Pia

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  • Pia

      Wie soll mit einem einen „Dialog“ anfangen, der komplett in der eigenen Welt unterwegs ist und jeden Bezug zur Realität verloren hat? Meist Enden solche Versuche ja mit „Ich habs gewusst, du bist Teils des Systems, du gehörst auch zur CIA und überwachst mich“ z.B. Unzählige Beispiele hier im Forum bestätigen das, ab einem bestimmten Punkt erreicht man mit Gesprächen und guten Worten gar nix mehr. Erst muss man den Bezug zur Realität wieder haben (da können NL unterstützen) und dann kann man mit Therapie anfangen.

      Ich, PlanB, war jederzeit ansprechbar und konnte jederzeit, auch während ich psychotische Symptome hatte, Dialoge führen und auch über andere Ansichten oder Meinungen nachdenken und diese auch zulassen.

      Mir hätte so ein Offener Dialog ganz sicher schnell aus den psychotischen Gedanken geholfen. Ich war in meinem ganzen Leben nie so, dass das nicht mehr gegangen wäre.

      Du hast auch offenbar weder den Film angesehen noch den Wikipedia-Artikel zu Offener Dialog gelesen.

      Erfolg von Open Dialog kurzer Auszug aus dem Artikel, Wirksamkeit:

      Nur 29% der Open Dialog Patienten hatten einen oder mehrere Rückfälle, 82% hatten keine psychotischen Symptome mehr und der Beschäftigtenstatus (Studium, Arbeit, Aktive Jobsuche) lag bei 86%…

      Pia

        Das sehe ich auch so, @Kater und danke für den Link über Psychotherapie.

        Pia

          Reden kann doch fast jeder Mensch, oder? Ich selber bin eher introvertiert, aber reden könnte ich, wenn ich einen Therapeuten des Vertrauens hätte.

          Ja, Kater, das geht mir auch so.

          Pia

            Ja, fällt mir gerade ein, @Metalhead666, so Gruppengespräche, das war keine Therapie, die gab es da auch. Ich hab da überhaupt nichts gesagt. Die mit mir in der Gruppe waren, die redeten fast nur Unsinn und was sie sich alles dort in der Klinik geleistet hatten an Unfug. Daran hatte ich echt keinen Bedarf, mich an den Gesprächen zu beteiligen.

            Pia

              Es bleibt dem Betroffenen beim Offenen Dialog überlassen, @Metalhead666, wen er da mit einbeziehen will. Da werden eben nicht einfach alle einbezogen.

              Pia

                Hier in dieser Region, wo ich lebe, ist ein einziger großer Träger mit etlichen Psychiatrien für diese Region mit über 8,3 Millionen Menschen zuständig.

                Auf den Stationen für Menschen mit Psychosesensivität gibt es keine Gespräche, keine Gesprächstherapiemöglichkeiten, nur die Behandlung mit Psychopharmaka, zumindest war es bis 2018 so, ob sich diesbezüglich was geändert hat, weiß ich nicht.

                Auf den geschlossenen Stationen gibt es zudem Ergotherapie.

                Auf den offenen Stationen gibt’s noch zusätzlich Sport, Metakognitives Training, wo nur Spiele wie UNO gespielt werden, man kann freiwillig die Küche zu bestimmten Zeiten aufräumen und reinigen und es gibt Musiktherapie.

                Außerdem gibt es Psychoedukation, wo ausschließlich die Theorie vorgestellt wird, dass ein Ungleichgewicht des Neurotransmitters Dopamin die Störung ausgelöst haben soll und entsprechend mit Neuroleptika behandelt werden müsse.

                Auf Nebenwirkungen wurde auch in den Visiten mit keinem Wort eingegangen.

                Ich hatte heftige Herzprobleme. Es wurden bei zwei Aufenthalten von mir dort jeweils drei EKG gemacht. Während dieser Aufenthalte wurde ich von der Oberärztin behandelt.

                Kein Wort zu mir jeweils in der ganzen Zeit zu den Ergebnissen der EKG.

                Bei einem Aufenthalt schrieb sie in den Entlassungsbericht Herzinfarkt, beim nächsten mal Hinterwandinfarkt.

                Sie hätte mich da einfach krepieren lassen.

                Ich hatte ohne Neuroleptika nie Herzprobleme.

                Zum Glück stellte sich beide male beim Kardiologen heraus, zu dem ich nach Entlassung ging, dass ich doch keinen Herzinfarkt hatte.

                Ich persönlich fand die Behandlungen dort sehr menschenunwürdig.

                Ich persönlich war zu keinem Zeitpunkt aggressiv oder gar gefährlich, in meinem ganzen Leben nie.

                Trotzdem wird da mit einem umgegangen, als wäre man ein potentieller Schwerverbrecher.

