Mir gehts gar nicht gut

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  • #38189
    Anonym

      Ich war gestern beim Frauenarzt. Ich hatte zwischenblutungen. Das kann vom Stress kommen oder von den Medis. Ich hatte eigentlich auf frohe Botschaft gehofft. Ja es wäre dumm und nicht geplant. Und so kopflos. Aber der Wunsch war da. Ich hasse es krank zu sein. Ja meine Gesundheit geht vor. Ich muss stabil sein. Ich muss Medikamente nehmen. Ich hasse es einfach! Das ist doch kein Leben. Meine Psychologin hat gesagt eine Schwangerschaft zum jetzigen Zeitpunkt wäre nicht gut. Wann bitte ist der richtige Zeitpunkt? Ich bin 35 und bald bin ich vertrocknet. Ja ich habe schon ein Kind und ja ich bin dankbar dafür.

      Aber diese scheiß Erkrankung macht mir zu schaffen. Ich hasse es einfach! Ich geh jeden Tag um 9 ins Bett weil die Medis mich so schläfrig machen. Ich muss 10 Stunden schlafen um mich halbwegs ausgeruht zu fühlen. Ich bin von allem erschöpft. Ich bin’s einfach leid! Ich will das nicht mehr haben! Das soll weg gehen. Ich möchte wieder ich sein. Durch das blöde Abilify hab ich immer mal so Zwangsgedanken und Kontrollwahn ob auch ja alle Technischen Geräte abgeschaltet sind damit hier nichts niederbrennt. Jeden Tag komme ich nach Hause in der Vorstellung die Feuerwehr hat nen Großeinsatz bei mir. Hab schon ne teure Haftpflicht abgeschlossen. Nicht mal das beruhigt mich! Ich bin’s einfach leid. Es nervt mich und ich bin unendlich wütend das ich nicht normal bin. Ich muss alles planen. Ich muss für alles Sorge tragen. Ich fühle mich so unfrei und gefangen. Es kotzt mich an!

      #38191
      Anonym

        Keine Ahnung, ob dich das tröstet, @Ladybird, aber ich kann sagen, dass ich jetzt, fast genau 9 Jahre nach der Erstdiagnose, meinen Frieden wiedergefunden habe. Ich nehme eine kleine Dosis Zeldox, schleiche mein AD gerade erfolgreich aus und denke, dass ich es endlich gecheckt habe: nix wird mehr wie früher aber es ist auch nicht alles schlechter geworden. Kinder habe ich gar keine, auch damit bin ich endlich in Frieden. Und wenn ich mich so umsehe – gibt es echt Krankheiten, mit denen ich auf keinen Fall tauschen würde. Gesundheit, absolute, 100%ige – ist eine Illusion.

        Sei lieb zu dir! :heart:

        #38192
        Anonym

          Weiß im Moment nicht wie ich da raus kommen soll. Fühl mich so hilflos. Hab das schon mal besser weg gesteckt. Jetzt fühl ich mich gerade einfach nur schlecht. Ich Versuch gut zu mir zu sein. Bin nicht mal mehr wütend. Hab irgendwie aufgegeben. Sind schlechte Nachrichten für mich gewesen.

          #38196

          Hallo Ladybird,

          Deine Ohnmacht und Enttäuschung kann ich verstehen. Ich halte Deine Reaktion für gesund. Als ich vor 7 Jahren so alt war wie Du und knapp 6 Jahre lang Aripiprazol genommen habe, war ich zwar stabil und konnte meinem Vollzeitjob nachgehen, aber wirklich gelebt (= gefühlt + gedacht) habe ich nicht. Die medikamentöse Sedierung hat bewirkt, dass mir nichts mehr wichtig war und trotzdem dauerhaft zudfrieden blieb. Heute will ich diesen sedierten Zustand nicht mehr dauerhaft erleben.

          Kennst Du den Film “Ladybird, Ladybird” von Ken Loach? Ich denke, wenn Du jetzt schwanger würdest und das Jugendamt kann Dir das Kind nur wegnehmen (wie es mehrfach in diesem Spielfilm passiert), da würde ich persönlich sicher gegen eine geplante Schwangerschaft entscheiden. Es ist immer eine individuelle Frage, wann denn ein guter Zeitpunkt für eine Familienplanung sei. Meine Psychose-Anfälligkeit alleine würde mich nicht vom Kinderwunsch abhalten, hat sie auch nie getan seitdem ich in 2010 erkrankt bin.

