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Ladybird.
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18/09/2022 at 18:12 #239421
Anonymous
Was haltet Ihr davon:
‚Erst 2014 wurde die Psychotherapie von Psychosen in den Kanon der Richtlinientherapien aufgenommen. Auch heute noch gibt es ‚Wohlmeinende‘ unter den Behandlern, die noch die alten Lehrmeinungen tradieren, dass sich eine Psychotherapie bei akut kranken Menschen mit Psychose verbietet. Hier gilt es, auf den empirischen Nachweis der Wirksamkeit psychotherapeutischer Ansätze bei Psychosen zu verweisen und der therapeutischen Beziehung zu diesen – zutiefst von existenziellen Ängsten bedrohten – Patientinnen und Patienten besonderes Augenmerk zu schenken.‘
18/09/2022 at 18:19 #239423Anonymous
Direkt in meiner akuten Psychose hatte ich leider noch keinen Therapie Platz, aber wenige Woche später.
Meine Therapeutin ist erfahren mit Psychose Erkrankungen etc.
Mir hilft es bis jetzt sehr als Unterstützung.
18/09/2022 at 18:59 #239427Also ich bin da zwiegespalten. Wenn ich akut war, habe ich die Sitzung meist ausfallen lassen. Aber ich habe sowieso nur eine Sitzung im Monat. Aber wenn ich nur leicht Symptome habe, fahre ich in der Regel hin.
18/09/2022 at 19:33 #239437Bei mir gab es keine Gespräche, keine Gesprächstherapie in der Psychiatrie.
Sehr unmenschlich. Ich wurde bei der Aufnahme nur nach dem Datum und dem Wochentag gefragt. Die Fragen beantwortete ich richtig.
Ich war ganz ruhig, nur traurig wegen traumatisierenden Erlebnissen. Danach fragte niemand.
Ich wurde dann sofort mit Zyprexa medikamentiert, was ich überhaupt nicht vertrug.
Ich hatte direkt höllische Kopfschmerzen, bleierne Müdigkeit und kurz drauf heftige Herzprobleme und dann schwollen meine Füße und Beine so an, dass ich kaum noch laufen konnte.
Ich passte in keinen Schuh mehr. Im Schuhgeschäft fand ich auch keine passenden Schuhe. Meine Schlappen konnte ich zum Glück weiter stellen und die weiteten sich sehr, sonst hätte ich nirgends hingekonnt. Für Barfußlaufen war es zu kalt.
Ich setzte dann, weil meinen Nebebenwirkungen keine Beachtung geschenkt wurde, das Medikament selbst in der Klinik ab.
Hat keiner gemerkt. Obwohl ich keine Medikamente nahm, wurde ich deren Meinung nach ohne psychotische Symptone wieder entlassen.
Mir hätten damals auf jeden Fall Gespräche geholfen. Meine damalige Fehlannahme, weswegen ich psychotische Gedanken entwickelte, hätte sich ganz schnell aufklären lassen.
Mir wären viele unnötige Sorgen und Probleme erspart geblieben.
Ich bin eindeutig dafür, Menschen mit Psychose sofort eine Gesprächstherapie anzubieten, auch in Kliniken.
18/09/2022 at 19:39 #239438Manchmal ist das Aushalten einer Psychose ohne Gespräch besser! Ich habe mich die letzten Wochen auch durchgequält mit der Erkenntnis, dass ich eher Panikattacken habe, wenn ich rausgehe. Ich bin da auch etwas kritisch was Psychotherapie angeht! Laut Statistik ist jeder dritte unzufrieden mit der Psychotherapie, was ja schon heftig ist, wenn man die Wartezeiten auf Psychotherapieplätze anschaut! Ich möchte sie aber auch nicht kleinreden oder schlecht machen. Dem einen hilft es. Dem anderen eher weniger. Man muss es, so wie bei vielem, ausprobieren und sich ein eigenes Bild machen.
18/09/2022 at 20:58 #239451Anonymous
Ich denke, dass wenn man zu Anfang ein oder zwei Ansprechpersonen hat, welche einem zuhorchen und versuchen dass psychotische Erleben in sein Lebensbild zu integrieren, dass man ohne NL auskommt !? Einzig alleine Benzos würde ich für Extremsituationen verschreiben !?
Bei mir selber vor 28 Jahren wurde ich in der Psychiatrie aufgenommen wie ein normaler Patient: Erstgespräch und dann jeden Tag Visite wie man auf die Tabletten und die Umgebung anspricht, aber kein einziges Wort was in meinem Kopf vor sich ging ! Ich wußte die ersten drei Jahre meiner Erkrankung gar nicht was ich hatte, mein Therapeut (den ich hoch schätzte) schwieg sich da einfach aus !
