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02/05/2020 at 16:24 #95074
Hi ihr Lieben,
mich interessiert, ob ihr auch so eine körperliche Schwäche habt? Ich bin einfach grundsätzlich immer erschöpft und müde, egal was ich mache!
Ich habe schon alles überprüfen lassen Schilddrüse etc.pp. – alles gut!
Kommt das von den Medikamenten? Geht es euch auch so? Was tut ihr dagegen?
Ich bin zu erschöpft um mich zu bewegen, aber wenn ich nur im Bett liege tut mir das auch überhaupt nicht gut :( eine riesen Zwickmühle ist das.
02/05/2020 at 16:54 #95080Hallo wunder,
ich hatte am Anfang meiner Krankheit immer das Bedürfnis im Bett zu liegen und war sehr erschöpft. Mittlerweile meditiere ich täglich. Davon soll man ja auch mehr Energie bekommen. Es verbessert viel wie Lebensfreude, weniger Stress, niedrigerer Blutdruck, besseres Immunsystem etc. Vielleicht hilft dir das ja auch? Es gibt viele Videos auf Youtube zur Meditation.
Liebe Grüße
Sanny
02/05/2020 at 19:45 #95103AnonymousIm Sommer habe ich das. Im Winter weniger. Blöde Leute sind da draußen. :(
02/05/2020 at 20:24 #95112AnonymousHi ihr Lieben, mich interessiert, ob ihr auch so eine körperliche Schwäche habt? Ich bin einfach grundsätzlich immer erschöpft und müde, egal was ich mache! Ich habe schon alles überprüfen lassen Schilddrüse etc.pp. – alles gut! Kommt das von den Medikamenten? Geht es euch auch so? Was tut ihr dagegen? Ich bin zu erschöpft um mich zu bewegen, aber wenn ich nur im Bett liege tut mir das auch überhaupt nicht gut :( eine riesen Zwickmühle ist das.
Ich fühle mich auf jeden Fall viel öfter erschöpft und müde als gesunde Menschen.
Woran das liegt weiß ich leider nicht.
02/05/2020 at 20:31 #95114Meine Psychose ist sehr lange her, aber ich erinnere mich stark nach Der psychiotischen Episode an Negativsymptomatik gelitten zu haben, wobei mir nie einer konkret sagen konnte, ob das an den Medikamenten oder der postpsychiotischen Depression lag. Mir haben ein Medikamentenwechel geholfen auf ein antriebsteigerndes NL und eine intensive Therapie. Ansonsten musste ich fast alles von Vorne lernen mit Beharrlichkeit und viel Übung. Es ist wichtig, dass man trotzdem an Aktivitäten teilnimmt und sich nicht vollkommen isoliert. Dir eine gute Besserung.
02/05/2020 at 21:56 #95121Danke für eure Antworten!
@Agi: Darf ich dich fragen welches Neuroleptikum und in welcher Dosierung du nimmst?
Ich wurde auch extra umgestellt auf Reagila, aber das beschert mir nur eine innere Unruhe und Schlaflosigkeit, aber abgeschlagen und müde bin ich trotzdem noch dummerweise.
Und wasfür eine Therapie hast du gemacht? Und was genau meinst du damit, dass du alles neu lernen musstest? Was genau musstest du neu lernen? Danke schonmal für eine Antwort :)02/05/2020 at 22:36 #95128Ich war schon immer eher “faul”, das heisst eben nicht sehr aktiv. Also schon vor der Krankheit und vor den Medikamenten. Nur in der Psychose hatte ich auf einmal unglaublich viel Kraft und Aktivität. Einer der Gründe war auch gesteigerter Antrieb durch sexuelle Abstinenz. Mit den Medikamenten und einem Rückfall in vorpsychotische Verhaltensweisen hat mein Antrieb wieder stark nachgelassen.
Ich denke also, eine zu hohe Medikamentendosi hat da auf jeden Fall negative Auswirkungen, aber eben auch Genussmittel wie Nikotin oder Alkohol, oder Verhaltensweisen, wie z.b. Medienkonsum oder eben auch mangelnde sexuelle Abstinenz. Auch eine fehlende Struktur(z.b. Erholung und Müßiggang nur am Sonntag) hatAuswirkungen, bzw. kann eine Einhaltung der Struktur positiv auf den Antrieb wirken.
Ein paar Sätzedie ich in der Psychose von meiner Oma gehört habe, waren mir damals auch immer vor dem geistigen “Auge”: “Viel arbeiten, dann kann man auch gut schlafen” und “Alles, nur nicht rumliegen”
Tatsächlich habe ich damals unmögliches geleistet und diese Kraft und diesen Antrieb werde ich immer vermissen. Ich bin nämlich tatsächlich eben eher lasch und schwach.”weich und bös” wie mich in der Psychose die Geister bezeichnet haben. Das wollte ich mit aller Kraft überwinden. Jetzt fehlt mir dazu der Wille und die Kraft. Die Medikamente tragen dazu ihren Teil bei.
In der schlimmsten Zeit, bei einer höheren Dosis, hatte ich nur den Anker, das ich eisern am Sonntagsspaziergang festgehalten habe (ca1h15min). Egal bei welchem Wetter. Das war immer mein Mindestmaß an Aktivität und dazu habe ich mich auch öfters zwingen müssen. Aber sonst wäre ich vielleicht komplett eingefallen.
02/05/2020 at 22:45 #95129Ich habe bestimmte Gewohnheiten, die ich in der Regel auch in schlechten Zeiten beibehalte. Dazu gehört ein täglicher Spaziergang und ein Mindestmaß an Hausarbeit. In letzter Zeit bin ich wieder etwas Rad gefahren, aber mehr als 10-15km schaffe ich momentan meist nicht.