                Die Lebensumstände, durch die es zu psychotischen Symptomen kam oder mögliche Auslöser, interessiert da vom Personal niemanden.

                Ich kam traumatisiert in die Klinik und noch traumatisierter wieder raus.

                Das einzig Gute an den Aufenthalten dort waren nette Mitpatient/innen.

                • This reply was modified 2 Jahre, 2 Monate ago by Pia.
                • This reply was modified 2 Jahre, 2 Monate ago by Pia.
                Pia

                  Ich habe nichts dergleichen gepostet, was jemanden dazu bringen sollte, einfach Neuroleptika abzusetzen und zwar nirgends. Ich will niemanden davon abbringen, Neuroleptika zu nehmen. Ich denke, dass sowas jeder für sich selbst entscheiden können sollte, ob man Psychopharmaka nehmen will oder nicht.

                  Und was ich mit deiner Therapeutin meinte ist, dass du doch auch auf Gespräche setzt.

                  Ich fände es wichtig, dass Betroffenen Menschen eben auch sofort Gespräche angeboten werden, auch Therapien.

                  Ex-In finde ich auch sehr wichtig, Hilfen durch Erfahrungsexperten.

                  Neuroleptika sind eben keine Allheilmittel und es ist ja bekannt, dass jeder Mensch anders auf Neuroleptika reagiert. Was bei dem einen gut funktioniert, heißt nicht, dass das bei einer anderen Person auch so ist.

                  Wenn für dich Aripripazol gut funktioniert, ich sag doch nichts dagegen.

                  Es gibt ja Auslöser für Psychosen und die sind wohl bei jedem Betroffenen individuell.

                  Darum finde ich es sehr wichtig, dass mit Betroffenen kompetente Gespräche geführt werden und nicht nur “Neuroleptika rein”.

                   

                  Pia

                    Nur das Projekt in GB, steht in dem anghängten Link bei Wikipedia.

                    Auch in Großbritannien wurde Offener Dialog nicht aufgegeben, @Ludwig.

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                    Pia

                      Ich habe keinen “sehr” “starken” Widerwillen gegen Neuroleptika.

                      Wer die Nebenwirkungen aushalten muss, wünscht sich selbstverständlich bessere Alternativen.

                      Auch wenn du es immer wieder schreibst, ist Aripripazol keine Alternative für mich. Ich habe dir gestern schon ausführlich in einem anderen Thread dazu geantwortet.

                      Jede/r sollte sich Beipackzettel sorgfältig durchlesen und abwägen, gerade bei Psychopharmaka.

                      Warum gehst du denn ständig zu deiner Therapeutin zur Gesprächstherapie und propagierst gleichzeitig, dass Aripripazol so super wäre?

                      Ich habe in diesem Thread lediglich eine mögliche alternative Methode vorgestellt.

                      Ich finde es wünschenswert, dass die Methode Offener Dialog für jede/n Betroffenen als Option möglich wird, nein, eigentlich, dass das der Standard wird.

                      Eine humane, menschenwürdige Behandlung durch Gespräche wie beim Offenen Dialog.

                      Es werden bei der Methode Neuroleptika ja nicht ausgeschlossen. Nach sorgfältiger Abwägung aller Beteiligten, inklusive den Betroffenen, können kurzfristig Neuroleptika eingesetzt werden.

                      Die Methode ist ja offenbar sehr erfolgreich und das schon in mehreren Ländern, inklusive Deutschland.

                      Pia

                        Wo hast du denn das gelesen, dass das Projekt Offener Dialog aufgegeben wurde, @Ludwig? Ich kann dazu nichts finden.

                        Pia

                          Ich würde, falls ich nochmals psychotische Symptome bekommen würde, gern die Methode “Offener Dialog” zur Heilung von Psychosen ausprobieren, falls das auch an meinem Wohnort möglich ist. Die kommt ohne Neuroleptika aus, nur in einigen wenigen Fällen kommen dabei kurzfristig NL zum Einsatz.

                          Hab dazu was in dem Unterforum Therapie gepostet, auch ein Video dazu.

                          Das kommt meiner Vorstellung von Recovery näher.

                          Pia

                            Webseite des Netzwerks Offener Dialog Deutschland:

                            http://www.offener-dialog.de/

                             

                            Pia
                              Pia

                                Ich denke, dass es durch den Exorzismus von Religionsgemeinschaften etc. auch zu Stigmatisierungen und Diskriminierungen kommt und oft Gräueltaten gegenüber psychisch kranken Personen.

                                Pia

                                  Die Teufelsaustreibungen, also Exorzismus, machen viele Kirchen, Religionsgemeinschaften, Glaubensgemeinschaften immer noch, @Sommer.

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