Neuroleptika und soziale Fähigkeiten

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  • #393896

    Habt ihr auch den Eindruck, dass die Einnahme von höherpotenten Neuroleptika soziale Fähigkeiten massiv einschränken kann?

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich unter Neuroleptika teils weniger ablenkbar bin und einfache Aufgaben ausdauernd(er) ausführen kann. Die Kehrseite ist, dass ich keinen Zugang mehr zu Anderen finde und mich dann deswegen sehr schlecht fühle.

    In Phasen ohne Neuroleptika sind mir soziale Kontakte deutlich leichter gefallen und ich habe, insbesondere wenn die Stimmung gut war, viel positive Rückmeldungen bekommen.

    (Das gilt sogar für die Phasen, in denen ich symptomatisch war)

    Ich frage mich, woran das liegen könnte; oder ob ich da einen Zusammenhang konstruiere, der nicht besteht und die Stimmung den entscheidenden Unterschied macht. Denn in depressiven Phasen, in denen ich keine Neuroleptika nehme, bin ich auch sehr zurückgezogen…

    Andererseits habe ich inzwischen gehört, dass ich wohl nicht die Einzige bin, der es so geht.

     

    #393902

    Ich merke unter Neuroleptika eher kognitive Einschränkungen.

    Im sozialen Bereich ist es eher davon abhängig welches Medikament und in welcher Dosierung ich es nehme.

    Wenn ich deutlich ausgebremst bin, dann komme ich nur sehr schlecht in den Kontakt mit anderen Menschen. Obwohl Neuroleptika je nach Ängsten auch Ängste abbauen kann und dadurch manchmal Kontakt erleichtert sein kann.

    Ohne Neuroleptika bin ich aber tendenziell hypoman oder depressiv-agitiert und dadurch komme ich eher schnell in Kontakt mit anderen und der soziale Kontakt fällt mir leichter.


    „Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wir das Leben leben können, das uns erwartet.“ (Joseph Campbell)

    #393913

    Ich habe durch die Krankheit antrieb Einbußen und tue mir mit lesen schwer,im Gegensatz das ich früher ein Bücherwurm war.

    Die Medikamente verhelfen mir eher zu antrieb.

     


    Liebe Grüße Doris

    #393919
    Anonym

      Wenn ich psychotisch bin zerfließe ich förmlich und bin sozial total offen, meine Kontaktfreudigkeit wird dann riesig. Je mehr NL ich nehme, desto abgekühlter bin ich. Ist schwierig das richtige Maß zu treffen !

      #393920
      Anonym

        Hallo Kaffeetante stell mal deine Frage bei Chatgpt da gibt’s immer gute Antworten.

        #393921

        Interessant @Horst; bei mir erreicht die soziale Offenheit und Schwingungsfähigkeit/Kontaktfähigkeit nur in (leicht) psychotischen Phasen ein normales Maß – außerhalb derer bin ich überdurchschnittlich verschlossen (und kontaktarm)

        #394899

        Ich weiß überhaupt nicht mehr, was (bei mir) normal ist und was kommt durch was. Hab ich echt vergessen.

        #395144

        Hallo Kater, das kann ich sehr gut verstehen.

        Ich denke, es geht vielen so… Und das ist meiner Meinung nach auch nicht verwunderlich, vielleicht weil Ursachen für komplexere Dinge wie Verhalten in der Regel multikausal sind und Zusammenhänge nicht mit absoluter Gewissheit feststellbar/beweisbar? Was normal ist oder als normal gilt, ist natürlich nochmal eine andere Frage.

        Ich finde, es kann viel Leid erzeugen, sich einem tatsächlichen oder eingebildeten Normalitätszwang zu unterwerfen…

        Was denkt ihr dazu?

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