Miina, ich glaube, du solltest ein bisschen mehr leben und ein bisschen weniger dich selbst beobachten.
Es ist gut, dass du ein Bewusstsein für deine Krankheit hast und versuchst dich zu reflektieren, um früh genug zu merken, wenn vielleicht wieder eine Psychose im Anmarsch ist.
Aber jeder – auch gesunde Menschen – erleben Stimmungsschwankungen, fühlen mal mehr und mal weniger.
Ich will das damit nicht platt reden und ich glaube dir auch, dass du dich vielleicht wirklich gerade wie tot fühlst und keine Freude empfindest. Aber trotzdem kommt es mir auch so vor, als würdest du dein Befinden überdimensional stark beobachten und auch bewerten. Und dann ist es irgendwann nicht mehr gut, weil du vergisst zu leben.
Mein Tipp, weil du sagst, dass du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst: nimm es vielleicht einfach mal so an, dass es gerade so ist, dass es sich gerade so anfühlt.
Morgen fühlst du vielleicht schon wieder ganz anders. Versuche es nicht zu bewerten, ob das gut oder schlecht, ob das ein Zeichen für irgendwas ist oder nicht.
Einfach hinfühlen und sich sagen: so fühlt es sich gerade an, das darf auch sein.
Und dann leben.
Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)