Kraftsport und Schizophrenie

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  • #230975

    Körperliche Aktivität in der Behandlung der Schizophrenie: ein aktuelles Review und Empfehlungen | Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin (zeitschrift-sportmedizin.de)

    Heute habe ich das erste Mal seit Wochen wieder Kraftsport gemacht und habe im Anschluss mal gegoogelt. Sehr interessanter Bericht. Ich kann eigentlich jedem nur ans Herz legen irgendeine Sportart zu machen. Es muss ja nicht unbedingt Kraftsport sein, aber Hauptsache bewegen!

    #230984

    Ich hatte vom 18. bis 24. Lebensjahr Kraftsport gemacht. Dann hatte ich aufgehört damit, weil mir nach 2 Psychosen der Antrieb fehlte. Wenn du Muskeln aufbaust, dann wirst du ganz ruhig, du ruhst in dir selber. Und die Glückshormone, also Endorphine, nach dem Training sind auch nicht schlecht. Kraftsport kann ich nur empfehlen.

    #231006
    Anonymous

      Mir tut gut, wenn ich es tue , schwimmen ? und spazieren und Tanzen ? zuhause letzteres.

      #231280

      Wie wärs mit Yoga?

      #231865

      Sie aktuelle S3 Behandlungsleitlinie betont die Vorteile von Ausdauersport für die Genesung.

       

      Wobei ich da immer auch hinweisen möchte: Correlation =/= Causation

       

      Für mich klingt es plausibel, dass Leute die von Vornhinein ein besseres Funktionsniveau haben und evtl auch nicht so stark im Antrieb beeinträchtigt sind, auch eher fähig sind überhaupt Ausdauersport zu betreiben und vor allem auch dabei zu bleiben.

       

      Ich selbst fühle mich erst seit Reduktion und Absetzen dazu in der Lage.

       

      Ich finde es sogar in gewisser Weise grausam von jemandem mit neuroleptikabedingter Antriebsminderung zu verlangen Ausdauersport zu machen oder ihm vorzugeben, dass er etwas an seiner Situation verbessern könnte wenn er sich dazu nur durchringen würde. Der Antriebsverlust ist nicht einfach und schon kleinste Aufgaben, wie Sicherstellung von minimaler Körperhygiene können da schon Herausforderungen sein, die einen vollkommen auslasten.

       

      Andererseits sollte man trotz allem für ein Minimum an Bewegung sorgen. Ich habe mich zu Beginn, als ich durch die Neuroleptika total niedergeschlagen war immer, mit eiserner Disziplin dazu gezwungen wenigstens einmal in der Woche (sonntags, bei Wind und Wetter mit passender Kleidung: wasserfeste schuhe, hose, jacke, schirm) für eine Stunde spazieren zu gehen um wenigstens nicht ganz so schnell körperlich einzufallen. Auch wenn es eine gewissen körperliche Degradation nicht verhindert hat, so hat dieses Minimum an Aktivität diese Degradation zumindest verlangsamt.

       

      Ich würde daher jedem Betroffenen einen  Schrittzähler/Fitnesstracker empfehlen (idealerweise von Garmin, da diese über eine gute App verfügen die einen zu regelmäßiger Aktivität motiviert).

       

      Und natürlich eine engmaschige Gewichtskontrolle (ich wiege mich seit Beginn der Neuroleptikabehandlung täglich morgens und abends), einfach um eine unkontrollierte Entgleisung des Gewichts frühzeitig zu bemerken und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten, bevor es zu spät ist (zum Beispiel aufgrund von Kniepeoblemen)

       

      Meine Krankenkasse (Techniker) bietet auch Kostenübernahme für Gesundheitskurse, z.B. Ernährung (oder Sport oder Yoga) an, wovon ich auf jeden Fall ich profitiert habe und was ich auch jedem Betroffenen empfehlen kann. Nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für soziale Teilhabe/Austausch und um sich nach den traumatischen Erlebnissen der Psychose wieder langsam in soziale Situationen ranzutasten.

       

       

      #231866

      Ja so sehe ich das auch. Die Antriebslosigkeit ist sehr hart! Ich bin dadurch das die Psychiatrie am anderen Stadtende liegt, immer mit dem Fahrrad gefahren. So konnte ich pro Tag mit hin- und zurück, eine Stunde auf den Sattel verbringen, bei Wind und Wetter. Allerdings war ich dann, insbesondere bei der Hitze, zu faul um Kraftsport zu machen. Ein großer Fehler wie ich im nachhinein finde! Es fällt und steht alles mit der Motivation, wobei man gerade beim Kraftsport sehen kann, wie der Körper “transformiert” wird.

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