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Kater.
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27/02/2022 at 15:35 #203626
Anonymous
Mittlerweile habe ich die Medikamente seit 2 Wochen nicht mehr genommen. Es war ein abrupter Abbruch, der nicht geplant war. Hatte die Medikamente einfach vergessen und kaum Veränderung gespürt. Meine letzte Dosis waren 200mg Amisuplrid, die ich schon seit über einem Monat genommen habe nachdem es von 300mg runterdosiert wurde zum Absetzen.
Eine Woche nach dem Absetzen hatte ich leichte bis mittlere Angstzustände. Diese sind so gut wie weg, treten nur noch selten auf und sind auch nicht mehr so stark. So weit so gut. Auch keine Wahnvorstellungen/Paranoia unter Menschen, kein Gefühl angeguckt oder gehasst zu werden. Auch gut. Kein Gedankenlautwerden, welches sowieso nur 2 Mal innerhalb von 4 Monaten für 1 Sekunde vorkam. Sonst geht es mir auch eher gut als schlecht.
Was bleibt und mir Sorgen macht und mich verunsichert ist eine komische “Halluzination”, obwohl ich mir nicht sicher bin, dass es eine ist. Es kommt mir vor, als ob ich so ein Rauschen, einen ständigen Windzug am Ohr höre und das komische ist, dass es nur auf der linken Seite ist, am rechten Ohr ist komplette Stille. Das habe ich gefühlt den ganzen Tag, außer Nachts wenn komplette Stille herrscht, da ist das auch viel weniger als am Tag. Manchmal hört es sich an wie Geräusche die man mit dem Mund machen kann, aber es sind keine Wörter oder Sätze die ich höre. Es wird nichts kommentiert, es findet kein Dialog statt, mir wird nichts befohlen und ich werde auch nicht beschimpft. Auch habe ich vermehrt das Gefühl, dass ich meinen Namen beim musikhören höre. Aber nicht so stark wie es unter der drogeninduzierten Psychose war, es ist nicht eindeutig meine Name, sondern eher so als würde jemand ansetzen meinen Namen zu nennen, ohne es vollständig zu tun.
Mache ich mich nur verrückt? Ist das so eine “Filterstörung” die mein Gehirn gerade versucht zu verarbeiten, da ich unter den Medikamenten “abgeschirmt” war und das Gehirn sich erst daran anpassen muss, vor allem nach einem abrupten Absetzen? Kann es doch eine (leichte) Schizophrenie sein, obwohl es nie mentale Probleme bei mir in der Familie gab (außer Alzheimer bei meiner Urgroßmutter), weder väterlicher noch mütterlicherseits? Der Konsens ist größtenteils, dass Cannabis keine Schizophrenie herbeiführen kann, außer wenn man genetisch vorbelastet war, was ich ja nicht sein kann. Auch die MRT Bilder deuten nicht auf eine Schizophrenie im Gehirn.
Was waren eure Erfahrungen nach dem Absetzen von den Medikamenten?
27/02/2022 at 16:08 #203631Da wünsche ich Dir viel Glück mit dem absetzen. Der “große Knall” kommt immer etwas später. Ich habe mal probiert Olanzapin abzusetzen. Ging voll in die Hose, wobei Amisulprid nicht so heftig ist wie Olanzapin. Viele Rezeptoren bedient Olanzapin, während Amisulprid fast nur an Dopaminrezeptoren andockt! Auf kurz oder lang viel Glück
27/02/2022 at 16:09 #203632Hallo @Chimander das kann ein bisschen dauern bis Du die Reduktion zu spüren bekommst. Vielleicht hast Du aber auch Glück und es passiert nichts.
Es gibt aber auch diesen sogenannten Honeymoon-Effekt nach dem plötzlichen Absetzen der Medikamente. Man fühlt sich erstmal besser bevor die Psychose plötzlich wieder zuschlägt.Könnte es ein Tinnitus sein, den Du auf deinem einen Ohr hörst? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich da um eine Halluzination handelt, wenn nur ein Ohr betroffen ist.
27/02/2022 at 16:48 #203637Anonymous
Danke @Metalhead666. Ich hoffe, dass der “große Knall” gar nicht erst kommt, sondern sich alles langsam aber sicher normalisiert. Ist schon mal beruhigend zu wissen, dass ich kein so umfangreiches Medikament hatte und es gibt mir Hoffnung, dass ich es auch ohne schaffe.
@Leo also meine einzigen wirklichen Symptome sind nur unter Cannabis aufgetaucht, auch beim wiederholtem Konsum, was mich darin bestärkt, dass es doch “nur” eine Drogenpsychose war/ist.Einen Tinnitus habe ich tatsächlich auch. Tagsüber spüre ich aber nichts davon, nur Nachts. Ist auch meist unterschiedlich von der Frequenz her, manchmal recht tief, manchmal hoch aber auf beiden Ohren.
