wir existieren nur aus einem Grund und der ist das Leben weiter zu geben. Ist simpel aber perfekt und wir können alles was nach Spiritualität vermuten läßt in den Ofen schieben.

    Wie Du an dem hier gestarteten Religions-Topic vielleicht schon gesehen hast kam meine Erkenntnis nicht von Heute auf Morgen und ich kann nicht mehr zurück zu einem Leben mit Religion !?


    Hauptmedikation: Solian 200 mg

    #349721

    @horst, ja viele Menschen mit Psychose Diagnosen neigen zum Substanzmissbrauch, der aller unterschiedlichsten Substanzen. Ich weiss auch nicht genau, woher dieses Spiel mit dem Feuer kommt. Meine Beobachtung dazu ist, die Psychosen der Menschen, verleiten sie oft systematisch zu selbstverletzendem oder selbstdiskriminierendem Verhalten an. Dabei können sie die Menschen aber meist nur so viel mitreissen, wie sie selbst bereit sind mitzugehen.

    Drogen fühlen sich da vordergründig gut an, und erscheinen dann erstmal als gültiger Ausweg aus den Qualen der Psychose. Ich denke, da braucht man nicht einmal illegale Drogen für hernehmen, ich glaube eine hohe Zahl betroffener, die nicht gerade in der Klinik sind wo sie es nicht dürfen/können, hängt am Alkohol, eine noch höhere am Nikotin. Das Problem ist nur, es hilft nur vordergründig, aber die Rache kommt bald darauf in Form von längerfristigen Nebenwirkungen und einer Sucht.

    Cannabis ist da glaube ich eine echt zwiespältige Droge…weil einerseits nimmt sie dem Menschen sehr effektiv jedes Gefühl von Stress, sie entspannt und beruhigt psychisch enorm effektiv – selbst wenn man eigentlich körperlich unter Strom steht. Dann kiffen Betroffene, werden paranoid davon, aber halten die Paranoia eben wegen der Wirkung ersteinmal eine Weile aus: denn das THC macht nicht nur die Halluzinationen, sondern bewirkt bei vielen scheinbar auch, dass eine bewusste Kontrolle stattfinden kann bzw. sie diese intuitiv erlernen. Aber Psychose ist Psychose, und findet fortgesetzter Missbrauch statt, dann werden die Halluzinationen durch Überdosierungen, Stressituationen etc. irgendwann zu viel und der Betroffene erlebt die nächste Krise, den nächsten psychischen Breakdown. Dabei macht es nicht einmal extrem süchtig, und die Nebenwirkungen von einem Entzug sind auch nicht so schlimm, ausser vielleicht es war illegal produziert und gehandelt und noch mit chemischen Drogen versetzt.

    Bezüglich Spiritualität verstehe ich schon das es gesalbte, geheiligte und spirituelle Gegenstände in all den versch. Kulturen gibt, es stellt sich mir jedoch die Frage, ob das nicht alles nur Firlefanz ist ?

