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Und noch etwas – seine derzeitige Lebenssituation müsst ihr euch so vorstellen:
Er sitzt da nun also seit etwa einem halben Jahr in seiner Wohnung ohne Strom, ohne elektrisches Licht, ohne Möbel, ohne Küche. Essen holt er sich bei der Bahnhofsmission. Meist schreibt er. Ich habe in seinem Zimmer einen Stapel Briefe gesehen, die er aber nie abgeschickt hat. Er richtet sich dabei an Politiker. Das ist mal mehr, mal weniger drängend. Sowohl seine Geschwister als auch ich haben bereits mehrmals unser Interesse bekundet, ihm zu helfen. Ich habe ihm angeboten, er könne jederzeit zu mir kommen. Er nimmt aber nichts (mehr) an.
Auf das Sozialtherapeutische Wohnen jedoch freut er sich. Zumindest war das letzter Stand der Dinge.
Er möchte es wohl aber auch als Absprungbrett nehmen, wieder eine eigene Wohnung zu haben.
Einerseits wollte er hierbei immer in meine Nähe ziehen, andererseits zog es ihn in ganz andere Ecken Deutschlands.
Es war alles immer recht ambivalent, teilweise auch konfus.
Ja, das kommt noch dazu.
Kein Problem. Ich hatte die Frage noch gelesen.
Mir fällt noch was ein: Dass er nämlich den Kontakt zu seinen Geschwistern auch gerade eingestellt hat. Sein Bruder „beschwert“ sich seit Monaten bei mir, dass er sich nicht mehr melden würde. Als es zuletzt „akut“ bei meinem Freund war, hatte er mir gesagt, selbst seiner Familie könne er nicht mehr trauen.
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Diese Antwort wurde vor 5 Jahren, 10 Monate von
vagabundin geändert.
Dabei hatte er sich beklagt, immer alleine zu sein, keine richtigen Freunde zu haben…er wollte sogar ein Kind von mir.
Gleichzeitig stellt sich natürlich die Frage, wie gut seine Betreuerin in ihn hineinsehen kann. Er tüftelt hinter verschlossener Tür eigentlich fast immer irgendwelche „Pläne“ aus. Ich habe natürlich noch den Verdacht, irgendwie, nichtsahnend, in die Schusslinie geraten zu sein. Aber vielleicht ist das auch nur „Schönreden“ und es ist wirklich so, dass er auf einmal, warum auch immer, kein Interesse mehr hat.
– Kann das vielleicht auch mit der Höchstdosis von 20 mg Olanzapin, die er bekommt, zusammenhängen? Als wir uns kennenlernten, betrug sie noch 10 mg.
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Diese Antwort wurde vor 5 Jahren, 10 Monate von
vagabundin geändert.
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Diese Antwort wurde vor 5 Jahren, 10 Monate von
vagabundin geändert.
Danke, ihr beiden, für Eure Antworten. Ich klammere mich jetzt natürlich an jeden Strohhalm.
Ja, Ladybird, er ist sicher ein schwieriger Fall, aber es erschien mir doch nie unmöglich – bis jetzt. Denn wenn einer sich nicht mehr meldet, kann man nichts machen.
Wie professionell seine Betreuerin arbeitet, kann ich nicht beurteilen, sie tut auf jeden Fall was und setzt sich ein; den Begriff „Doppeldiagnose“ (und damit die passende Wohneinrichtung) hat sie allerdings von mir, da ich mir, interessehalber, Fachliteratur besorgt hatte, um ihn (vielleicht) besser verstehen zu können.
Darf ich Dich fragen, was das eigentlich genau heißt, „nicht sonderlich stabil“ zu sein? Natürlich kann ich mir etwas darunter vorstellen und es ist ja auch ein gängiger Ausdruck, aber bedeutet das so viel wie, dass man in luftleerem Raum segelt? Nichts mehr weiß und nichts mehr fühlt? Dass man sich selber nicht mehr kennt?
„In seine Wissbegier verrannt“, da könnte etwas dran sein. Dann aber eher in seinen (psychotischen…eventuell auch manischen?) Arbeitseifer. So was kenne ich schon von ihm. Nur hätte seine Betreuerin dann unrecht, mit „Es geht ihm gut.“
Ich muss vielleicht noch anmerken, dass mir Phasen längerer Distanz in einer Beziehung durchaus nicht unlieb sind, da ich selber sehr viel Zeit für mich brauche und gerne meine eigenen Wege gehe. Das wäre alles kein Thema für mich, wenn ich nur ein kleines Zeichen hätte, dass ich ihm nicht ganz egal bin.
Weswegen ich in Deine Denkrichtung verfallen bin, Felinor, und mir nun schon seit Tagen online alles zum Ghosting heraussuche und mich frage, ob das auf ihn passen könnte. Gleichzeitig leide ich natürlich wie ein Tier.
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Diese Antwort wurde vor 5 Jahren, 10 Monate von
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