27/02/2022 at 18:12 #203644ähm das man vom kiffen auch eine psychose kriegen kann, kann ich Dir persönlich bestätigen. In der Klinik in der ich war, war einer wiederholt wg. Kiffen und Psychose drinnen. Voll ruhig gestellt mit Haldol, der ging wie ein Roboter und hats mir erzählt.
https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.htmlD / 50Jahre
Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
L-Thyroxin27/02/2022 at 19:21 #203657Anonymous
Natürlich kann man von Hasch auch eine Psychose bekommen, wie auch von anderen Drogen.
So schlagartig abzusetzen sehe ich aus eigener Erfahrung kritisch.
27/02/2022 at 19:41 #203659Hallo @Chimander!
Frag mal @Sartorius! Der erzählt auch immer etwas von Seitenwind, welchen er als Hallu erkennt.
Es könnte aber auch einfach sein, dass Du einen Ohrpfropf oder so was im Ohr hast. Lass es mal vom HNO-Arzt kontrollieren.
-400 mg + 100 mg Amisulprid, 25 mg Proneurin als Bedarf, 6 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
-Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
-Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50
-Zu fettreichen Mahlzeiten 2 Tbl. Formoline11228/02/2022 at 13:18 #203698Anonymous
@Blumenduft @Floeckchen ja mir ist bewusst, dass es drogeninduzierte Psychosen gibt. Ich meinte aber, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Cannabis Schizophrenie auslöst, außer man war genetisch vorbelastet, was ich anhand meiner Familienhistorie eigentlich nicht sein kann.
@Molly danke für den Tipp. Werde mal meinen Psychiater fragen, was er dazu sagt. Termin ist ja diese Woche. Wenn’s weiter anhält und der Psychiater sagt es liegt nicht an der Psychose, dann gehe ich nochmal zum Hausarzt und lasse mich überweisen. Will einfach nur, dass dieses Gefühl und diese “Halluzination” aufhören. Genau das hatte ich am Anfang meiner Psychose ohne Medikamente, ging aber weg. Später hatte ich das wieder aber mit Medikamenten. Glaube, ich mache mich echt nur verrückt. Wenn da wirklich die Psychose noch aktiv wäre, dann würde ich doch wohl ganz andere Symptome haben, oder?28/02/2022 at 19:09 #203737Die Psychose kann alle möglichen Hallus auslösen, @Chimander! Organische Ursachen sollte man aber trotzdem ausschließen.
Zum HNO kann man auch ohne Überweisung.
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ja ich weiß leider @Molly , genau das macht mir ja so eine Angst. Man liest nur Stimmen hier, Stimmen da, aber wenn man hört was Schizophrene alles für Halluzinationen erleben reicht das ja von Telefonklingel, über Türklopfen bis hin zu halt Stimmen. Ich will einfach nur das es endlich ein Ende hat, zumal ich keine “eindeutigen” Symptome habe.
04/03/2022 at 11:33 #204144Anonymous
@Blumenduft @Floeckchen ja mir ist bewusst, dass es drogeninduzierte Psychosen gibt. Ich meinte aber, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Cannabis Schizophrenie auslöst, außer man war genetisch vorbelastet, was ich anhand meiner Familienhistorie eigentlich nicht sein kann. @Molly danke für den Tipp. Werde mal meinen Psychiater fragen, was er dazu sagt. Termin ist ja diese Woche. Wenn’s weiter anhält und der Psychiater sagt es liegt nicht an der Psychose, dann gehe ich nochmal zum Hausarzt und lasse mich überweisen. Will einfach nur, dass dieses Gefühl und diese „Halluzination“ aufhören. Genau das hatte ich am Anfang meiner Psychose ohne Medikamente, ging aber weg. Später hatte ich das wieder aber mit Medikamenten. Glaube, ich mache mich echt nur verrückt. Wenn da wirklich die Psychose noch aktiv wäre, dann würde ich doch wohl ganz andere Symptome haben, oder?
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10mg Escitalopram vom 01.2021 – 04.2021 1mg-4mg Risperidon vom 02.2021-06.2021 300mg Amisulprid seit 06.2021 200mg Amisulprid seit 01.2022Ob du genetisch nicht vorbelastet bist kann man ja nie wissen, es können auch Generationen vor dir die genetische Vorbelastung vererbt haben. Ich habe auch keine Vorbelastung deswegen und trotzdem haben Drogen bei mir die Psychosen ausgelöst und mittlerweile weiß ich, dass es eine chronische Schizophrenie ist.
Das war mir auch nicht gleich bewusst, ich habe auch nach einer Weile die Medikamente nicht mehr genommen und hatte ein halbes Jahr absolut keine Probleme, aber dann bekam ich Stress in der Arbeit und es ist wieder eine Psychose aufgetreten.
Ich kann es also absolut nachempfinden wenn man seine Medikamente einfach nicht mehr nimmt nach nur einer Psychose und einer gewissen Wartezeit. Ich hoffe für dich, dass es bei dir anders läuft und du nicht später noch ein böses Erwachen hast.
