Antwort auf: Identität

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Ich denke auch das es was damit zu tun hat. Vielleicht befindet man sich in einer art ich Krise ?
Bei meinem Sohn habe ich vor der Psychose einiges erlebt was im Nachhinein sicher mit dazu geführt hat.
Da meine beiden ältesten einen sehr schwierigen Vater haben der auch kaum Unterhalt zahlte und leider auch oft wenn er Kontakt aufnahm (was oft alkoholisiert erfolgte) nur den ältesten über Handy belatscherte , denke ich das Monchichi – der jüngere der beiden – sich nicht gerade geliebt noch beachtet von ihm fühlte.

Da ich selbst auch noch viel arbeiten musste um laufend den fehlenden Unterhalt für die beiden aufzubringen lief er als typisches Sandwich Kind so vor sich hin mit. Er bekam irgendwann depressivere Zustände – lag viel und schlief viel was sich aber nach kurzer Zeit wieder legte. Da wir auch viel Sorgen mit dem ältesten hatten versuchte er das Gegenteil zu sein – besonders hilfsbereit und lieb sozusagen.

Während seinem Abitur rannte er viermal die Woche auch noch als Trainer zum Gym und war immer mehr Kritikunfähig.
Ebenso entwickelte er ein gewisses Schämen für Dinge wie falsche Kleidungstile — also eher so Nichtigkeiten. Seine erste Freundin die er dann etwas fester mit 15 Jahren hatte, war etwas anstrengend für ihn und als er Schluss mit ihr machte versuchte sie sich das Leben zu nehmen. Ja ich denke das hat ihm dann auch noch so richtig einen mitgegeben wie man so schön sagt.

Nach seiner Psychose war er sehr Nachdenklich und sagte oft zu mir das er sich neu finden müsse und Gedanken macht wer und wie er nun in Zukunft sein will. Das tut er immer noch, nur nicht mehr so intensiv.

Gut ist zumindest das er die Psychose erst mal angenommen hat – ist passiert und gehört halt zu mir und meinem Leben dazu. Es war zwar viel peinliches aber es hat auch was gutes gehabt. So ist momentan seine Einstellung dazu.

Da er auch Enwicklungsdefizite hat meiner Meinung nach denke ich das er da einfach noch ein wenig Nachholbedarf hat und ab un an nehmen wir uns da auch Zeit für. Er wirkt oft wie ein kleiner Junge so in seinem alltäglichen schlacksigen tun und momentan arbeiten wir daran pö a pö das er da etwas mehr Wahrnehmung bekommt.

Ihm hilft es sagt er zu reflektieren wenn andere auch sagen wie was von ihm auf sie wirkt.

Auch emotional sind da sicherlich Defizite oder Störungen vorhanden da ich selbst als die beiden ältesten noch im Grundschulalter waren nach Krebserkrankung meines damaligen Partners eine Posttraumatische Belastungsstörung davon trug und zu therapieren hatte. In dieser Zeit war ich emotional für die Kinder selbst schlecht erreichbar und dies hat sicher auch seine Spuren hinterlassen.

Da er auch vor der Psychose schon länger eine Unsicherheit zeigte und sein Selbstbewusstsein litt denken wir auch das er deshalb wohl in seiner Psychose sich besonders *Groß* gemacht hatte.

Nun gilt es ihm Wertschätzung zu zeigen und ihn dabei auf dem Teppich zu halten damit er sich noch ein wenig entwickeln kann. Er ist oft unsicher im Umgang mit Liebe zeigen auch seiner kleinen Schwester gegenüber. Das fällt mir sehr auf und ich denke daran müssen wir noch arbeiten.

Grüsse Jenie