Ich habe nächste Woche meine letzte Sitzung einer gut 2jährigen Psychotherapie. Ursprünglich war es als Verhaltenstherapie angelegt, aber nach und nach entwickelte es sich dazu, dass ich einfach Dinge besprochen habe, die mir auf dem Herzen lagen. Das war bestimmt irgendwie hilfreich, aber vielleicht nicht immer zielführend. Was mir aber sehr geholfen hat, war es Inhalte aus meiner Psychose zu analysieren und an der Therapeutin zu spiegeln. Nach dem Motto: wie würde denn ein “Gesunder” die Situation einschätzen. Ich hab das Gefühl dass es mir in ein paar Dingen Ruhe gegeben hat und in ein paar Dingen eben auch die Anerkennung, dass es wirklich ein seltsamer Zufall war. Außerdem konnte ich mit ihr eben ein paar Sachen aus der Psychose ansprechen, über die ich sonst mit niemandem reden könnte. Ich denke das war auch hilfreich, denn sonst bekommt man diese Sachen gar nicht verarbeitet. Die Psychose war bei mir eine solch intensive und auch einschneidende Zeit die sehr viel verändert hat (das meiste zum Guten), aber mich eben auch Zeit gekostet hat. Gut, die Zeit hatte ich davor in meiner Adoleszenz eben verplempert mit Drogen und Rausch.
Dazu muss ich sagen, dass die Therapeutin noch gar nicht richtig fertig studiert hatte (oder so) und noch in der Ausbildung war. Das heißt ich glaube ich war ihr erster Patient, oder einer der ersten. Sie hatte also nicht viel Erfahrung, aber das war in meinem Fall nicht schlimm, da ich ja von selbst aus schon ziemlich stabil bin. Abschließend würde ich sagen, dass ich glaube dass sie eine ziemlich gute Therapeutin ist und werden kann, da sie sich ziemlich zurücknimmt und mir mit viel Geduld, viel Raum gegeben hat und nur stellenweise mit einer authentischen Reaktion bei mir ein Be- oder Umdenken ausgelöst hat. Ich bin zufrieden mit ihr und hab mir vorgenommen, ihr für die letzte Sitzung ein Geschenk mitzubringen.