02/05/2020 at 23:05 #95132AnonymousBewegung hilft tatsächlich um einen nach und nach aktiver zu machen. Aber ja, die Medikamente können einen ganz schön schlauchen. Bei mir war es so, dass ich mit den Jahren immer besser an das Zeug gewöhnt war, jetzt merke ich es nicht mehr so stark. Mir hat z.B. auch geholfen, einfach mehr zu schlafen – so viel wie der Körper sich von alleine nehmen würde halt, bei mir waren das auch schon mal 12 Stunden – und dann aber die Wachzeit auch versuchen möglichst aktiv zu nutzen.
Aber das mit dem nur noch im Bett liegen ist wohl häufiger bei Betroffenen. War bei mir in der Anfangszeit nach der Behandlung auch lange noch so. Ich denke, das ist eine Phase, die viele durchmachen. Das kann sich wie gesagt mit der Zeit legen. Manche nehmen auch Antidepressiva dagegen. Ist auch schlimm, was wir durchmachen müssen, und die Medikamente stark, das fordert alles seinen Zoll, psychisch wie physisch.
02/05/2020 at 23:36 #95134Hallo @wunder , ich musste mir meinen Alltag selbst strukturieren und mir meinen Lebensraum neu erkämpfen Stück für Stück. Nach meiner ersten Psychose hatte ich noch vor vielen Dingen Angst, da ich dachte, die Psychose würde wieder kommen. Mein ehemaliger Arzt war gleichzeitig ein Psychotherapeut und wir hatten jede Woche eine Sitzung für circa ein Jahr. Ich reagiere empfindlich auf Medikamente, was einerseits gut ist, da die Medikamente schnell wirken, andererseits habe ich auch Nebenwirkungen. Mein erstes Medikament in der Klinik war Risperdal, danach hatte ich Abilify und nun Amisulprid. Drei Jahre lang hatte ich die Dosis von 200 mg und nun nach viel Stress habe ich die Dosis im Januar auf 300mg Amisulprid erhöht. Das ist wirklich nicht viel. Amisulprid erhöht aber den Prolaktinspiegel. Innerhalb von 6 Jahren war ich nur zwei mal in der Klinik und das letzte mal ist nun 5 Jahre her. Es ist wichtig einen strukturierten Alltag zu haben mit Ruhepausen nach Aktivitäten jedenfalls für mich, meine Freunde und Familie geben mir halt. Ich hoffe ich konnte dir helfen mit meiner Schilderung und die andauernde Müdigkeit muss nicht für immer bleiben. Du musst bedenken, dass dein Zustand nur eine Momentaufnahme ist im Verlauf der Erkrankung. Falls es länger dauert, dann würde ich den Arzt konsultieren, mir genau meine Fragen aufschreiben und die Nebenwirkungen beobachten.
02/05/2020 at 23:54 #95138Bewegung ist nachweislich gut fürs Gehirn.
Habe dazu zwei Blogposts geschrieben.
Und dann poste ich mal hier einfach noch zwei Links zu Büchern auf Amazon, da gibt es ja Rezensionen und Feedback von Lesern*. *Wenn kaufen, dann aber bitte nicht bei Amazon, sondern im örtlichen Buchhandel bestellen).
03/05/2020 at 10:40 #95208Hallo wunder ! Meiner langjährigen Erfahrung nach, würde ich darauf tippen, dass es nicht in erster Linie die Medikamente sind, die Dich müde und antriebsschwach machen. Ich nehme auch ein Haufen “Zeug”, und bei mir ist es eher die unbehandelte Psychose, die mich völlig auf den Hund bringt, auslaugt, und macht, dass ich mich dauernd ins Bett lege.
Ich weiss nicht, was Du einnimmst, aber ausser Atosil und natürlich Zopiclon, dürfte die grosse Müdigkeit eher nicht primär auf die Neurolepitka zurückzuführen sein.
04/05/2020 at 9:19 #95349Hi wunder.
Hab das auch hin und wieder, seit ich keine Medikamente mehr nehme aber merkbar weniger bzw. leichter.
Während depressiver Phasen ist es ziemlich schwer dagegen anzukommen, je länger man so schwach durchhängt desto schwieriger finde ich ist es wieder richtig auf die Beine zu kommen. Irgendwann wird man auch geistig so träge.
Ich hatte mal so eine “Phase” in der ich zudem ein Jahr lang nicht arbeiten durfte. Musste Monate auf einen Klinikplatz warten und lebte quasi mehr oder weniger in meinem Bett. Nach dem Aufenthalt war ich penibel dahinter wieder eine feste Tagesstruktur aufzubauen und beizubehalten. Das hilft sehr.
LG
04/05/2020 at 9:24 #95350Ich denke auch, dass es von den Medikamenten kommt. Selbst wenn man etwas nimmt, das den inneren Antrieb nicht so runterdrückt, ist man nicht so wie vorher. Man kann aber schon froh sein, dass man mit den heutigen Medikamenten, nicht wie früher, nur noch am schlafen ist.
Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.11/05/2020 at 18:40 #96172Ich hab das auch.
ein kleines bisschen leichter ist es nach dem Absetzen geworden. Gibt ja auch so Begriffe wie chronisches Müdigkeitssyndrom dafür, was wohl zusammenhängt
alles was man in die Psychose an Energie reinsteckt bekommt man zurück – Alter Spruch von Psychotikern.
Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
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