Prinzipiell ist es besser langsam auszuschleichen, weil sonst kommt das Gehirn gerne durcheinander und kann sich nicht so schnell daran gewöhnen. Aber das weißt du ja.
05/03/2022 at 23:30 #204337Anonymous
@Blumenduft @Floeckchen ja mir ist bewusst, dass es drogeninduzierte Psychosen gibt. Ich meinte aber, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Cannabis Schizophrenie auslöst, außer man war genetisch vorbelastet, was ich anhand meiner Familienhistorie eigentlich nicht sein kann. @Molly danke für den Tipp. Werde mal meinen Psychiater fragen, was er dazu sagt. Termin ist ja diese Woche. Wenn’s weiter anhält und der Psychiater sagt es liegt nicht an der Psychose, dann gehe ich nochmal zum Hausarzt und lasse mich überweisen. Will einfach nur, dass dieses Gefühl und diese „Halluzination“ aufhören. Genau das hatte ich am Anfang meiner Psychose ohne Medikamente, ging aber weg. Später hatte ich das wieder aber mit Medikamenten. Glaube, ich mache mich echt nur verrückt. Wenn da wirklich die Psychose noch aktiv wäre, dann würde ich doch wohl ganz andere Symptome haben, oder? <hr />
10mg Escitalopram vom 01.2021 – 04.2021 1mg-4mg Risperidon vom 02.2021-06.2021 300mg Amisulprid seit 06.2021 200mg Amisulprid seit 01.2022Ob du genetisch nicht vorbelastet bist kann man ja nie wissen, es können auch Generationen vor dir die genetische Vorbelastung vererbt haben. Ich habe auch keine Vorbelastung deswegen und trotzdem haben Drogen bei mir die Psychosen ausgelöst und mittlerweile weiß ich, dass es eine chronische Schizophrenie ist. Das war mir auch nicht gleich bewusst, ich habe auch nach einer Weile die Medikamente nicht mehr genommen und hatte ein halbes Jahr absolut keine Probleme, aber dann bekam ich Stress in der Arbeit und es ist wieder eine Psychose aufgetreten. Ich kann es also absolut nachempfinden wenn man seine Medikamente einfach nicht mehr nimmt nach nur einer Psychose und einer gewissen Wartezeit. Ich hoffe für dich, dass es bei dir anders läuft und du nicht später noch ein böses Erwachen hast. Prinzipiell ist es besser langsam auszuschleichen, weil sonst kommt das Gehirn gerne durcheinander und kann sich nicht so schnell daran gewöhnen. Aber das weißt du ja.
zum Glück hatte ich aber nie wirklich starke Symptome, außer der schweren Depression und dem Hören vom eigenen Namen in Geräuschen (meist eher nur Musik), obwohl ich schon stark unter Drogeneinfluss war. Aber selbst wenn man die Medikamente abrupt absetzt, gewöhnt sich das Gehirn doch wieder an diesen Zustand, oder? Auch wenn’ vielleicht länger dauert?
09/03/2022 at 10:47 #204751Hallo chimander,
also bei mir gibt es keine genetische vorbelastung.
dennoch kam es 2008 zu einer cannabisinduzierten psychose und 2010 zu einer alkohol- und stressinduzierten psychose bei mir.
danach noch 4 psychotische episoden, die nur vom stress kamen.
aus meiner erfahrung heraus würde ich abruptes absetzen absolut nicht empfehlen. jede neue psychotische episode macht es eigentlich nur schlimmer – schmälert lebensqualität und leistungsfähigkeit.
ich empfehle Dir ein schrittweises Ausschleichen.
liebe grüße,
meeri
09/03/2022 at 12:12 #204753Neuroleptika unterdrücken die Dopaminausschüttung im Gehirn. Das Gehirn will aber Dopamin haben und bildet deshalb viele neue Rezeptoren aus. Wenn man jetzt die Neuroleptika plötzlich weglässt, wird das Gehirn mit Dopamin überflutet und es kommt höchstwarscheinlich zu einer Absetzpsychose. Deshalb sollte man die Neuroleptika langsam über einen langen Zeitraum ausschleichen, damit sich die Dopaminrezeptoren wieder langsam zurückbilden können. Dann hat man eine Chance, keine Absetzpsychose zu kriegen.
10/03/2022 at 21:46 #206338Anonymous
Neuroleptika unterdrücken die Dopaminausschüttung im Gehirn. Das Gehirn will aber Dopamin haben und bildet deshalb viele neue Rezeptoren aus. Wenn man jetzt die Neuroleptika plötzlich weglässt, wird das Gehirn mit Dopamin überflutet und es kommt höchstwarscheinlich zu einer Absetzpsychose. Deshalb sollte man die Neuroleptika langsam über einen langen Zeitraum ausschleichen, damit sich die Dopaminrezeptoren wieder langsam zurückbilden können. Dann hat man eine Chance, keine Absetzpsychose zu kriegen.
aber sicherlich passiert das Zurückbilden der Dopaminrezeptoren auch nach abrupten Absetzen der Medikamente, oder?
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