          Alles Gute,
          Mowa

          #38204
          Anonym

            Es war einfach eine schlechte Nachricht für mich. Nichts will mir so recht glücken. Ich fühle mich unglücklich und auch ein wenig isoliert. Weiß nicht mit wem ich reden soll. Alle raten mir ab. Und das Schicksal hält es wohl auch für besser. Bin frustriert.  :negative:

            #38217
            Anonym

              Wie lange hast du denn schon deine Diagnose, @Ladybird? Und wie kommst du normalerweise damit klar? Ich meine, abgesehen vom Kinderwunsch. Musst du viele Medikamente nehmen und oft in die Klinik?

              #38220

              @ Ladybird, ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe gar keine Kinder, geschweige denn eine Beziehung und das wird wohl auch nichts mehr. Bin jetzt 44J. hat sich also erledigt. Das macht mich sehr traurig. Sei froh über Dein erstes. Besser eins als keins. Ich hätte auch so gern positive Gefühle, aber ist auch nicht.  Und Du sprichst mir aus der Seele……es kotzt mich auch an. In diesen Situationen halte ich mir die schlechte Zeit in der Psychose vor Augen, das hilft ein bissl.

              Für Dich positive Gedanken. :bye:


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              D / 49Jahre
              Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
              Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam

              #38223
              Anonym

                Ach @Blumenduft, auch mit 44 hat sich das Thema Beziehung noch lange nicht erledigt. Gerade in diesem Alter gibt es viele Suchende – die Kinder sind raus, Ehen zerbrechen… Ich würde die Hoffnung nicht aufgeben. Ich bin jetzt in meiner längsten von vier langen Beziehungen (11 Jahre jetzt) und bin mir sicher, dass da immer wieder was käme. Nur Mut!

                Was Kinder betrifft, bin ich zwar auch traurig, kinderlos zu sein, sehe andererseits aber auch die zum Teil sehr großen Probleme, die andere mit Kindern haben, auch mit bereits erwachsenen. Das bleibt unsereins dann halt erspart.

                Das perfekte Leben gibt es nicht bzw. ist das Leben immer gut, so wie es ist – wenn man es als gut ansieht.

                #38236

                Hab Geduld, @Ladybird.

                Irgendwann wirst Du die Medikamente nach Absprache reduzieren können und dann wird es Dir schrittweise besser gehen.

                hg, DiBa

                #38377
                Anonym

                  Ich bin jetzt im fünften Jahr krank und bisher hab ich nie reduziert. Obwohl das letzte mal zyprexa von 10 auf inzwischen 5. wir wollten eigentlich monotherapie mit Abilfy. Da wurden die zwangsgedanken aber unerträglich. So gehts halt bis auf den Kontrollzwang ob die Geräte aus sind. :-(

                  #38416

                  Was heißt das letzte Mal, @ladybird?

                  Wenn Du jetzt auf 5mg bist, wirst Du irgendwann auch auf 2,5mg Olanzapin gehen können, so lange Du stabil bleibst. Step by Step. Wir brauchen eine ellenlange Geduld.

                  beste Grüße, DiBa

                  #38590
                  Anonym

                    Lieber Diba, Geduld hab ich irgendwie nicht mehr. Bin gespannt was der Psychiater sagt wegen der Arbeit und dem Kinderwunsch. Das muss ja alles vorbereitet sein bei mir. Also dieses Jahr wird das sicher nichts mehr. Da mach ich mir nichts vor. Aber ich bin schon 35 und meine biologische Uhr tickt und sie tickt sehr laut. Ist auch wieder Stress, den ich mir zwar selbst mache aber so ist es nun mal. Ich will das noch mal erleben und nicht verzichten nur weil ich krank bin.

                    #38604

                    Liebe @Ladybird,

                    Ich bin vor einem Monat nach 6 Jahren dauerhafter Medikamenteneinnahme von 5mg Olanzapin nach ärztlicher Absprache auf 2,5mg Olanzapin runtergegangen. Es war wohl sinnvoll, so lange zu warten. Und es ist göttlich. Ich musste die Geduld erst erlernen, aber ich bin ja auch schon ziemlich alt (55). Mein Psychologe, der auf die Behandlung bzw. Begleitung von psychosekranken Patienten spezialisiert ist, sagt, das sei ein Marathonlauf, keine Kurzstrecke.

