Antwort auf: Ehrlichkeit zum Therapeuten

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DiBaDU

Die Psychose war meine beste Zeit. Die einzige Zeit meines Lebens, wo ich mein Leben ohne chemische Beeinflussung gelebt habe. Dazu noch 100% sexuell enthaltsam. Ich hab mich fast göttlich gefühlt. Wenn nicht die Gesellschaft von mir mehr (moralische) Flexibilität gefordert hätte, wenn ich keine Medikamente genommen hätte, wenn ich einfach meine Psychose ohne Rücksicht auf meine Eltern hätte ausleben können, das wäre fantastisch gewesen. Wahrscheinlich wäre ich sozial ganz nach unten abgestiegen, aber ich hätte meinen ganzen Trost in der Religiösität finden können, denke ich. Jetzt, mit den Medikamenten, und ohne permanente psychotische Erinnerung aus meiner Umgebung (Zeichen, Geister, etc..), mich gewissenhaft und heilig zu verhalten schaffe ich das nicht mehr. Die Medikamente haben mir meine Willenskraft geraubt und ich glaube, dass ich diese unfassbare Willenskraft erst wieder in einem psychotischen Zustand wiederfinden könnte.

Das Leben das ich gelebt hätte wäre hart aber intensiv gewesen.

Jetzt habe ich es bequem, aber ich bin auch weich geworden und habe meine Disziplin verloren, die meinen Selbstwert sehr stark gefördert hat.