Antwort auf: Selbstmordgedanken

Home Foren ALLGEMEIN (öffentlich) Selbstmordgedanken Antwort auf: Selbstmordgedanken

#4437
Anonym

    Ein Gedanke, den ich zu dem Thema wichtig finde, ist ganz einfach. Suizidgedanken kommen in einem auf, wenn man sich starkem Leidensdruck ausgesetzt fühlt. Aber das kann nachlassen. Und man kann dann vielleicht wieder gut leben. Vielleicht nicht wie in irgendwelchen Wunschträumen, aber trotzdem gut. Sowohl meine Freundin als auch ich haben diese Erfahrung machen dürfen – ich bin sowas von heilfroh, dass ich noch am Leben bin. Legt man Hand an, vernichtet man diese Chance, wird es nie erfahren. Kein Leid währt ewig.

    Ich finde das Thema “Politik” bei diesem Thema schon noch sehr wichtig. Bzw den Druck, der seitens der Gesellschaft bestehen kann. Aber anders als du vielleicht gedacht hast, @Reisender. Mir ist klar, dass ich die Gesellschaft nicht ändern kann – aber ich kann ändern, wie ich sie selbst empfinde. Und was ich davon an mich ranlassen will und was nicht.

    Mir hat es sehr geholfen, mir klarzumachen, dass ich mich auf diese eine sehr sehr schlimme Sache nicht einlassen muss: Ich muss mir von anderen Menschen nicht einreden lassen, ich wäre nutzlos und mein Leben vergeudet. Egal ob sie es offen aussprechen, es nur andeuten, oder es einfach nur mitzuklingen scheint. Nur weil es ihnen nützt, oder sie selbst ihre Abhängigkeit von solchen Gedanken beschützen wollen. Das Leben hat so viel mehr Möglichkeiten als nur den Konventionen folgen zu müssen. Um daran versuchen glücklich zu werden. Mein Leben kann ich auch selbst versuchen in die Hand zu nehmen, und etwas gutes daraus machen wovon ICH denke, dass es gut für mich ist.

    Das macht mich sehr viel glücklicher als andauernd irgendwelche Rollenbilder erfüllen zu wollen. Mir hat dieses Freimachen sehr geholfen, keine schlechte Stimmung mehr haben zu müssen. Denn wenn Menschen einem subtil so eine “Nutzlosigkeit” einreden wollen, dann macht das ganz ganz schlechte Stimmung. Und bekräftigt nur die schlimmsten Gedanken, die man haben kann, das sind meiner Ansicht nach Suizidgedanken. Mir hat das Freimachen davon geholfen – mich auch von ernsthaften Suizidgedanken zu befreien.

    Klar muss man der Gesellschaft auch zurückgeben. Das braucht man auch, um glücklich zu sein. Aber man kann eben nur so viel wie man eben kann. Und immerhin sind wir alle frei geboren, zu wählen was und wie und wann wir zurückgeben wollen. Manchmal ist einfach nicht der Zeitpunkt, oder einem fehlt die Kraft. Das ist doch ok – jeder halt so wie er kann. Das zu akzeptieren, auch bei anderen, macht glücklicher als permanent auf und abzurechnen und sich krankhaften Druck zu machen oder machen zu lassen.