                    Mir ist am schwersten gefallen, dass ich infolge einer durch das Medikament evozierten Negativsymptomatik meinen Kindern 6 Jahre lang kein richtiger Vater sein konnte. Aber ich blicke nach vorn.

                    lg, DiBa

                    #38726

                    Mir ist am schwersten gefallen, dass ich infolge einer durch das Medikament evozierten Negativsymptomatik meinen Kindern 6 Jahre lang kein richtiger Vater sein konnte. Aber ich blicke nach vorn.

                    Guten Morgen lieber @DiBaDu.

                    Dass Du in diesen 6 Jahren trotz Deiner letzten Psychose, der postpsychotischen Symptome UND der medikamentösen Sedierung für die Familie die finanzielle Stütze sein konntest, war für die Existenz und den Zusammenhalt Eurer Familie das Wichtigste. Deine Kinder können Dich bestimmt verstehen und später Dich als Vater auch schätzen.

                    Und es freut mich sehr, dass Du auf 2,5 mg Olanzapin reduzieren konntest und es Dir viel besser geht :good:

                    LG,
                    Mowa

                    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 10 Monate von Mowa.
                    #38729
                    Anonym

                      Lieber @DiBaDu, ich sehe das wie Mowa. Du warst eben so weit da wie es dir möglich war. Es ist wie du schon gesagt hast ein Marathon. Manchmal hat man eben die Kraft nicht. Ich musste jetzt auch immer wieder feststellen dass ich nur begrenzt Kräfte hab. Arbeiten, Kind und Haushalt. Das fordert mich ungemein… auch meine neue Partnerschaft. Ich hab mir das ja immer gewünscht, aber es ist auch viel Arbeit. Sehr viel, inzwischen Trau ich mich zu sagen wenn’s zu viel wird. Gestern erst. Ich war hundemüde. Und ich hab’s einfach gesagt. Er versteht es nicht ganz. Dass ich mich häufiger zurückziehen muss und möchte, da ich manchmal einfach niemanden sehen mag. Und allein sein will. In der Ruhe finde ich wieder zu Kräften, auch wenn das heißt mich tagsüber hinzulegen. Ich brauch das einfach, gerade unter der Woche wenn ich arbeite. Meine Tochter versteht es auch nicht immer, genau wie mein Freund. Mir wäre es auch lieber ich würde besser zurecht kommen. Oder einfach aktiver sein und nicht so viel Ruhe benötigen. Aber ich habe eingesehen dass ich das brauche. Muss eben mehr auf mich achten als andere das müssen. Ich will nicht wieder Psychotisch werden. Die größte Angst hab ich davor dass ich es nicht mitbekomme, oder die Krankheit leugne und so etwas. Am 29. Mai hab ich endlich wieder einen Termin beim Psychiater. Ich vertraue ihm sehr. Es wird dieses Mal um die Familienplanung gehen und um den Rentenantrag. Ich hoffe auf ein fruchtbares Gespräch. Vielleicht darf ich ja reduzieren. Wäre froh wenn ich das Abilify los wäre. Ich weiß gar nicht ob das olanzapin mit 2,5 mg noch antipsychotisch wirkt.

                      Mich muss wenn wirklich reduziert wird noch einen Notfallplan entwickeln für meine Tochter. Wo sie hin kann wenn ich wieder frei drehen sollte. Werde ihr einen Norfallbrief schreiben. Mit allen Telefonnummern. Was sie tun kann, damit sie sich nicht haltlos fühlt. Aber vielleicht passiert ja auch nichts und ich bleibe stabil. Es wär mein erster Absetzversuch. Nach vier Jahren. Vielleicht muss ich ja auch nicht ganz absetzen. Naja werde ja sehen was der Psychiater sagt. Mit meiner Psychologin hab ich auch noch nicht konkret darüber gesprochen. Sie hat beim letzten Mal eher die Nase gerümpft. Ich solle erst mal an meine Gesundheit denken und an meine Tochter. Finde ich als Antwort eher unbefriedigend.

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