@ Pia: Es tut mir leid, dass Du so schlecht behandelt wurdest ! Wo war das bitte ?
18/09/2022 at 21:09 #239454Danke, @Ludwig. Ich möchte nicht schreiben, wo das war. Die Klinik ist wohl immer noch so steinzeitlich, leider.
18/09/2022 at 21:15 #239455Also ich hatte 9Mon. aktue Psychose ohne Medis wär das nichts geworden, dachte damals auch Medis nö bin doch nicht verrückt. Habe meine Meinung in der Klinik in Wunstorf aber geändert. Mit mir wurde ganz einfühlsam gesprochen und zugehört. Meine Stationsärztin (Psychiaterin mit Traumaerfahrung) übernahm dann auch meine Therapie und riet von tiefenpsychologie ab wegen PTBS und stabilisierte mich in 8 Jahren sehr gut. Nur deshalb wohne ich in meiner Wohnung allein, das hätte damals niemand geglaubt.
https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.htmlD / 50Jahre
Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
L-Thyroxin18/09/2022 at 21:24 #239456ich verstehe die Frage nicht kannst du sie mal konkreter stellen?!
lg Yvonne
18/09/2022 at 23:24 #239469Anonymous
Die alte Lehrmeinung bei Psychosepatienten ist, keine Gesprächstherapie und schon gar nicht in einer akuten Situation. Die neue Lehrmeinung ist, dass es sehr wohl Sinn ergeben kann. Ich denke mir, wenn es richtig gemacht wird (Integration der Psychose in das Lebensbild des Patienten) könnte es viel helfen, jedoch eine falsche Gesprächstheorie macht den Knopf im Kopf wahrscheinlich schlimmer !?
Die Frage ist nur, wer entscheidet ob eine Gesprächstherapie richtig angesetzt ist oder nicht ? Da die Medizin ja noch immer nicht weiß was die Ursachen einer Psychose sind, bin ich dann lieber ohne Gesprächstherapie !?
PS: Reden sollte man immer zwischen Arzt und Patient, aber eine Gesprächstherapie, welche in die Tiefe geht (Kindheit) erachte ich für gewagt !?
19/09/2022 at 13:26 #239555Bei mir wäre es auf den Zustand angekommen.
Bei der Erstbehandlung 2014 hätte ich mir eine nähere und anschließende Begleitung gewünscht.
Ich habe nicht den Ernst der Lage erkannt, sondern war eher schockiert über den Diagnosebrief, welchen ich für mich alleine als Abschied aus der Klinik öffnete. Diese Diagnose lehnte ich wegen der abschreckenden Wirkung einfach ab.
Klassische Therapie halte ich als Erstmaßnahme für nicht zielführend. Mir hätte ein begleitender Gesprächspartner sehr geholfen, welcher mit mir persönliche Ursachenforschung betreibt, mir dabei hilft die Diagnose anzunehmen, mir die Risiken der Erkrankung bewusst macht. Und mich auf einen Weg bringt, wo ich weitere Hilfe erhalten hätte können.
Später im Akutzustand sehe ich das kritischer. Gespräche helfen immer. Aber eine Therapie erfordert Mitarbeit, zu welcher ich nicht immer in der Lage war. Da war ich dann zum Beispiel einfach nur wütend.
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19/09/2022 at 14:51 #239582Hallo @Ludiwg, wenn du jemanden direkt erwähnen willst, darfst du zwischen dem @ und dem Namen kein Leerzeichen machen. Mit Leerzeichen funktioniert diese Funktion nicht.
19/09/2022 at 14:56 #239586Anonymous
ok, danke :good:
19/09/2022 at 19:29 #239662Frage wiederholen pls lg
20/09/2022 at 5:39 #239776Mit mir hat NIE jemand über Psychoseinhalte gesprochen. Fande das immer traurig und kam mir auch sehr unverstanden vor. Als wäre man allein im Wald und würde nur sein eigenes Echo hören. Ich war auch nicht “unerreichbar”, so wird es ja gern ausgedrückt. Schräg, ja. Aber nicht unerreichbar. Schlimm fande ich immer das Mantra, Medikation, Reizminimierung, Warten. Mhhhh, hat was von ausgeliefert sein, Hilflosigkeit, und Fremdbestimmung.
Akute Psychose, gehört meines Erachtens so behandelt. Aber prä- und postpsychotisch, finde ich Gespräche immer sinnvoll. Egal ob therapeutisch oder nicht.
Ich will doch auch sonst, von meinen (schrägen) Erlebnissen erzählen. Andere erzählen mir doch auch Geschichten.
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