    Naja, ich glaube diese Gegenstände erhalten ihren Wert nur durch den Glauben, aber der kommt auch mit Nebenwirkungen und der Gefahr von zu hohen Erwartungen. Also ich selbst glaube auch nicht, dass solche Sachen überhaupt wichtig sind, denn man kann auch einfach glauben, das Leben an sich wäre Heilig und unsere Existenz, und unsere Welt halt unsere Aufgabe für uns alle zusammen. Für mich ist dabei nur die Konsequenz der Taten Heilig und die Einsicht, dass wir eben nicht zum Widerstreit geschaffen wurden, sondern dafür, in Frieden und Respekt miteinander umzugehen. Das ist der ganze Glaube, der einen dazu bringt das ganze Leben an sich als Heilig zu empfinden und eben durch die Unterscheidung dieser Dinge zu leben – sind die Sachen, mit denen man zu tun hat, förderlich oder schlecht, gut oder böse, und was macht das mit einem selbst und den anderen und wie rettet man sich und andere vor schlechten Folgen. Mehr gibt’s da doch nicht zu sehen, die ganze Magie kommt nur daraus, aber man muss es halt erst einsehen, dass es wichtig ist. Die Religionen führen doch alle nur dahin, und wenn du der Religion nicht glauben kannst, dann führt dich Gott meinem Glauben nach eben auf deinem eigenen Weg anderswo hin, und ich glaube da kannst du genauso zum Ziel kommen oder auf die Schnauz fallen wie in jeder Kirche oder sonstwo. Nur wenn du dahin gehst, wo die Leute sagen, “das Leben ist nichts wert”, dann weisst du, wie viel Wert ihnen deins ist, und wenn du dahin gehst wo die Leute auch noch dazu sagen “das Leben taugt nur zum Genuss”, dann weisst du, sie führen dich entweder dahin, wo du mit ihnen aus Genuss alles kaputt machst, was dich am Leben halten würde, oder sie nehmen dir zu ihrem Genuss das, was dir lieb ist. Manche Religionen versprechen da mehr Disziplin als andere Wege, da hat man vielleicht bessere Chancen, nicht an solche zu gelangen, sonder an solche, mit denen man was besseres anstellen kann, was auch zu einem guten Leben und zu verantwortungsvollen Aufgaben und Prüfungen führt. Die findet man freilich auch anderswo, mit genug Glück und Einsicht… Oder man geht diesen Weg gleich allein, weiss dann aber, man hat dafür von anderen erstmal nichts mehr zu erwarten und muss sich Gott stellen. Der macht einen dann aber, wenn man es schafft, dass er einem verzeiht, wiederum vor anderen dafür erhaben, oder er macht einen zum Schrat wenn man zu nichts besserem taugt, aber das ist auch in Ordnung nur halt einsamer. That’s life, und Religion und Glauben bringt halt Wegweiser darin. Da geht’s nicht um die Liturgie oder um die genauen Lehren und Rituale. Steht doch drin in der Bibel, solche Werke bringen nichts, sondern nur die Nächstenliebe.

    Mir hilft’s halt dran zu glauben, und das gibt mir auch Kraft. Tut mir Leid, dass du da so dumme Erfahrungen machen musstest. Weisst du, was du erlebt hast, das halte ich persönlich für eine Teufelei, aber keine von dir oder Gott. Mehr sage ich da lieber nicht zu, ich kenne nämlich all deine Zweifel und wurde selbst von so etwas gequält. Ich glaube auch, mir hat dann was geholfen dabei, aber dafür musste ich ich echt schwitzen, und das nimmt mich jetzt noch härter dafür dran als die Zweifel am Anfang! Es ist nicht schlimm das ganze danach nur noch ablehnen zu wollen und lieber anderswo im Leben sein Glück versuchen zu wollen. Das ist nur wichtig, dass du an dich selbst glaubst und was dir immer im Leben wichtig gewnesen ist, und wo du zu stehen kannst und weisst, das war kein Fehler daran zu glaube.

    Vielleicht sind deswegen ja die griechischen Philosophen mal eine gute Beschäftigung für dich: denn die haben über Spiritualität und die ganzen Lebensfragen einfach mal ohne Religion im Sinn nachgedacht, und nur nach Logik. Das war nämlich quasi damals deren Religion, die Logik, und so wie in Israel alle zum Rabbi oder zu Jesus wollten um ihr Leben zu begreifen, waren die Logiker damals in Griechenland so eine spirituelle Macht, auch wenn sie keine Götzenanbetungen veranstaltet haben wie andere, und eher die intelligenteren (eher reicheren, gebildeteren) Menschen als Schüler angezogen haben.

    Hier zB. ein guter Startpunkt zum Lesen und weiterklicken: https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_der_Antike

    #349751

    Ja @ardentglow, griechische Philosophie klingt gut, damit kann ich mich anfreunden ! :gut:


    Hauptmedikation: Solian 200 mg

Ansicht von 5 Beiträgen – 16 bis 20 (von insgesamt 20)
  • Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.