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bin gerade an technisch daran gescheitert, Dir persönlich zu schreiben. Sorry. Ich blicke das einfach nicht……………
Hallo,
ja, okay das ist wirklich sensibel und ich wollte hier keine Lawine lostreten. Ich bin ja ganz neu und wusste nicht, wie die Regeln sind, bzw was das Beste für die Sache ist. Ist interner Bereich das selbe wie der Button PM? Dann mache ich das……………..
Danke für die vielschichtigen Gedanken zu meiner Frage und auch das Mitgefühl.
Ich habe tatsächlich schon vor einiger Zeit hier in der Stadt eine Selbsthilfegruppe gegründet, da es in dem Bundesland keinen Landesverband der Angehörigen gibt. Auch Trialog, den ich an anderer Stelle kennengelernt habe, gibt es hier leider nicht. Insofern würde ich sagen, das Hilfesystem hat regional unterschiedliche Qualität…
Ja, mein Sohn ist erwachsen und kann machen was er will. Aber kann er in der akuten Psychose sich wirklich für einen Weg da raus entscheiden? Ich weiß es wirklich nicht. Ich bin definitiv nicht für gewaltsames Eingreifen. Aber ich sehe es schon so, dass wir als menschliche Gemeinschaft auch irgendwo füreinander Verantwortung haben. Das würde sich z.B. ganz konkret zeigen, falls ich dement werden würde….
Es ist sicher schwer, die Krankheit – wie alle chronischen Erkrankungen- als Schicksal anzunehmen. Und vielleicht sieht es manchmal so aus, als wäre es weniger schmerzhaft, anderen die Schuld zu geben. Kennt das nicht jede auch aus anderen Situationen? Das ist menschlich. Aber ich kenne es von mir so, dass es mich am Weiterkommen hindert und auch nicht glücklich macht. ….
Ich gehe seit Jahren eine Gratwanderung mit meinem Sohn zwischen Unterstützung und Respekt vor seinem Willen. Und letzten Endes kann auch ich mich natürliche entscheiden.
Aber im Moment entscheide ich mich dazu, zwar auf Abstand, aber mitfühlend zu sein. Und falls er das möchte, ihn zu unterstützen.
Jeder muss seinen Weg gehen. Aber wir können anbieten, ein Stück mitzugeben…
Ich nehme mal mit, dass es auf meine Frage, ob mein Sohn tatsächlich missbraucht wurde, keine Antwort geben kann. Aber es war sehr hilfreich für mich, die unterschiedlichen Gedanken dazu in der community zu hören.
Guten Morgen,
ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich Einzelnen antworten kann, aber ich danke Molly, Manon, Lilly und Mowa von Herzen für ihre hilfreichen Antworten. Das hätte ich so gar nicht erwartet, zumal ich neu bin. Die „Vorstellungsrunde“ bin ich noch am Suchen, aber verstehe, dass das hier sinnvoll ist, wo sich so sensibel ausgetauscht wird.
Ich werde über alles sehr gründlich nachdenken und hoffe, dass es auch bei meinem Sohn noch bessere Zeiten geben wird. Ich gebe nicht auf. Und ihr habt natürlich recht: Die erste aktue Phase von Wahn ist ausgebrochen, als sein geliebter Vater an Krebs starb. Hinzu kam erheblicher Cannabiskonsum. Zudem gibt es in meiner Familie auch andere Betroffene ( mein Vater, meine Tante) und sicherlich kommt die Anfälligkeit auch durch genetische und familiäre Belastungen.
Den Hinweis mit den Träumen verstehe ich gut. Denn auch ich kenne es, dass von einem intensiven Traum noch tagsüber ein bestimmtes Gefühl erhalten bleibt. Nur weiß ich im Kopf, dass es ein Traum war und nicht Realität!
Ich bin ein bisschen beruhigt, dass es nicht zwingend der Fall ist, dass mein Sohn so massiv missbraucht wurde und ich als Mutter gar nichts davon bemerkt habe. Aber tatsächlich gibt es ernstzunehmende Forschungsergebnisse, dass Kinder, die sexuell missbraucht wurden, Psychosen entwickeln. Aber es nicht nicht umgekehrt, also nicht viele der Psychose-Betroffenen sind missbraucht worden. Auch er sucht eine Erklärung für seine Erkrankung und natürlich das soziale Schicksal, dass damit verbunden ist. Am Schlimmsten für mich ist die Vorstellung der absoluten Einsamkeit im Wahn. Ob er das auch so empfindet? Oder gibt es im Wahn kein Gefühl der Einsamkeit?
Auch die Hinweise, dass seine Themen psychotherapeutisch aufgearbeitet werden sollten, sind hilfreich. Das sehe ich genauso. Allerdings hat er in der Vergangenheit dazu mehrfach Anläufe genommen und ist immer abgelehnt worden. Es gibt hier ( kleine Großstadt) keine Psychotherapeuten, die mit Schizophrenie-Betroffenen arbeiten. Die Wartezeit bei Psychiatern beträgt ca 6 Monate, falls sie überhaupt noch neue Patienten aufnehmen. Sein bisheriger Psychiater geht in Rente. Das Hilfesystem ist schlecht aufgestellt.
Im Moment gibt es leider keinerlei Zugang zu ihm , was Hilfe in Form von Medikamenten usw betrifft. Er war einige Jahre auf 15 mg Aripiprazol eingestellt, was ihm aus meiner Sicht eigentlich ganz gut geholfen hat ( und nicht ruhig gestellt hat). Aber er wollte dann nicht mehr, es gibt ja auch Nebenwirkungen…………… und den Wunsch nach Selbstbestimmung. Wenn man es als Stoffwechselerkrankung betrachtet, wäre das so, als wurde ein Diabeteskranker das Insulin absetzten.
Ich werde dennnoch bereit sein, für ihn da zu sein. Er ist und bleibt mein Sohn. Aber ich schütze mich auch davor, an allem „schuld“ zu sein und vor seinen Angriffen. Und es tut mir gut, von Lilly zu hören, dass sie in einem liebevollen Haushalt aufgewachsen ist. Natürlich gibt es auch zwischen mir und meinem Sohn berechtigte Konflikte und Belastungen, aber die andere schöne Seite gab es auch, auch wenn er im Wahn keinen Zugang dazu findet. Den Hinweis, dass er Abstand braucht, verstehe ich auch. Es ist in der Vergangenheit durch seinen Unterstützungsbedarf auch manchmal zu eng zwischen uns geworden. Aber es ist schwer auszuhalten, zu wissen, dass er in jeder Hinsicht verwahrlost und allein ist. Und er hat ja seit mehr als einem Jahr auch keinen Kontakt mehr zu Freunden und Nachbarn oder zu den wenigen Verwandten…………..
Jedenfalls bin ich sehr froh, dass meine Fragen hier ernst genommen wurden. Ich überlege, wie und wann ich meinen Sohn anschreibe. Leider vertraut er mir auch nicht mehr, sondern hat mich in seine Wahnstory eingebunden. Das heißt, ich gehöre für ihn zum Kreis der Verschwörung. Aber vorsichtige Versuche sind es wert.
Also nochmals Danke und ich wünsche allen hier gute Zeiten.
Jutta
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